I need an Army! Oder doch Drachen? Oder einfach nur ein paar Gratisbücher?

Die letzte Folge der fünften Staffel von Game of Thrones ist ausgestrahlt, doch das Rad dreht sich endlos weiter, auch wenn ich mich anderen Hobbies widme. So überlege ich für SO SEIN WIE SIE eine Leserunde bei lovelybooks.de einberufen. Ein Rat bestehend aus Rezensenten, die für ein paar Freiexemplar meines Romans, ihre wertvolle Zeit und Energie widmen, klingt ganz großartig.

Doch zuerst machte ich mich schlau. Wie funktioniert lovelybooks? Sehr einfach: Einloggen, Leserunde-Button-Klicken, Freiexemplare verschicken und auf Rezensionen aka Aufmerksamkeit warten. Aufmerksamkeit ist die Münze unserer Zeit. Je mehr Leute über SO SEIN WIE SIE sprechen, desto mehr hören davon, desto mehr könnten es kaufen. Dafür müssen auch gar nicht alle Meinungen zum Buch positiv sein. Denn für alles, was irgendjemand scheiße findet, findet sich jemand, der es gut findet, nur weil es jemand anderes scheiße findet.

Das Internet lobt die Lovelybooks Leserunden. 165.000 Mitglieder ständen dort als mutige Söldner bereit, um das Thronrecht des meistbietenden zu erkämpfen. Und da liegt das Problem. Denn das Gesetz der lovelybooks-Thronspiele lautet: Von viel kommt viel. Das machte mir der Klick auf die Seite angebotener Leserundenexemplare deutlich. Während andere Autor_innen und Verlage normalerweise zwischen 10 und 30 Bücher verschenken, haut Heyne einfach mal 370 kostenlose Leseexemplare raus.

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Ein solches Heer, kann ich mir als Indie-Autorin nicht leisten. Aber ist das auch wirklich nötig? Reichen vielleicht auch 20 gute Männer (und/oder Frauen), die hier und da ein paar Feuer legen? Oder reichen 10, die eine Mauer hoch klettern können? Oder geht nichts ohne Drachen?

Ich brauche euch, liebe Blogleser und Blogleserinnen, wie können wir das Rad aufhalten?  Und kann mir jemand ein paar Dracheneier schicken?

Andreas Kümmert ist die Katniss Everdeen der ARD!

Einer sagt Nein und alle schreien Jaaaa!! „Ich will das nicht,“ ist ein mutiger Satz. Ich habe Andreas Kümmert ein „Gefällt mir“ für seine Ablehnung einer ‚ganz tollen Chance‘ gegeben. Möglicherweise will er das eigentlich auch nicht haben und dafür würde ich ihm direkt noch ein Gefällt mir aufdrücken.

Für den Eurovision Song Contest interessierte ich mich zuletzt im berühmten lenaischen Satellitenjahr, in dem das öffentliche ESC-Gucken zu einer Art Gegen- und Gleichbewegung zum Public Fußball viewen wurde. Es war ein warmer Sommer, ich hatte nicht viel zu tun und eine Alkohltoleranzgrenze, die in einem sich positiv auswirkenden Verhältnis zu meinen Kontostand lag. Nach 2 Weinschörlchen war ich damals bereit mich der ESC Euphorie anzuschließen und so zu tun, als wäre mal wieder Karneval. In den folgenden Jahren verlor die Veranstaltung wieder ihr sommerliches Hoch und verschwand von den Biergartenbildschirmen.

Gestern Abend schmiss ich die heimische Flimmerkiste zu just dem Zeitpunkt an, an dem die Finalisten der Vorauswahl auf der Bühne standen, um den Sieger bzw. die Siegerin zu verkünden. Neben der Gewinnerin in Spe – deutlich zu erkennen am „coolen Look“ und roten Lippenstift – und den blonden Moderatorinnen in schickem Schwarz stand ein kleiner Mann mit optimierbarer Körperhaarverteilung im Kapuzenpulli. Er wirkte deplatziert; in einer Unterhaltungsshow der ARD. Also tat ich, was ich sonst nicht tue: Ich blieb dran.

Meine Unterhaltungscastingshowkenntnisse gehen gen Minusquote und so war mir nicht bewusst, dass sich Andreas Kümmert bereits in einer Produktion von ProSieben und Sat.1 gegen singende RTL-Bachelor und Topmodel-Variationen durchgesetzt hatte. Und nun auf dem Zenith Deutschen Fernsehentertainments sagt er „Ich will nicht.“ Das war das Beste, was ich seit langem im Rundfunk mitanschauen konnte. Ich wünsche mir eine Neuauflage der Hunger Games mit Andreas Kümmert in der Rolle der Katniss Everdeen! Und dann sagt er bei der Oskar-Verleihung: „Nein, lieber nicht. Nein, Danke. Ich will das Ding nicht.“ Und das wird der beste Moment internationaler Fernsehgeschichte.

Als Andreas Kümmert einfach Tschüss gesagt hat gestern Abend, war dies das dringend nötige „Sie können jetzt abschalten“ in einem Chor aus „Bleiben Sie dran!“. Man vergisst manchmal, dass diese Option auch besteht. Darum ein Ja zum Nein von mir und ein Danke an diesen wirklich guten Musiker, dessen Song ich mir eben nun zum ersten Mal überhaupt angehört habe. Ich gratuliere nicht zum ESC-Vorentscheids-Sieg, sondern zur guten Entscheidung!

Neue Vox Show „Politik Queen“ – FDP versucht mit pinken Accessoires die maximale Punkteanzahl zu holen

„Ditt hätt isch dir auch mit Paint machen können, für’n Zwanni,“ werden nicht wenige Betrachter des neuen FDP-Logos dieser Tage sagen. Denn es ist enthüllt. Und mein Nacken tut vom Kopf skeptisch nach links und rechts legen inzwischen weh. Ich weiß einfach nicht wohin die, die sich bis dato Liberale nannten, sich nun aber Freie Demokraten auf‘s wehende Fähnchen schreiben, hin wollen. Vielleicht zu Zielgruppen, die keine fremdwortartigen Begriffe mögen?  So steht nun Blindtext statt Lorem Ipsum auf der Parteirepräsentanz.

Aber bevor man meckert, muss man sich ja eigentlich fragen,

  1. was die FDP mit einem neuen Logo hätte richtig machen können und
  2. was dabei offensichtlich alles falsch lief.

Die Antworten: a) nix und b) Schulterzucken. Wir waren schließlich nicht dabei.

Sprechen wir also lieber über a) und den damit verbundenen Allglauben an die Kraft neuer Logos. Spiegel Online untertitelt „Mit der frischen Optik wollen die Liberalen 15 Monate nach dem Bundestags-Rauswurf moderner und sympathischer wirken.“

Es ist doch wunderbar anzunehmen, dass sich mit einem Rebranding einfach die verbrannte Erde unter den Teppich kehren lässt, während man im Anschluss den Bodenbelag raus reißt und austauscht. Oder ist dies das gesamtsoziale Äquivalent zur Midlife-Crisis, in der man sich unter Einsatz neuer D-Körbchen oberflächlich eine Jugendlichkeit zurückholt, die man vor 20 Jahren gar nicht hatte? So oder so, ich fürchte ein bisschen rosa Lipgloss reicht für eine neue FDP nicht aus, aber das Make-Over scheint ja erst in seinen Anfängen.

Ich bin gespannt auf die große Vorher-Nachher-Show. Die sehe ich beim mentalen Zappen bereits im Nachmittagsprogramm bei Vox. Im rosa Shopping-Queen Bus fahren die Parteivorsitzenden durch die Welt und suchen nach einem passenden Outfit zum Thema: „Modern und sympathisch – Erfinde deine politische Identität neu und sei damit der Hingucker bei der nächsten Landtagswahl“. Dazu wird Maybrit Illner  von der Seite visuell eingeschossen und kommentiert die Versuche, wie dieser Zeit Guido Maria. Und die Protagonist_innen der Show rennen hektisch umher und schreien: „Haben wir noch Zeit? Wie viel Geld haben wir noch?“

Auch bin ich höchst gespannt, wie viele Punkte die FDP mit dem Magenta Logo Accessoire holen kann und ob ihnen nach dieser Anschaffung noch genug Geld für’s Styling bleibt. Ich bleibe dran und genieße die Werbung.

Beitragsbandidos oder Lanz’s Angels? Wie man sich öffentlich rechtlich unbeliebt macht

Ich zahle Geld für qualitative ihren Preis nicht rechtfertigende Dinge, allen voran: Der Rundfunkbeitrag. Obwohl ich das Angebot des öffentlich rechtlichen TV und Radios nur in homöopathischen Dosen konsumiere, weil nur wirklich, wirklich wenig dabei ist, das mir gut tut, bin ich total bereit zum Wohle der Allgemeinheit, meinen Obulus zu entrichten, hoffend, dass es irgendwo vor den Empfangsgeräten Menschen gibt, auf die Schlagerparade und Markus Lanz heilsam wirken. Das sehe ich ganz wie mit unserem Gesundheitssystem. Ich bin froh, wenn ich den richtig schlimmen Sachen entkommen kann, in dem Bewusstsein, dass es dennoch viele Kranke gibt, die auf für mich nicht Relevantes oder sogar Giftiges angewiesen sind.

Dennoch bin ich höchst empört über den Brief, den mir der Beitragsservice schrieb. Statt mir den für meine finanzielle Selbstlosigkeit ausstehenden Dank zu entrichten, erhalte ich Drohungen. That’s not how you do Service, mein liebes Beitragssyndikat! Die ausstehende Summe bin ich im Grunde bereit zu zahlen. Hätte man mir Argumente dafür präsentiert, wie ich mit meinem Beitrag der Privatisierung und Trashisierung entgegenwirken, wäre ich sogar bereit noch mehr zu zahlen. Ich spende regelmäßig an Organisationen, die mir versprechen mit meinem Geld die Welt besser zu machen, während ich es mir in unserer Wohlstandgesellschaft gut gehen lasse. Aber egal, die Chance ist nun verpasst.

Denn der Beitragsservice hat sich verformuliert: „Zu Ihrer Information: Künftig erhalten Sie keine Zahlungsaufforderungen mehr, wenn das Beitragskonto einen Rückstand aufweist. Die Rundfunkbeiträge setzen wir dann jeweils per Gebühren-/Beitragsbescheid fest, mit dem ein Säumniszuschlag erhoben wird.“

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Mich ärgert:

1. Dass man mir droht.
2. Dass man mir im folgenden Satz das Lastschriftverfahren zu verkaufen versucht. „Einfach zahlen Sie die Rundfunkbeiträge im Lastschriftverfahren.“ That is not how you do Marketing, ihr Beitragsbandidos!

Immerabgelenkt goes Unternehmensberatung, so viele geschäftliche Ratschläge teile ich derzeit aus. Wenn auch Sie wissen wollen, wie Sie ihre Produkte und Marken nicht nur hübscher, sondern tatsächlich besser, akzeptierter und wertvoller machen können, können Sie sich gerne an mich wenden. Je nachdem wie stark der Bedarf und ihr Budget ist, antworte ich vielleicht. Alternativ können Sie eine herrchen-/frauchchenlose Katze adoptieren. Das hilft ihrem Unternehmen nicht direkt. Aber das sollte jeder tun. Darum kommen Sie über kurz oder lang eh nicht herum.

Adressat uninteressiert

Ich reagiere nie auf Kettenbriefe. Schlichtweg aus dem Grund, dass ich auch nicht auf andere Briefe reagiere, zumindest nicht beim ersten. Da müssen schon ein paar Mahnungen kommen, bis der Briefstapel eine relevante Öffnungshöhe erreicht hat. Dann schau ich vielleicht mal rein oder bewege den Stapel zumindest vom Briefkasten in die Mülltonne. Mit digitaler Post tue ich das nicht. Emails öffne ich sofort, JEDE und lese sie, sogar die komischen Newsletter, von denen ich leugne sie abonniert zu haben. Nur in einem Fall ignoriere ich auch Emails, wenn es solche sind, die der Nachfahrenschaft des traditionellen Kettenbriefes angehören. Denn Kettenbriefe sind lediglich wenig überzeugende Drohbriefe. Wenn ich den Brief nicht weiterschicke, dann wird etwas ganz furchtbares passieren! Es passieren STÄNDIG ganz furchtbare Dinge! Zum Beispiel so Dinge, wie super böse Anrufe, weil ich nicht auf böse Briefe reagiert habe. Um mir zu drohen, muss man schon radikal werden, ansonsten schlägt mein sehr ausgeprägtes Desinteresse aus und ppffff, is mir doch SCHNUPPE!

Nun habe ich von gingerbreadnightingale einen Kommentar bekommen, den ich unter Verdacht stelle ein Kettenbrief in Tarnung einer Wertschätzung zu sein. Also mehr Zuckerbrot als Peitsche oder einfach Bestechung statt Drohung. Für Bestechungen bin ich empfänglich. Doch damit ich den Award, die Ehrung, den PREIS kriege, muss an einem Wettkampf teilzunehmen. Während es die meisten Menschen motiviert miteinander zu konkurrieren reagiere ich wiedermals mit ppfff, is mir doch Schnuppe! Ich partizipiere nicht einmal als Zuschauerin an Wettkämpfen, außer (!!!) es winkt Geld. Darum ist der einzige Publikumssport, für den ich eine gewisse Affinität hege, der bei dem man 50 Cent auf ein Huftier mit Namen Engel des Apfelhains oder Lord Melting Snow setzt, um sich knappe 2 Minuten in der Hoffnung zu wägen, REICH nach Hause zu gehen und dann doch wieder mit 50 Cent weniger in der Tasche dazustehen.

So scheut mich am in Aussicht gestellten Award zum ersten, dass ich hierfür mit Onkel Maike in Wettstreit treten soll, die ebenfalls nominiert wurde und stärker ist als ich! Und zweitens besteht der Preis aus reiner Ehre. Die ist hier völlig deplatziert. Ich bedanke mich aber für die Nominierung bei  gingerbreadnightingale. Mir reicht die Aufmerksamkeit, die ich dadurch erlangt habe und wünsche allen anderen, die zu den Hungerspielen aufbrechen, einen kurzen, schmerzlosen Tod!

 

 

 

Hunde und Katzen sind die neuen Nackten!

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Für das coolste, spannenste und trendigste Online Lifestylemagazin, das es gerade im Web gibt, für Cotier.de (Nein, das ist hier keine Schleichwerbung, das ist ganz und gar offenkundige Tatsachenbeschreibung!) habe ich gestern ein Interview mit Melody Lewis geführt. Die ist nicht nur Gründerin einer der auf der Britischen Insel erfolgreichsten Haustierbekleidungslabels, sondern inzwischen auch Tiermodelagentin. Das Gespräch war ausgesprochen nett und offen und dabei wurde mir eines klar, das ich nach den letzten Spaziergängen durch Stadt und Fernsehprogramm bereits vermutet hatte: Tiere sind der neue Sex, zumindest in der Werbung. Statt der nackedeischen Hungerhäckchen mit spitzen Knochen in Spitzen Dessous gucken mich in letzter Zeit immer öfter Hunde und Katzen an der Bushaltestelle an, in Übergröße, von den Plakatwänden. Hunde halten die Köpfe aus Autos, Katzen wollen die Rückband nicht mehr hergeben und Hamster fahren Riesenrad. Unsere Werbewelt ist voller Vierbeiner.

Tiermodelagenten wie Melody vermitteln die Models für Werbeaufträge und tragen (und das ist SEHR wichtig!!!) Sorge dafür, dass daran nicht nur die Werbeauftraggeber Spaß haben, sondern auch die tierischen Models gut behandelt werden. Vor uns hinplaudernd, erzählte sie mir, dass die ihre Models heute für Modenschauen, Fotoshootings und Filmsdrehs gebucht werden, bei denen es gerade NICHT um tierrelevante Produkte geht. Designer, Kaufhäuser und Autohersteller setzen Haustiere ein, um etwas vom „Ohhhhhhh“-Effekt abzukriegen. Welpen und Miezen sind süß und darum guckt man hin, guckt länger hin, beschäftigt sich mit der Kampagne und merkt sich das Produkt bzw. die Marke.

Während eines Exkurses in die Redaktion der Bildzeitung während meiner Praktikantinnenjahre erlernte ich nicht nur die Meinungsbildung, sondern auch den wohl wichtigsten Satz in Sachen Zeitungsmachen für die Massen: Kinder und Tiere gehen immer! Das hat nun wohl auch endlich mal jemand den Werbeleuten gesagt. Und tatsächlich gehen sie das Mantra chronologisch ab.

Umwimmelten mich in den letzten Jahren Windelträger, um mir dies und jenes schmackhafter zu machen, sind es nun Haustiere. Demnach haben also nicht die Hunde und Katzen die sexy Models abgelöst, sondern die Babys haben es getan und dann kamen das Pelzgetier. „Sachen, die mit Tieren beworben werden, verkaufen sich besser“, sagte mir auch die Tiermodelexpertin aus London.

fordkampagne_hund2013Das Problem, das ich damit habe ist: Ich LIEBE Tiere! Sie machen mich willenlos! Wenn nun also diese Katze im Fernsehen sagt ich solle losgehen und Dinge kaufen, die ich nicht will und nicht brauche, besteht die Gefahr, dass ich es tatsächlich tue. Zusätzlich zum Produkt komme ich dann möglicherweise auch noch mit 2 Katzen nach Hause. Vielleicht wäre es also doch gesünder für mich und mein Bankkonto, wenn die nackten, dünnen zurück auf die Werbebühne kämen, über die ich mich dann aufregte und den Konsum boykottierte, als stille Kritik dieser Objektivierung von weiblichen Knochen!

Mein Interview zum Thema gibt’s selbstverständlich auf www.cotier.de

Für die Herrschaften mit dem miesen Geschmack: Das VOX Doku-Format „Herrchentausch“

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Was ist bekloppt? Bekloppt ist, wenn man so wie ich, ein Online Trend- und Lifestylemagazin für Haustiere ins Leben ruft. Was ist die Steigerung von bekloppt? Der TV-Sender VOX. Der Unterschied dabei ist jedoch, dass MEINE Idee, mein Online- Magazin, zwar vierbeinige Fashion-Victims präsentiert, aber keine Opfer fordert. Anders bei der geplanten VOX-Doku-Soap „Herrchentausch“. Erst dachte ich, es sei ein Witz. Ich versteh ja Satire. Ich SCHREIBE Satire…das Genre ist mir also bekannt, beiläufig…aber Herrchentausch? Ach nö.

Ich weiß noch nicht, was mich mehr stört. Die Tatsache, dass da Tiere fremden Menschen ausgeliefert sind, die brutal und plötzlich die tierischen Lebensgewohnheiten ändern. Menschen, die sie vermutlich nicht ausstehen können, weil sie eben FREMDE sind, weil sie komisch riechen, klingen und aussehen. Fremd ist, soweit mir bekannt, bei Tieren erst mal subeuphorisierend. Das Idiom „Gewohnheitstier“ könnte da seinen Ursprung haben, wage ich begründet zu mutmaßen. Von diesem Fakt mal abgesehen, stört mich aber eben noch was anderes.

Denn dieses Fernsehspiel mit Titel „Herrchentausch“, das klingt mehr nach Anspielung als nach Spiel & Spaß. Dass sich Frauen wie Haushaltsgeräte hin und her tauschen/ausleihen ließen, wie Staubsauger oder Rasenmäher, das störte mich schon länger. Denn als Individuum möchte ich weder vertauscht noch getauscht werden!

Dass zum Frauentausch nun Herrchentausch hinzukommt, tut dann im ersten Moment auch erst mal so, als würde hier was für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern getan. Dem einen die gleichen Untaten und Respektlosigkeiten anzutun, wie der anderen ist dann allerdings auch keine Gleichheit, sondern nur ein weiterer Schritt in Richtung sozialer Untergang. Es würde die Welt nicht besser machen, wenn nun auch Männer hin und her geschoben werden wie… wie Objekte, wie Frauen, wie Tiere…

Aber es werden bei VOX auch keine Herren getauscht, auch keine kleinen, auch wenn’s so klingt, sondern Hunde, Katzen und weitere LEBEWESEN. Damit sind die Tauschfrauen nun auf einer Ebene mit Tauschtieren und beide in der Schublade Tauschobjekte gelandet. Da in der Schublade, im Schrank, im Keller, warten sie nun, bis sie jemand hervorholt und in den Fernseher stellt.

Kann mir jemand sagen, für wann der nächste Weltuntergang geplant ist? Lange halte ich das nicht mehr aus.

Wer dennoch den Trailer sehen will...hier entlang…

Wer geschmackvolleren Umgang mit Tieren und nicht-tier-schädigende Satire sucht..bitte hier entlang…