Nach dir. Nein, nach dir!

Es ist Zeit für ein Update zu den Entwicklungen mit Matthew. Für alle, die noch nicht wissen, wer Matthew ist: Hier gibt’s die Vorgeschichte. Die Anfänge dieser wunderbaren Lovestory. Hachja. Was soll ich nur sagen? Matthew ist grandios. Phantastisch. Faszinierend. Ich bin so Feuer und Flamme für Matthew, dass ich darüber sämtliche Obligationen des Alltags vergesse: Schlafen, Arbeiten, was Essen (dessen Zubereitung in mehr als Packung aufreißen besteht und das man runterschlingen kann, während man parallel liest, blättert und tippt – wobei ich mich übrigens just in diesem Moment schon wieder ertappe), meine Pflanzen treffen und meine Freunde gießen. Ja, und sogar die Ablenkung kommt gerade kürzer. Selbst wenn ich einfach mal ‘privat’ durch’s Netz hüpfe, auf der Suche nach einem bisschen Eskapismus, ende ich doch wieder bei Matthew. Das ist schlimmer als es klingt, denn leider weiß ich, dass ich nicht nur zum Eskapismus, sondern auch zum Exzess neige. Also quasi zum exzessiven Eskapismus.  -Vielleicht sollte ich immerabgelenkt umbenennen? Aber das weckt doch Erwartungen hier Extravagantes zu finden, Innovatives und hoch Intellektuelles und above all, eine anständige deutsche Rechtschreibung und Kommasetzung… Mit dem Druck könnte ich nicht umgehen. Es bleibt also bei immerabgelenkt. Das klingt auch viel pathologischer als exzessiver Eskapismus, viel passiver. Schließlich kann ich nichts für meinen Zwang. Schließlich bin ich nur eine arme Gefangene meiner Konzentrationslosigkeit. Aber apropos, wo waren wir? Achja, bei Maaathhhewww, meiner Masterthesis. Hachja.

Ein großes Problem habe ich aber. Allerdings nicht mit Matthew, sondern mit mir, besser gesagt mit meinem vergangenen Ich. Statt wirklich an der Arbeit voran zu kommen, hat mein past-me nämlich bisher in erster Linie kleine Notizen für mein future me hinterlassen, was sie doch bitte noch recherchieren soll, welche Bücher sie sich ausliehen soll, woran sie unbedingt denken soll. Das present-me kommt deswegen total unter Druck und einfach nicht hinterher alles abzuarbeiten und gibt deswegen Aufgaben weiter an das future me. Die wird das schon Schaukeln. Hat sie ja bisher immer. Die war immer so zuverlässig. Aber eigentlich ist das auch total gemein, der armen Zukunftsjuliane das alles auf zuhalsen. Die Vergangenheitsjuliane hätte sich doch wirklich mal ein bisschen mehr konzentrieren können. Denn bisher hat die nichts Wirkliches geschrieben. Japp. Nichts. Niente. Nada. Nüscht! Faules Stück. Aber zum schreiben bin ich auch noch nicht bereit, denn es gibt noch soviel zu lesen. Die ganzen Bücher, auf der Liste der Vergangenheitsjuliane. Und wenn ich das jetzt alles schon gelesen habe, dann muss die Zukunftsjuliane doch garnicht mehr sooooo viel machen. Nur flott 60 Seiten runterschreiben. Das kriegt die schon hin.

Und damit sie später nicht traurig oder gar depressiv wird, weil sie blaß und einsam ist, kümmert sich die Gegenwartsjuliane jetzt noch ein bisschen um ihr Sozialleben und geht raus in den Park. Die Liste der Vergangenheitsjuliane kann warten. Die nimmt sowieso immer alles viel zu ernst. Von der lass ich mir doch nichts vorschreiben. Also wirklich.

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