Leugnen bringt nichts

191,4 Milliarden Emails werden täglich um die Welt geschickt, sagt statista.de 70% dieser immensen Anzahl geht nicht um die Welt, sondern wird intern in Unternehmen hin und her geschossen, wie Schneebälle. Das steht nicht auf der Statistikseite im Netz. Die Zahl habe ich mir ausgedacht. Denn das entspricht stark meiner Erfahrung, die ich nicht gemessen, aber immerhin geschätzt habe, diese ganze objektive Welt ist ja doch nur eine subjektiver (Alb-)Traum.

Zurück zu den fiktiven Zahlen: ¾ aller Mails sind digital verschriftlichte Kommunikation, die aus der Faulheit nicht aufstehen und kurz ins andere Büro rüber gehen zu wollen resultiert. Emails sind schnell und so praktisch. Man kann sie senden, empfangen, weiterleiten, löschen, in Ordner einsortieren… Nur eins tun die wenigstens Empfängerinnen und Empfänger mit Ihren Mails: Sie vollständig lesen. Darum bestehen mindestens 90% des besagten ¾ von Vorneherein unnötigen Datenmülls aus Fragen zu Details, die längst verschriftlich worden. Am wütesten machen mich die Leugner: „Ich hab nichts bekommen!“ Dieser Umstand treibt uns faules Pack dann immerhin doch zur Bewegung an. Aufgescheucht zum Adrenalin, ausgeschüttet aus Erschütterung angesichts dummer, längst beantworteter, Fragen, rennen wir dann rüber ins andere Büro, um klar zu stellen, dass wir unseren Teil der Arbeit getan haben… oder um die Arbeit kurz zu unterbrechen und bei den Mädels und Jungs im Nachbarbüro petzen zu gehen. Diese beide Varianten stehen sich 50:50 gegenüber. Wieder eine erfundene Zahl.

Manchmal überlege ich, ob ich nicht kleine Fallen in meine Emails einbauen sollte, um zu testen, wer sie wirklich liest. Das wäre sehr hinterhältig und ich käme mir oberlehrerinnenhaftig vor. Ich bräuchte also erst eine Brille, um in diese Rolle zu wachsen. Doch ich schließe es nicht aus. Euch, liebe Blogleserinnen und Blogleser, warne ich vor! Denn ihr lest anständig. So anständig, dass ihr sogar die 64% Tippfehler in meinen Texten entdeckt. So werdet ihr nur lachen, wenn ich in meine Nachrichten tourettartig unpassende und unangemessene Teilsätze, Worte oder die Namen von Figuren aus Game of Thrones einhuste, während andere es gar nicht merken…. weil sie die MAIL nicht richtig lesen oder behaupten, sie nicht bekommen zu haben!! Kinder! Wozu mach ich mir denn dann die Arbeit! Dann könnt ich auch zu Hause sein und erfahren, wo die Drachen sind!!!!

Trost finde ich immerhin im Einsortieren der Emails. So landen alle ignoranten Härtefälle im Ordner „Honks“. Ein Email-Ordner, den ich mir vorstelle, wie eine mittelalterliche, dreckige, kalte Zelle. Vielleicht stecke ich noch ein paar Ratten mit in diesen Ordner!

Immerantworten: härter denn ever!

Hier ist sie wieder: Die Sprechstunde, Immerantworten, DAS ORIGINAL! Jawohl, „Originaaaall“. Denn inzwischen finde ich immer häufiger Ableger/Kopien/Me-Too-Varianten des Trends auf Suchbegriffe öffentlich zu antworten. Wenn ich von Blog zu Blog hüpfe, stoße ich derzeit auf jedem dritten auf derartige Artikel. Und das finde ich, das muss ich an dieser Stelle mal ganz ehrlich und offen rauslassen…ganz FABELHAFT!!! Ja! Wir machen das Netz schöner, hilfreicher und besser! Grandios! Und außerdem wird damit die Schlange der Bekloppten vor meiner Tür kürzer. Was eben dazu führt, dass ich mich spezialisieren kann. Den üblichen Freiporno-Suchern schreib ich einfach eine Überweisung und weg sind sie. Ich kümmere mich nur noch um die Härtefälle. Also los, Sie da, mit dem Huhn unterm Arm sind zu Erst dran.

Guten Morgen. Kommen Sie rein. Setzen Sie sich. Wo drückt’s denn?

„Eier in Muschi versenkt“ – Aha. Bei Pilzen in diesem Bereich hätte ich jetzt an die Kollegen von der Gyn überwiesen, aber Eier sind doch außergewöhnlicher. Besonders um diese Jahreszeit. Zu Ostern klingt das nach einem kreativen Versteck, aber jetzt ist doch erstmal Weihnachten. Möchten Sie mir mehr dazu sagen, wie es dazu kam?

 „nackt dachboden“ – Oh mann, also der Dachboden ist nun nicht der geeignet Ort, um verderbliche Lebensmittel aufzubewahren. „kühlschrank richtig befüllen“  – Ja eben, also die Eier gehören in die Tür, weit nach oben, nicht auf den Dachboden und auch nicht in den Genitalbereich.

„hilfe aber keiner hilft“ – Jajajaja, ich helf Ihnen ja schon. Also, nehmen Sie ein heißes Bad, richtig heiß, kochend, und bleiben Sie mindestens zehn Minuten drin. Bis die Eier hart gekocht ist. Dann sollte es sich entfernen lassen. Dazu gibt es bisher noch keine Forschung oder Studien. Sie betreten also wissenschaftliches Neuland.

„Tschaakaa“ – Genau, genau. Sehen Sie, den Spirit den es braucht, haben Sie schon mal. Und nun Tschüss, es warten noch andere Patienten.

Wer ist jetzt dran? Noch jemand mit Lebensmitteln in Körperöffnungen? Nein, gut, dann Sie da. Sie sehen leidend aus. Kommen Sie rein. Nehmen Sie Platz.

„was bedeutet bei facebook in beziehung mit aber ohne name“ – Oh für SOWAS bin ich doch Expertin! Korifäe! Dafür schreibe ich Ihnen ein Rezept. Die Lektüre von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“, am besten 3mal täglich, nach den Mahlzeiten, sollte da schnell helfen. Falls nicht, kommen Sie nochmal wieder. Und ich schrieb Ihnen eine Fortsetzung, mit doppelter Wirkstoffdosis.

Das war nun einfach. Du da, jaaa du, mit dem Silberblick, du siehst verzweifelt aus. Komm rein. Was gibt’s?

„waffel eissen sex“ – ahaha… Das Küchengeräte als Erotikspielwerk entfremdet werden, hört man ja öfter. Oder Lebensmittel. …Irgendwie scheint die Küche einen Sexappeal auf Menschen auszuüben, den ich persönlich leider nur schwer nachvollziehen kann. Aber zu ihrem Fall, ganz konkret, gratuliere. Vielleicht haben Sie ihren Traumpartner in Form des Waffeleisens gefunden. Waffeln und Sex. Was wollen sie denn noch mehr???

NÄääächsster!!

„weltkarte gazastreifen“ – bitte garnicht erst hinsetzen, sondern gleich wieder umdrehen und ab zu Wikipedia oder wahlweise in einen Erdkundegrundschulkurs. Ciao!

Gut, gut, also alle mit doofen Fragen bitte direkt raus! … Ach, cool, dann kann ich ja früher Feierabend machen, als gedacht. Sehr gut. Ja, Sie da, Sie sind dann wohl der Letzte.

„ich muss dir was sagen“ –  Ja, bitte, dann mal los!

„sehen von mäusen, die nicht da sind“ – Ich bin da. Und nenn mich nicht Maus!

„glas fast leer“ – das hier ist ja auch keine BAR! Immerantworten und nicht Immerfreigetränk! Ich habe das Gefühl, dass diese Unterhaltung ins Nirgendwo läuft.

„beischlaf vollziehen“ – Du und ich? Never! Soweit geht meine Nächstenliebe dann doch nicht. Aber in der Küchenabteilung des nächsten Kaufhauses findest du vielleicht nen schicken Mixer oder ne gutgebaute Brotbackmaschine oder nen sympathischen Löffel. Guck doch da mal vorbei.

Und tu mir beim Rausgehen den Gefallen, das Schild wieder auf „Geschlossen“ zu drehen! Danke und tschüss.

Skurril-sexuelle Mitfahrgelegenheit

Es gibt ja die exotischsten Örtchen für das Ausleben intimer Zweisamkeit, aber die Rolltreppe, auch Rollsteig oder Fahrtreppe genannt – ja genau, das Ding, dass uns in Einkaufszentren in die obere oder untere Etage befördert, ganz automatisch, während wir vor uns hin rollen und durchrechnen, wie weit wir schon im Dispo sind – hatte ich hierfür bisher nicht auf dem Schirm. Im Gegensatz zum Fahrstuhl, der als Rammelräumchen schon so etabliert ist, dass selbst in Nachmittagssoaps kein alternativer Handlungsstrang mehr aufgerollt wird, wenn zwei Charaktere an genannte Ort „stecken bleiben“.

Aber die Sexifizierung der Rolltreppe ist ein mir neues Phänomen. Dennoch ist Rolltreppensex der zweitstärkste Suchbegriff des letzten Monats, knapp nach Freiporno, der Wissenshungrige auf immerabgelenkt.de brachte. Weil mir darum nun das Bild dieser sich ständig weiterbewegende Koitus-Skurrilität im Kopf rauf und runter ging, bin ich der Sache mal nachgegangen.

Meine These A dabei war: „Rolltreppensex geht nicht, weil zu kurz; die Treppe mein ich. War doch klar, oder?“ Doch These A wurde widerlegt. Eine Fahrt dauert ja nur ein paar Minuten, so dachte ich. Moment mal, ein paar Minuten? Dann ging da also doch was? Auf der rollenden Treppe?

Die Längste ihrer Art gibt’s in Moskau, am Park Pobedy, habe ich rausgefunden. 740 Stufen, 126 Meter, die man in drei Minuten nach oben fährt oder nach unten; wenn man denn wirklich sooo faul ist, dass man auch zum Runterkommen mechanische Hilfe braucht…aber mal ehrlich, in dem Fall ist Rolltreppensex sicher nichts für dich. Das scheint schon eher eine sportliche Praktik zu werden. Und drei Minuten ist nun auch nichts für gemütliches Rumgeschaukel, wenn man kommen will, bevor man oben ankommt.

Rollentreppenrammelei mit Vorspiel hingegen verspricht denn wohl eher der Mid-Level-Escalator in Hong-Kong. Man muss zwar zwischendurch umsteigen und einige Schritte gehen, aber insgesamt soll man 20 Minuten unterwegs sein. 20 MINUTEN!! Zwanzig! Ich hoffe da spielt im Hintergrund nicht dieselbe öde Kaufhausmusik, die man sonst von Rolltreppen kennt. Das wäre wirklich ein Lustkiller.

Aber apropos Lustkiller, wenn nun auch bewiesen sein mag, dass es zeitlich möglich ist, so rein theoretisch, ist doch These B immer noch zu be- oder widerlegen: „Das Problem mit den Zuschauern und Zuschauerinnen.“ Rolltreppensex klingt nach Publikumssex. Den Stoppknopf zu drücken, hat hier nicht die gleiche Wirkung wie im Fahrstuhl. Man ist dann nicht unter sich. Amourös-motivierte Passagiere benötigen also neben einem guten Zeitmanagement vor allem einen ausgeprägten Hang zum Exhibitionismus. FKK-Rolltreppen habe ich während meiner Recherche nicht finden können.

Vielleicht geht meine Analyse aber auch in die völlig falsche Richtung. Vielleicht ist Rolltreppe gar keine lokale Angabe, sondern eine Stellung. Wie man eben auch von Reiter, Missionar, Löffeln … und was sagt man denn noch so? …Und schon bin ich auf eine Vielzahl sexueller Positionsbenennungen gestoßen, die Rolltreppensex wie ein Gänseblümchen im Dschungel erscheinen lassen. Patronengurt?! Hausnummer??? Brückenpfeiler???? Schmetterling?!? Waffeleisen…Wa? Waffel.Eisen????? Wisst ihr was, vergessen wir doch einfach die Rolltreppe und gehen zu Fuß die Best-Of-Liste meiner weiteren Blogsuchworte der letzten Wochen ab:

facebook beziehungsstatus heimlich ändern
handgemachter porno
flirtsignalen
verliebt auf facebook
hypnose jungs
mitteilungsbedürfnis smartphone
ständig abgelenkt
ich bin kompliziert
warum ist lieben so kompliziert
fickende männer und frauen
sekretärinnenwitze
amazon männchen selber basteln
planet liebe betrunken
nackt aber mit brille

Schluss mit den Sauereien

Das aktuelle Best-Of meiner Suchwortstatistik war längst überfällig. Aber bis eben habe ich mich nicht getraut die Merkwürdigkeiten, die Menschen auf immerabgelenkt.de getrieben haben, hier zu wiederholen. Denn Google scheint Wiederholungstäterin zu sein und denkt, wenn ich über ***** und ***** und sogar über ****** schreibe und das ***** ständig, dann wird das für Suchende hilfreich sein. Da ich aber weder mit ***** noch ***** dienen kann oder will, musste ich die Suchwörter zensieren. Dabei finde ich Zensur ja ****** und weil ich es euch ersparen wollte, nun nur noch lauter Sternchen zu sehen, hier die Suchwörter der letzten Wochen als Bildausschnitte, in der Hoffnung, dass solche Suchenden nicht länger hierher geschickt werden. Viel ****** Spaß damit:

Und es geht noch weiter:

Und mein persönlicher Favorit:

Falsch abgebogen

Ich sollte mir wohl schon mal eine xxx.domain reservieren. Immerabgelenkt ist aktuell immer näher an der Grenze zur Jugendgefährdung. Oje, oje. Es ist nicht so, dass ich meinen gegenwärtigen Exkurs in reproduktionsrelevante Thematiken bereute oder negieren wollte, aber ein Blick in meine Suchstatistik schockiert mich sehr. Zu den Suchwörtern, die Goggeler, Bingisten und Yahooer (existiert das noch? Nutz das noch jemand?) auf mein kleines Ödland der Zerstreuung spülten, fällt auch mir keine Antwort mehr ein. Statt immerantworten (wobei ich die Suchbegriffe kommentiere, damit ich die Zeit, die ich hier verbringe als Jugendarbeit und Erwachsenaufklärung, oder schlicht ehrenamtliches Engagement, von der Steuer absetzen kann), gibt’s darum heute nur immer-bitte-wascht-euch-die-Hände-bevor-ihr-auf-meiner-Seite-weiterscrollt.

Und dies sind die Best-Of-Suchen des Monats:

handgemachter porno

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schwanz fickt trockene vagina

pornos

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pornographische filmkunst

jacqueline hat immer schuld facebook

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wie entere ich meinen beziehungsstatus bei facebook mit iphone

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suspekte emails vermeiden