Geht’s los? Jetzt? … Jetzt? Jetzt aber, oder?

Wenn Nestlé bei dir nachhakt, ob das Baby denn nun endlich da sei, weißt du, dass du echt über deinen Termin bist. Dabei ist es erst eine Woche. Nach 40 Wochen Schwangerschaft, empfinde ich das gar nicht als sooooo lang. Und als jemand, der regelmäßig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist, ist mir auch eine gewisse Toleranz für Verspätung ansozialisiert.

Aber die Welt sorgt sich, ein bisschen um mich und ein bisschen um das Baby aber VOR ALLEM darum etwas zu verpassen, etwas nicht in der Sekunde, in der es passiert mitzubekommen. Egozentrisch wie ich bin, versuche ich mir dennoch weiter einzureden, es ginge nur um MICH, wenn wieder jemand eine Whatsapp mit „Naaa?“ schickt oder mir meine Schwiegermutter mir rät diesen ruhigen Tag noch zu genießen und dabei ganz beiläufig fragt, wie es mir denn so ginge. „Wie geht’s dir?“ ist aber eigentlich Code für „Geht’s schon los?“. Zu lange schwanger zu sein, ist offensichtlich nicht zeitgemäß.

Inzwischen habe ich meinen Whatsapp-Status in „Das Baby ist noch nicht da“ geändert. Das brachte kurz Ruhe. Dann kamen die Nachfragen, ob das denn noch aktuell sei. Besonders beliebt sind auch Prognosen. „Ich glaube heute kommt das Baby?“, wird zahlreich gewettet, aber immer OHNE einen Einsatz zu nennen. Die ersten Pakete Windeln wären ansonsten schon jetzt refinanziert. Oft sind die Nachfragen nett. Stressig wird es, wenn ich nicht mehr antworte und Hypothesen bei mir eingehen, ist sei doch jetzt sicher auf dem Weg ins Krankenhaus. Nein, bin ich nicht. Ich bin noch hier oder beim Sport oder schreibe oder blogge oder backe oder mache so dies und das, was ich eben so mache. Ich bin tatsächlich auch hochschwanger noch busy. Das geht auch nicht anders, das ist Teil meiner Persönlichkeit. Wenn ich aufhöre busy zu sein, wird es angebracht zu fragen, wie es mir geht.

Vielleicht wissen meine Freunde, Familie, Bekannte und die Newsletter-Verschicker bei Nestlé aber auch mehr als ich. Vielleicht hat irgendwo ein Orakel verkündet, dass dieses Baby der Messias ist, der die Lösung für Klimawandel, Krankheiten und den Umstand, dass gutes Essen zu viele Kalorien hat, mitbringt – und für alles andere, was noch so auf dem Weltrettungswunschzettel steht. Dann wäre die ganze Aufregung natürlich legitim. Und dann wäre ich schon jetzt die ignoranteste Mutter Deutschlands. Kein guter Start. Vielleicht will es deswegen nicht raus. Statt zu schreiben, zu backen oder Rückfragen dazu, ob das Baby denn nun da ist zu beantworten, trainiere ich mir also lieber mal schnell den „Mein Kind ist ein Wunderkind“-Habitus an. Hat hierfür jemand Tipps, Ideen oder Erfahrungswerte?

Entgegen allen Vorsätzen

Schreiben ist für mich die beste Ablenkung von der seltsamen Nervosität, die mich manchmal überkommt. Diese Zustände, man kann es nicht anders nennen, sind schlimmer als jede Schwangerschafts- oder PMS-Stimmungsschwankung und lassen sich zeitweise durch Sport besänftigen. Dann renne ich zwei Stunden auf dem Laufband vor dem Zuviel in meinem Kopf weg. Doch sobald ich stehe oder sitze, kommt das Zucken zurück. Mit den Fingern auf der Tastatur geht es ganz gut, aber was dabei rauskommt, ist nicht immer besser als der Wahn, der mich treibt.

Darum habe ich heute eine der Figuren im Manuskript getötet, an dem ich gerade sitze. Eigentlich sollte es in der Geschichte nicht um Mord und Totschlag gehen. Doch die blöde Kuh ging mir auf Seite 70 so auf den Keks, dass ich sie habe umlegen lassen. Ich fühlte mich danach besser. Doch den eigentlich Plan, den ich für die Handlung hatte, kann ich jetzt vergessen. Damit kann ich die 6000 Worte, die bisher an der Stelle folgten, an der die Figur nun aus der Geschichte ausscheidet, wegwerfen bzw. weglöschen.

Oder nicht? „Mach doch einen Vampirroman draus und lass sie auferstehen“, rät meine stets lösungsorientierte besser Hälfte. Ein netter Rat, aber ich kann ihn nicht befolgen. Denn statt eines unterhaltsamen Frauenromans, wie anfangs geplant, stehe ich mit diesem Mord nun schon wieder mit einem Bein im Krimi. Mit Untoten wird Fantasy draus. Dabei wollte ich diesmal (und das war mein GROßER Vorsatz für diese Geschichte) ein Buch schreiben, das in EIN Genre passt. Es kann doch nicht so schwer sein, dachte ich. Aber dann lag sie schon blutüberströmt auf dem Boden… und jetzt muss ich mir überlegen, was ich mit der Leiche und dem Rest der Handlung mache.… und das hilft so gar nicht gegen die Unruhe. Es wird also noch eine Weile dauern, bis ich mit diesem Manuskript fertig bin, falls überhaupt jemand bis zum Ende überlebt. Im Moment sieht es, was das angeht, nicht gut aus. Vielleicht sind das doch die Schwangerschaftshormone…

Buchverlosung „SO SEIN WIE SIE“ – noch acht Tage

Der Countdown läuft! Nur noch acht Tage, dann ist es soweit! Und damit meine ich diesmal nicht die Geburt. Keine Ahnung, wann und ob dieses Baby beschließt, sich mal das Wetter hier draußen anzuschauen. Es geht um die Verlosung meines Romans „SO SEIN WIE SIE“.

Ich muss Platz schaffen für die Konsumwelt, die man sich mit einem Kind ins Haus holt. Darum habe meine Schränke ausgeräumt und verlose 20 Printexemplare von „SO SEIN WIE SIE“ auf lovelybooks. Wer eins davon abstauben möchte, kann sich bis zum 30. April an der Verlosung beteiligen. Hier der Link für alle, die mitmachen wollen:

http://www.lovelybooks.de/autor/Juliane-Ungaenz/SO-SEIN-WIE-SIE-1444163717-w/buchverlosung/1443190732/

 

Und hier der Klappentext zum Buch, für alle, die erstmal wissen wollen, welche Katze im Sack sie sich da schenken lassen:

Klara möchte mehr erleben. Mit Anfang dreißig hat sie das Gefühl, dass ihr Leben schon jetzt nur noch “Liebe, Hochzeit, Kinder, Ehe-Gatten-Splitting und Sparen für die Doppelgrabstätte” für sie bereithält. Eine Technologie, die es ihr ermöglicht in den Körper und damit das Leben einer anderen zu schlüpfen, kommt ihr da gerade recht. Bis zu 10 Stunden kann sie sich in eine alternative Realität einbuchen. Doch die Nutzung der Technologie kostet Geld und bald merkt Klara, dass sie entweder in ihr “altes” Leben zurück oder ein unmoralisches Angebot annehmen muss.

„SO SEIN WIE SIE“ ist eine unterhaltsame und spannende Utopie, die in der Jetzt-Zeit spielt und die Möglichkeiten der modernen Wissenschaft mit dem Wunsch verbindet in einen anderen Körper zu schlüpfen.

 

Orte, an denen man kein Kind bekommen sollte

Während vermehrt Wettangebote aller „5 Euro auf immerabgelenkt platzt“ bei mir eingehen, bin ich noch immer hier, noch immer rund, runder denn je zuvor. Statt Wehen spüre ich etwas sehr Unheimliches und das mehr bei anderen als mir selbst. Vor einigen Wochen erntete ich noch Komplimente auf offener Straße und strahlende Blicke, die zu sagen schienen: „Oh, das Wunder des Lebens! Schwangere sind ja sooo schön! So, so, so SCHÖN!“  Jetzt sehen mich Menschen an, wie die tickende Bombe, die ich nun einmal bin.

Als ich in ein Taxi stieg, wanderte der Blick des Fahrers von meinem Gesicht zum Bauch, wieder zum Gesicht, wieder zurück zum Bauch, mal kurz auf die Straße und dann wieder zu meinem Bauch und wieder zu meinem Kopf, um sich an Hand meines Gesichtsausdrucks zu versichern, dass ihm nicht gleich eine Ladung Fruchtwasser die Polster versaut. Seine Irritation wurde noch ein bisschen doller als die Adresse, die ich ihm nannte, nicht die eines Krankenhauses war.

In meinem liebsten Wellness-Sauna-Spa-Tempel erhielt ich statt der üblichen „Angenehmen Aufenthalt“-Grußformel diesmal den Ratschlag: „Vorsichtig mit dem Kaiserbad. Das kann Wehen auslösen“ und dazu ein gequältes Lächeln, bei dem Gebete mitschwangen, es möge doch bitte, bitte nicht hier passieren. Dabei denke ich mir, dass die Putzkräfte sicher schon viel Schlimmeres beseitigen mussten.  

Und auch im Gesicht des Barkeepers, der mir einen wunderbaren alkoholfreien Drink servierte und dabei fröhlich fragte, wie lange es noch dauert bis zur Geburt, bildeten sich gleich nach meiner Antwort („8 Tage“) kleine Schockfalten um die Augen, die sein rechtes Augenlied zum Zucken brachten. Dazu bekamen seine lächelnden Mundwinkel diesen Ausdruck, den das Gehirn sendet, wenn es ruft „Wegrennen!!!!!“.

 

Nur eine Personengruppe lässt mein Erscheinen völlig kalt: Grauhaarige Frauen mit den Perlenohrringen und Schnapspralinen in der Handtasche. Vielleicht liegt es an den Pralinen oder an meinem Rassisten-Rentner-Hater Blogpost. Womöglich wildere ich in meinem Zustand auch in ihrem Revier. Schließlich verbringe ich viel Zeit in Wartezimmern und gehe mitten am Tag in den Supermarkt. Oder der Anblick von entstehendem Leben, macht ihnen klar, dass nicht nur meine Bombe tickt, sondern auch ihre Zeit abläuft. Aus all diesen und keinem dieser Gründe, drängeln sich die alten Damen dieser Welt nicht nur an Kassen, sondern auch in Toilettenschlangen an mir vorbei und gucken dabei so böse, als drohte ich ihnen die Rente zu kürzen.

 

Und es hilft nichts gegen dieses Verhalten. Das habe ich gemerkt, als ich plötzlich an der Supermarktkasse aufschreien musste. Es war nur ein Stechen, aber ein sehr sehr unangenehmes, da unten, da wo das Baby mal durch soll. Offensichtlich hat es ein Messer dabei, oder einen Eispickel, vielleicht wird’s auch ein Igel- oder ein Einhornbaby. Das Stechen war kurz, aber so unangenehm, dass ich kurz „Au“ quiekte, heftig atmen musste und mich abstützte. Die Kassiererin griff schon nach dem Telefon („Geburt an Kasse vier, die siebzehn bitte für die zwölf“). Doch die grauen Köpfe vor mir sortierten munter weiter ihre Rabattgutscheine und studierten die Titelseiten der Gala auf dem Kassenband. Sie sahen nur kurz rüber und entschieden dann, dass das englische Königshaus aufregender war als ich.

Nach dem Stich, kam noch einer, aber dann war es auch vorbei. Ich bin immer noch nicht geplatzt und habe kein Einhorn zur Welt gebracht. Aber ich habe erkannt, wenn sich das Kleine auf den Weg macht, möchte ich doch lieber im Taxi, in der Sauna oder einer Bar sein, statt umgeben von Menschen, die mit offensichtlich sehr gut funktionierenden Blutdrucksenden Medikamenten zu gedröhnt sind.

Wie man mit Wahlplakaten Geschichten erzählt… und Albträume bereitet

Wahlplakate sind reale Pop-Up-Werbung. Aus dem Nichts sind sie wieder einmal aufgetaucht. Sechs Wochen vor dem 14. Mai und damit pünktlich am ersten April (welch ironisches Spiel des Kalenders) wurden die Laternen in meinem Städtchen mit diesen bunten Bildern bestückt.

Mein Veedel ist aktuell ein echter Plakatdschungel. Alle paar Meter hängt so ein Pappding mit entsprechenden -nasen. Leider sind die meisten zwar bunt, aber gar nicht fröhlich karnevalesque, sondern erzählen düstere Visionen über die sonnige Welt, in der sie hängen.

FDP_Plakat_NRW2017_DigitaleSchuleGanz vorne beim Wahlkampfplakate-Trauerspiel ist die FDP. Da guckt z. B. Christian Lindner so desillusioniert und schockiert ins Leere, dass ihm sämtliche Farbe aus dem Motiv gerutscht ist und drunter steht: „Das Digitalste in der Schule dürfen nicht die Pausen sein.“ Bisher hörte ich immer, in Schulen gäbe es gar keine Digitalisierung. Nun las ich, während mich Christian Lindner mit seiner Depression anzustecken drohte, dass es nicht nur Digitales, sondern sogar das Digitalste in Schulen gibt. Mega! ‚Ja, dann macht doch mehr von diesen digitalsten Pausen’, dachte ich also! Die Balance zwischen Pause und Lehrstunde fand ich schon als Kind immer völlig verschoben.

 

FDP_Plakat_NRW2017_PendlerNoch trauriger war der arme Christian ein paar Meter weiter: Unterwegs im Auto, immer noch in Schwarz-Weiß und immer noch ziemlich depri. Eine Szene aus einem Hitchcock-Film. Aber statt seinem sicheren Tod entgegen, fährt der ärmste zur Arbeit. Das ist bitter. Arbeit darf ja keinen Spaß machen und auf dem Weg dahin regnet es IMMER, wie das Bild zeigt. Das ist traurig. Noch trauriger ist aber, was helfen soll: Frühaufstehen! Aus eigener Erfahrung als Frühaufsteh-Gegnerin weiß ich, dass Frühaufstehen zu mehr Konflikten als Lösungen führt. Und an solchen düsteren Tagen, wie auf dem FDP-Wahlplakat sollte man am besten ganz im Bett bleiben!

 

Gründen_Plakat_NRW2017_FreiheitGrünen_Plakat_NRW2017_Umwelt

Eine Straße weiter versuchen mich die Grünen mit fröhlich strahlenden Motiven aus dem Film Noir zu reißen, der sich in meinem Kopf abspielt. Die Aufheiterung ist nötig. Aber statt Fröhlichkeit geht mir nur durch den Kopf: Hääähh? Erstens, Zweitens… und dann? Soll das eine Kausalkette sein? Passte kein dritter Aufzählungspunkt mehr auf die Fläche? Umwelt, Freiheit, ja, … hmmm. Aha. Ja, versteh ich nicht. Aber die Farben mag ich. Ich geh dann aber mal weiter.

 

SPD_Plakat_NRW2017_HanneloreKraftSPD_Plakat_NRW2017Und da hing dann Hannelore Kraft, die sich auch nicht sicher schien, ob sie lächeln sollte oder nicht, womöglich ebenfalls von den Lindnerschen 50-Shades-of-Grey traumatisiert. Ein bisschen weiter zeigte mir die SPD dann noch einen Opa im 80er-Jahre-Jogging-Kombi und drei süße Kinder. Na immerhin! Süße Kinder und süße Tiere gehen schließlich immer und trösten meine Seele.

Diese Frühlingsgefühle zerstört leider die Linke nur wenigen Meter weiter und zwingt mich zum rotsehen.  Denn da ist nun die Rede von Kindern, die Hannelore vergessen habe. Dramatisch! Unfassbar! Wo vergessen? Wie vergessen? ‚Aber der nette, schlecht gekleidete Opi ist doch bei den Kindern’, denke ich mir und schaue nochmal zurück zum SPD-Bild. Oder ist das gar kein „lieber“ Opi, sondern schon wieder so ein Brutalo-Rentner, der die Kids womöglich an den Arsch der Welt verschleppt? Denn der wird mir von der Linken einige Meter weiter angedroht. Der Arsch der Welt ist der letzte Ort an den Menschen, die in so einem netten, angesagten Viertel wohnen, erinnert werden möchte. Irgendwo da draußen gibt es diesen Arsch und immer mal wieder hört man von Menschen die dahinziehen und dann hört man nie wieder etwas von ihnen. Der Gedanke an ein Leben am Arsch der Welt ist die städtische Wählerschaft 100mal brutaler als Kriegsbilder aus Syrien und bringt ordentlich Gewitter in mein Wohlstands-Wölkchen. Damit ist es zu viel für mich.

 

Bevor ich mich noch an den Arsch der Welt verlaufe, flüchte ich darum lieber aus dem Plakatwald, zurück ins Internet, wo mich mein Werbeblocker vor derartigen Trauer- und Horrorgeschichten beschützt und es zu Haufe süße Kinder und Tiere gibt!

Ein echter Schriftsteller mit Block statt Blog

Die Architektur der Großstadt verhindert, dass der Frühling überall durchkommt. Doch ab und an gibt es kleine Flecken, die von der Sonne trichterförmig, fast wie von einem Bühnenscheinwerfer ausgeleuchtet werden. An diesen Flecken stellen CafébesitzerInnen Stühle und Tische raus und locken so Menschen an, die sich prompt wie Erdmännchen um die Wärmespots drängen.

Neulich saß ich mit einer Freundin in einem solchen, sehr hippen kleinen Café und hielt meinen Bauch ins Licht. Doch schon nach kurzer Zeit, war ich mir doch nicht mehr so sicher, ob wir von der Sonne oder einem Bühnenlicht angestrahlt wurden.

Der Tisch neben uns war frei geblieben; ein Metalltisch hinter dem ein einzelner Holzstuhl stand. Hierhin setzte sich nun ein mitte-zwanzigjähriger Typ mit blonden, zu einem Dutt im Nacken zusammengebundenen Haaren, lässiger Kleidung aus Bio-Hanf-Baumwoll-Irgendwas aus dem die Markenlabels herausgetrennt waren. Ein Hipster in Reinform, perfekt abgestimmt auf das industriell-urbane Mobiliar. Aber das war nicht alles. Das Kind hat natürlich auch noch Requisiten dabei: Ein altes Buch, so ein richtiges altes Buch, mit Stoffeinband, aus dem die sich langsam auflösenden Seiten herausfallen; ein Buch das man wegen der alten Schriftformen kaum lesen kann, weswegen man solche Bücher als hübsche Erbstücke ins Regal stellt und nicht anfasst. Das Beige des Bucheinbandes passte natürlich perfekt zu seiner sandfarbenen Hose.

Aber er hatte noch mehr dabei: Einen karierten Collegeblock mit vielen losen, vollgeschrieben Seiten, die ihm bei einem leichten Windstoß fast davonflogen. Dann klemmte er sie unter das antike Buch, schlug eine leere Seite seines Blocks auf (ja Block, nicht Blog, verrückt, ich weiß!) und setzte seinen Kugelschreiber (offensichtlich kein Werbegeschenk, eindeutig keine Marke erkennbar) an. Neben mir saß ein zum Leben erwachter Instagram-Filter! Hashtag Schreiben, Hashtag Schriftsteller, Hashtag AchtungKunst.

Doch noch bevor er den ersten Strich machen konnte, kam das letzte Accessoire angeflogen: Ein schwarzer Kaffee, selbstverständlich. Erst jetzt war das Foto wirklich vollständig. Diese Details übersehe ich immer, ich glaube deswegen werde ich nie wirklich gut im Instagrameln.

Ich sah mich um, in der Erwartung, dass ich gleich bei irgendjemandem Eintritt für diese Vorführung zahlen sollte. Aber stattdessen näherte sich die Muse, in schwarzer, an den Knien aufgerissener Jeans und bauchfreiem Top. Die blätterte kurz nach der Begrüßung ganz offensichtlich mehr an ihm als an dem Werk in ihrer Hand interessiert in den alten Seiten herum, kicherte und warf ihre langen, schwarzen Haare zurück. Hashtag TinderInEcht. Und ich dachte mir: Dieser Schriftsteller-Look funktioniert ja krass gut!

Und weil ich mir vorgenommen habe auch mal wieder mehr als Blogposts und Emails zu schreiben, überlege ich nun, ob ich mir auch erstmal ein Schriftsteller-Styling zulegen sollte. Ein paar alte Bücher habe ich, eine Feile, um die Herstellernamen von meinen Kugelschreibern abzukriegen und eine Brille, die ich nie trage. Im Netz fand ich außerdem noch mehr als ein passendes Fashion-Tutorial zum Thema. Da uns aber Wölkchen am Himmel zum nächsten Café getrieben haben, bevor er den Stift wieder aufs Blatt setzen konnte, weiß ich nicht, ob die Show auch wirklich beim Schreiben hilft oder nur beim Frauen aufreißen.  

 

Baking for Attention – ein Hilferuf

Es ist ein Fluch, der mich jedes Jahr wieder einholt, ungefähr um diese Jahreszeit. Wenn es kalt und dunkel draußen ist, drehe ich den Ofen auf und kurz darauf bin ich in der Küche gefangen. Ich leide unter einer Krankheit, die ich selbst BFA-Syndrom nenne: Baking for Attention. Meist beginnt es schleichend, am ersten oder zweiten Adventswochenende, mit ein paar Keksen. „Das macht ja jeder, das ist ja ganz normal“, rede ich mir dann selbst noch zu.

Dann kommen die Festtage, an denen Cupcakes und Kuchen gern gegessene Nachspeisen sind. „Solange keiner was merkt, gibt es auch keinen Grund zur Unruhe“, beschwichtigt das Teigknetende Ego mein Über-Ich. Das packt schon mal den Koffer guter Hoffnungen für den Weg nach unten.

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Es folgen Geburtstage von FreundInnen und spätestens hier spüre ich, wie die quickenden „Oh, wie süß! Oh, wie lecker!“-Rufe mein nach Aufmerksamkeit und Komplimenten lechzendes Ego aufgehen lassen, wie einen Hefeteig. Das wäre nicht weiter problematisch, könnte ich denn einfach aufhören. Aber eben das kann ich nicht. Tatsächlich kann ich andere Dinge ganz besonders gut, besser und schneller als andere, weil ich das eine eben nicht kann: aufhören.

Das war nicht immer so. Früher habe ich nicht gebacken. Ich glaube ich fand backen sogar doof. Als ich mit Anfang zwanzig kein Getreide mehr verdauen konnte, versuchte ich die Herstellung glutenfreien Gebäcks und scheiterte furchtbar. Aber beim ersten Zug an der Kippe, schmeckt es ja auch nicht und der erste Schluck Alkohol ist immer bitter.

Dann hatte ich es plötzlich raus. Ich erinnere mich noch an meinen ersten gelungen fluffigen Cupcake. Und was passierte dann? Ich backte weiter und weiter und weiter. Zwei Monate später hatte ich meinen Freundeskreis über Wochen mit bunten Küchlein in allen Geschmacksrichtungen versorgt und genug Rezepte für ein glutenfreies Cupcake-Backbuch zusammen.

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Dieses Jahr fühlt es sich noch schlimmer an, als je zuvor und schuld ist Instagram. Die Likes für meine Backbilder sind direkt mit dem Belohnungszentrum in meinem Gehirn gekoppelt. Das verstärkt das BFA enorm. Außerdem hatte ich mich bisher immer an die lockeren, gesellschaftsfähigen Stoffe gehalten: Cupcakes, Kuchen, Kekse. Doch gestern kam dann das krasse Zeug aus meinem Ofen: Zitronen-Baiser-Tartelette. Heute backte ich schon glutenfreien Hefeteig. Ich hege die begründete Befürchtung, dass es nur ein ganz kleiner Schritt zu Soufflé oder gar Croquembouche ist.

Das muss aufhören. Aber ich weiß noch nicht wie. Mein innerer Therapeut argumentiert, ich solle mir einen Ersatz für das Backen suchen, vielleicht MDMA oder Heroin. Aber vermutlich lande ich auch dann wieder in der Küche, weil es für glutenfreies Ecstasy auf Instagram bestimmt noch mehr Likes gibt. Ich brauche ein besseres Rezept für meinen Entzug, aber weder Chefkoch noch Pinterest sind was das angeht besonders inspirierend. Was mach ich nur? Kennt jemand von euch, lieben Leserinnen und Lesern, eine geheime Zutat, die mir helfen könnte? Ich hätte gerade glutenfreie Mohnschnecken im Tausch anzubieten.

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Hiergeblieben statt weggerannt

Ich habe geheiratet. Vermutlich kann man das gar nicht so sagen, weil eine Hochzeit ja immer ein wir impliziert. Aber ich bin die, die jetzt einen neuen Namen hat und all ihre Dokumente ändern lassen muss. Damit fühlt sich die Ehe erst einmal an, wie die Aufnahme ins Zeugenschutzprogramm. Und so wie ich in den letzten Monaten digital untergetaucht bin, wäre mir das sogar ein bisschen recht gewesen.

 

2016 habe ich kaum gebloggt. Das lag zum einen daran, dass Dinge passiert sind, die ich verdrängen wollte und über die ich darum hier nicht schrieb. Solange es nicht im Internet steht, ist es schließlich nicht wahr, oder? So sagt man doch.

 

Zum anderen haben sich Persönchen unter meine Blogleserschaft geschlichen, mit denen ich weder hier noch anderswo kommunizieren will. Es ist der Typ Mensch, der einem früher mal mit Gehhilfe und grauem Haar an der Ampel begegnet ist und das Leben mit Hinweisen wie „Der Rock ist aber viel zu kurz, junge Dame,“ bereicherte. Darauf wollte ich dann antworten: „Ja, in ihrem Alter würde ich sowas auch nicht mehr tragen!“ Aber dann bekämen die Herrschaften womöglich einen Herzinfarkt und ich müsste Gutmensch, die ich bin, warten bis der Krankenwagen eintrifft. Ich vermied die unerwünschte Gesellschaft lieber durch flottes Weiterlaufen.

 

Und ganz ähnlich habe ich in den letzten Monaten darüber nachgedacht auch hier weiterzuwandern, zu einem neuen Blog, mit einem neuen Namen, in ein virtuelles Zeugenschutzprogramm. Aber jetzt merke ich, wie fast unmöglich es schon ist, allein eine neue Gmail-Adresse ohne die Verwendung von mindestens 5 Sonderzeichen einzurichten. Darum bleibt immerabgelenkt mein Zuhause, meine Röcke kurz und meine Blogposts manchmal zu lang. Aber einen Rat habe ich für die unlieben LeserInnen: Wenn euch nicht gefällt, was ihr hier lest oder in meinen Büchern steht, dann lauft doch weiter. Ist egal, ob die Ampel noch rot ist.“

 

Liebster, ach nö

Holy Shit, es ist schon wieder passiert. Dann und wann lande ich auf Listen. Es sind leider nie die der Nobelpreise oder Oscars. Zu meiner großen Überraschung aber auch keine Todeslisten. Mein eigenes Verhalten selbstreflektiv betrachtend, würde letzteres bei mir weniger Erstaunen hervorrufen als die Ankündigung, man wolle mir einen Preis überreichen.

Wie in ziemlich allem in meinem Leben, von Hüfthosen bis zu Trendfrisuren, sehe ich auch im Konzept des „Awards“ nur eine weitere Form der Demütigung. Das gilt insbesondere für Blogger-Awards und die Aufrufe dazu. Nun merkte ich, dass ich für einen „Liebster-Award“ nominiert wurde. Mit diesem Schicksal bin ich nicht allein. Einer der anderen Auserwählten schreibt „Das ist wie ein Kettenbrief. Nur in gut.“ Du irrst! Der Kettenbrief steht ganz klar auf der dunklen Seite! Es gibt keine guten Kettenbriefe, wie es keine guten veganen Speisen und keinen guten Donald Trump gibt!

Weiterhin steht Terence Horn mit mir auf dieser Liste, die vielleicht doch eigentlich für die Hände der Mafia statt für’s Internet bestimmt war. Er schweigt sich aus über die Nominierung. Egoistische Tunnelblick-Attitüden sind mir immer sympathisch. Wären wir nicht beide zu antisozial dafür, wäre es sicher nett sich mit ihm über die Welt als Ganzes und im Detail auszukotzen.

Während ich merke, dass ich auch gegen die übrigen „Nominees“ blass aussehe, stelle ich fest, dass ich sowieso disqualifiziert bin. Halleluja! Gottseidank! Als Regel für die Nominierung gilt, dass nur Blogger mit weniger als 300 Followern teilnehmen dürfen. Ach, wie schade. Ups. Naja, ich winke dann weiter aus der Ferne. Und danke Euch lieben Leserinnen und Lesern, die ich mich davor bewahrt habt, mich einem Akt der zügellosen Selbstoffenbarung hinzugeben, um einen Button zu gewinnen, der optisch nicht zu meinem Blogdesign passt! 😉

 

Wo bitte geht’s denn hier nach Einschicken?

„Ohne Tragödien keine Kunst“, so oder so ähnlich hat Onkelmaike mein Schreibblockaden-Gejammer gekontert. Und es stimmt. Die wirklich großen AutorInnen litten alle. Sylvia Plath hat mehr als einmal versucht sich das Leben zu nehmen und war schließlich erfolgreich. Fyodor Dostovyesky saß im Exil in Sibirien fest und litt an Epilepsie. Aldous Huxley erkrankte schon im Teenageralter an einer Hornhautentzündung im Auge und war fortan für den Rest seines Lebens so gut wie blind… und die Liste lässt sich weiter vertikal und horizontal durch mein Bücherregal schreiben: Virginia Woolf, David Foster Wallace, Anne Rice,… irgendeinen unerträglichen Schmerz trugen sie alle mit sich herum.

Mir ist bewusst, dass meine aktuelle Misere sich daran nicht messen kann, dennoch möchte ich schreien, weinen, toben und auch eine tröstende heiße Schokolade MIT Sahne würde ich nicht sofort ablehnen, und Schokolade und glutenfreie Kekse und ja auch Eis wäre jetzt ja wohl das MINDESTE!!!

Denn ich komme aus dem Apple-Store, wo man mir, ganz ohne Vorwarnung und ohne Eis oder Lolli mitteilte, man müsse meine Extension of me (meinen NEUEN, noch keinen Monat alten) Computer einschicken.

Das wäre normalerweise keine Tragödie. Technische Geräte gehen kaputt, werden repariert oder ersetzt. Aber Apple zielt ganz bewusst darauf ab eine emotionale Bindung aufzubauen, mit optischer Attraktivität, freundlicher Funktionalität und diesen putzigen Geräuschen, mit denen uns die Produkte zum Kichern bringen. Und weil das alles so persönlich ist, bin ich jetzt auch persönlich enttäuscht davon, dass mein Touch-Pad nicht funktioniert! Und Siri steht auch nur da und schlägt mir vor mir einen Termin für 14 Uhr zu erstellen oder mir auf der Karte zu zeigen, wie ich nach Hause komme.

Viel mehr würde mich interessieren, wo dieses „Einschicken“ ist, von dem so oft in Verbindung mit Technik die Rede ist. Denn folgendermaßen vollzog sich meine  Pilgerfahrt in den Kölner Apple-Tempel:

Ich: *Schnief, hmm, Schnief…muhuhuhuhuhhhhuuuuuuu….!*

Apple-Mitarbeiter im Look als sei er gerade dem Spiel Die Sims entsprungen, in grauem Polo-Shirt, IPad in der Hand und NULL Empathie für meine Lage: „Wie kann ich ihnen helfen?“

Ich (hole darauf meinen Mac aus der Tasche und stelle ihn auf den Tisch vor uns, um zu zeigen, was passiert ist und bekomme davon vom Menschen, den ich für einen Profi hielt, einen Blick, den ich vom Arzt kenne. Der Blick, der dir sagt: ‚Ich hatte nicht darum gebeten, dass sie sich frei machen. Ziehen sie sich wieder an. Ich kann ihre Sehstärke auch so messen.’) und erzähle: „Ich kann nicht mehr klicken. Er ist heute morgen aufgewacht und ich konnte nicht mehr klicken. Gestern Abend war noch alles gut. Ist er nur beleidigt, weil er nicht mit im Bett schlafen durfte oder hat er sich in der Nacht auf meinem Schreibtisch erkältet? Bitten sagen Sie, dass es nur eine Erkältung ist?! Ab jetzt drehe ich auch IMMER die Heizung für ihn hoch und bringe ihm noch einen Tee vor dem Schlafengehen und erzähle ihm eine Gute-Nacht-Geschichte! Ich lerne stricken und stricke ihm eine eigene Decke! Er bekommt sein eigenes Zimmer, einen Hund, einen Butler! Was immer es sein muss!!! Aber er soll wieder heile sein!!!!“

Unbeteiligter Apple-Angestellter, der sich schon hoffnungsvollen nach anderen Kunden umsieht: „Wir haben keinen Techniker im Haus, erst in 4 Stunden kann ich ihnen einen Termin anbieten. Dann können wir hier aber auch nichts machen, sondern der muss eingeschickt werden.“

Ich bin noch enttäuschter, weil ich gerade erfahren habe, dass ich die Sprechstundenhilfe für die Ärztin hielt und ich nicht bereit bin 4 Stunden darauf zu warten, dass sich jemand, der auch nichts machen kann, meines Klick-Problems annimmt. Es geht hier schließlich nur um eine Maschine und nicht um das Leben eines Kindes: „Habe ich Alternativen? Geht es vielleicht morgen einfach wieder?“

Die „Geht’s vielleicht von alleine Weg“- Lösung funktioniert leider nur bei Pickeln, nicht bei Computern und auch nur sehr selten bei unerwünschten Personen. Letzteres war ich für mein Gegenüber und um mich loszuwerden, wiederholte er die magische Formel, die bisher alle Kunden vertrieben hatte: „Muss eingeschickt werden.“

Ich: „Und wohin?“

Er: „Wohin?“

Ich: „Ja, wohin? Es heißt immer, dass alles eingeschickt werden muss. Aber wohin werden die ganzen Sachen denn geschickt? Und wieso ist nie einer dieser Ort in der Nähe, so dass man auch einfach hingehen könnte?“

Sprachlosigkeit im grauen Polo-Shirt starrte mir entgegen. … Ich fürchte über meine Frage, kommt er lange Zeit nicht hinweg. Vielleicht hätte ich ihm eine heiße Schokolade, Kekse oder ein Eis kaufen sollen. Doch ich hatte keine Zeit, ich muss rausfinden, wo dieses „Einschicken“ ist und habe den Verdacht, dass ich auf meiner Reise dorthin dem Weihnachtsmann, dem Yeti und Loch Ness begegnen werde…

Schmackhafte Rezepte zur Zubereitung von Schweinehund gesucht

Ihr habt es gemerkt. Sehr wahrscheinlich indem Ihr Eure Handflächen wie Benedict Cumberbatch in seiner Rolle als Sherlock unter dem Kinn aneinandergepresst habt und für eine Weile in die Luft, aus dem Fenster oder die von schleichender Alopezie heimgesuchte obere Gesichtshälfte eines unbekannten Gegenübers in der U-Bahn starrtet. Dann habt ihr eins und eins zusammengezählt und Handy oder Tablet weggelegt und wusstet, dass es nur einen Grund dafür geben kann, dass die immerabgelenkt so lange nichts mehr gebloggt hat.

Nach dem letzten Buch wollte ich mit dem weitermachen, was ich immer mache: Weitermachen.

Als ich mir vor zwei Jahren beim Snowboarden den Arm verrenkt habe, saß ich mit zur Unbeweglichkeit festgetapter Schulter zwei Tage, nachdem mich der Rettungsdienst im Schlitten vom Gipfel transportiert hat, wieder im Lift nach oben. Das berühmte Hybridtier namens Schweinehund habe ich schon vor Jahren dazu abgerichtet sich selbst zu schlachten, in Portiönchen zu verpacken und bewahre es seitdem in kleinen Portionen im Tiefkühler auf. Wenn es sonntags ganz still in meiner Nachbarschaft ist und nicht alle 10 Minuten eine Bahn vorbeifährt, mache ich mich in meiner Wohnung bereit für die Zombie Apokalypse. Nicht, weil ich der Ruhe nicht traue. Ich finde Ruhe super, solange Ruhe mir Raum zum Reden gibt, während andere die Klappe halten. Wenn Ruhe aber bedeutet, dass ich auch nicht weiß, was ich sagen soll, dann wird mir ganz schwindelig.

Und genau das quält mich gerade. Das schreiben funktioniert gerade nicht so einfach, wie bisher. In den letzten Jahren hatte ich mehr Gedanken gleichzeitig in meinem Kopf, als zehn Finger in der Zeit zwischen Aufwachen und bewusstlos ins Bett fallen, in eine Tastatur hauen konnten. Nach Fertigstellung meiner Bücher war da immer noch mehr, dass ich hineinpacken wollte. Das auf Unendlichkeit angelegte Blogschreiben kam diesem Reflex entgegen. Aber jetzt sitze ich Minutenlang vor einem plötzlich zu grell auf meiner Netzhaut reflektierenden Bildschirm und denke „Achja. Naja. Hm. Also. Ich könnte ja. Ach nee. Achja“ oder einem Tweet und mir fehlen 140 Zeichen. Und dann gehe ich zum Kühlschrank, nehme die Tupperbox mit dem Schweinehund-Schnitzel in die Hand und überlege, ob Pommes oder Bratkartoffeln besser dazu passen.

Vor Kurzem habe ich mir ein Wochenende genommen… ach, seien wir ehrlich und hören wir auf Tatsachen zu verdrehen…mir WURDE ein Wochenende genommen, von meinem Computer… das ich nutzte um alles, was ich mal angefangen oder skizziert mir überlegt oder vielleicht sogar komplett zu Ende geschrieben, aber niemals jemand anderem zu lesen gegeben habe, zu sichten, aufzuräumen und zum Teil auch zu löschen. Ich zweifle nicht daran, dass Schreiben über Kurz oder Lang etwas ist, das ich wieder tun werde, das ich tun muss. Aber im Moment verfolgt mich der Gedanke: „Ist schon okay so.“

Und auch Ihr scheint euch an Schweinehundeschulter und –Koteletts überfressen zu haben, denn einer der häufigsten Suchbegriffe, die in meiner Statistik auftauchen ist die Formulierung:

„Braucht den Tag noch jemand, oder kann der Weg?“

Weniger häufig gesucht, aber auch schön, finde ich übrigens: „Barbie Kinderarbeit“. Ich glaube nicht, dass Barbie hier übernehmen kann, aber ja, dieser Tag kann jetzt weg. Und morgen starre ich nicht mehr in die Luft oder auf Menschen mit vermutlich erblich bedingten Haarproblemen und schreibe an neuen Geschichten. Außer wenn’s regnet. Wenn’s regnet sind alle Vorsätze außer Kraft und ich kann im Bett bleiben und Schweinhund-Bacon frühstücken.

Alleine lachen zur Psychopaten

Liebe Blogfreundinnen und -freunde,

wenn ihr in Düsseldorf oder Umkreis seid, zerrt eure Freunde, Familienangehörigen oder Geiseln heut Abend zur Vintage Fabrik in die Nordstrasse 4! Ja, Omma darf auch mit! Und Hunde müssen zwar draußen bleiben, dürfen aber durch die Scheibe zugucken, wie Frauchen drinnen Sekt trinkt und der Juliane dabei zuhört, wie sie ihr Buch vorstellt.

Foto/Gestaltung: Nathalie Herzhoff

Foto/Gestaltung: Nathalie Herzhoff

Ich freue mich sehr, wenn ihr mich da nicht im Schaufenster alleine sitzen lasst, sonst versteck ich mich unter einem der schicken Vintage-Tische und trinke den Begrüßungssekt alleine!

Bis heut Abend! Hoffentlich. Bitte. Bitttebitteebiitteeee….

I need an Army! Oder doch Drachen? Oder einfach nur ein paar Gratisbücher?

Die letzte Folge der fünften Staffel von Game of Thrones ist ausgestrahlt, doch das Rad dreht sich endlos weiter, auch wenn ich mich anderen Hobbies widme. So überlege ich für SO SEIN WIE SIE eine Leserunde bei lovelybooks.de einberufen. Ein Rat bestehend aus Rezensenten, die für ein paar Freiexemplar meines Romans, ihre wertvolle Zeit und Energie widmen, klingt ganz großartig.

Doch zuerst machte ich mich schlau. Wie funktioniert lovelybooks? Sehr einfach: Einloggen, Leserunde-Button-Klicken, Freiexemplare verschicken und auf Rezensionen aka Aufmerksamkeit warten. Aufmerksamkeit ist die Münze unserer Zeit. Je mehr Leute über SO SEIN WIE SIE sprechen, desto mehr hören davon, desto mehr könnten es kaufen. Dafür müssen auch gar nicht alle Meinungen zum Buch positiv sein. Denn für alles, was irgendjemand scheiße findet, findet sich jemand, der es gut findet, nur weil es jemand anderes scheiße findet.

Das Internet lobt die Lovelybooks Leserunden. 165.000 Mitglieder ständen dort als mutige Söldner bereit, um das Thronrecht des meistbietenden zu erkämpfen. Und da liegt das Problem. Denn das Gesetz der lovelybooks-Thronspiele lautet: Von viel kommt viel. Das machte mir der Klick auf die Seite angebotener Leserundenexemplare deutlich. Während andere Autor_innen und Verlage normalerweise zwischen 10 und 30 Bücher verschenken, haut Heyne einfach mal 370 kostenlose Leseexemplare raus.

lovelybooks_Leserunde

Ein solches Heer, kann ich mir als Indie-Autorin nicht leisten. Aber ist das auch wirklich nötig? Reichen vielleicht auch 20 gute Männer (und/oder Frauen), die hier und da ein paar Feuer legen? Oder reichen 10, die eine Mauer hoch klettern können? Oder geht nichts ohne Drachen?

Ich brauche euch, liebe Blogleser und Blogleserinnen, wie können wir das Rad aufhalten?  Und kann mir jemand ein paar Dracheneier schicken?

Ich mach grad mehr Umdrehungen als ein Kettenkarussell

Aktuelle blogge ich hier so wenig wie ich schlafe. Das liegt einerseits daran, dass ich viele Parallelleben lebe, um alle Projekte zu stemmen, die an mich gerissen habe. Andererseits stürze ich mich in Arbeit, weil mein leidenschaftslichstes und aktuell längstes Projekte nun kurz vor der Vollendung steht. Gleich tippe ich meine Danksagungsseite und dann ist wieder ein Schritt getan.

“SO SEIN WIE SIE” ist fast ganz fertig. Noch liegt einige Orga auf meinem Tisch, bis das Buch erworben, beworben und gelesen werden kann. Im Moment bin ich dankbar für diesen Aufwand, denn er so habe ich immer noch einen Fuß, den ich vor den anderen setzen kann. Sobald ich stillstehe und nichts zu tippen, verschicken, bestellen, rückmelden, besuchen und besprechen habe, wird mir ganz schwindelig.

Heute wird das Buchcover “geshootet” oder wie man früher sagte “fotografiert”. Damit bin ich engültig im Schleudergang…

Tausend Dank an Fotografin (Nathalie Herzhaft) und Model!!!!

Ich bin doch keine Weltuntergangswohlfahrtsgesellschaft!

Kinder, der Weltuntergang wird leider abgesagt. Warum? Weil ihr ein faules Pack seid (!!); mit Ausnahmen, aber von diesen Ausnahmen fühlen sich ja doch nur die angesprochen, die eigentlich beschuldigt sind! Knapp 1000 Besucher haben sich auf immerabgelenkt.de seit meiner Doodle-Anfrage für eine Apokalypse eingefunden und nur 16 Leute haben sich die Mühe gemacht, das Ganze mal mit ihrem Kalender abzugleichen und sich einzutragen. Und wer weiß, wie viele von dieser kleinen Truppe dann bereit sind aktiv mitzuarbeiten.  Aus Erfahrung schätze ich: Keine 10 Prozent und von denen werden kurz vorher nochmal 0,6 Personen krank und zum Schluss muss ich doch wieder alles ganz ganz alleine machen! Und was hat denn der Rest von euch vor? Mit dem Handy rumstehen und Fotos schießen?

Das ist nicht mal eben ein Picknick, so eine weltweites Ende! Da gibt’s es Verordnungen und Richtlinien, die man einhalten muss, Kosten, die man verteilen muss, Reiter, die man buchen muss und die nicht billig sind, Cupcakes, die man backen muss und die thematisch passend sein sollten, Eis für die Kaltgetränke und Extrazeugs für Allergiker_innen und lauter Menschen die man anrufen muss und Hinweisschilder, die ich verliehen habe und nun weiß ich nicht mehr, wer sie hatte. Und darum gibt es keine Apokalypse! „Wenn ihr weiter so tut, als wäre nichts, dann wird auch nichts!“  meine Omma hatte ganz recht…

Neu ist alt ist neuer ist älter ist hauptsache sexy

Manchmal beschleicht mich die Angst wir stecken in unseren eigenen Endlosschleifen. Dass der Alltag redundant ist, zeigt sich an so unvorteilhaften Kausalverkettung wie Samstag, Sonntag, Montag, usw. Aber auch darüber hinaus, kommen wir manchmal nicht voran, weder als Individuen noch als Spezies. Ein Trugbild im Hamsterrad ist dabei etwas, mit dem ich berufsbedingt beschäftigen muss: Zielgruppen. An einem durchschnittlichen Tag Montag gehen mir mindestens 9 Zielgruppen-Analyse durch den Kopf und manche auch über die Tastatur durch den Rechner. Ich bin so darauf getrimmt, dass ich die Menschen in der Bahn in Konsumgruppen einteile, je nachdem was sie lesen, essen oder anhaben. Andere Leute vertreiben sich die Zeit mit Kreuzworträtseln, ich mir mit Marktsegementierungen. Das wird durch Magazine, die sich selbst Fachliteratur nennen (KEIN Qualitätsmerkmal!!), angeheizt und in denen immer wieder die Rede von „neuen“ Zielgruppen ist, die irgendwer ganz Leichhardt-gleich entdeckt werden, wie bislang unbekannte Volksgruppen, auf unbetretenen Kontinenten.

Das führt im Übertragenen zu einer chronischen Markenikratitis. Wie sich bei der Bauchspeicheldrüsenentzündung das Organ selbst verdaut, wird auch eine immer gleiche neu-entdeckte Zielgruppe mit immer gleichen neuen Produkten bis hin zum Exitus überfüttert.

Das ist so, damit Menschen, wie ich auch am Warenzyklus teilhaben können. Denn es gibt viel mehr Menschen, die mit Marketing ihr Geld verdienen, als es zu bewerbende Neuheiten gibt. Ich wünsche mir aber ganz ganz ehrlich NEUES, spannendes, nie dagewesenes, nicht nur zum Anfassen und Aufessen, sondern auch zum Lesen. Darum bin ich sehr traurig, dass ich es in diesem Jahr nicht zur Frankfurter Buchmesse geschafft habe und nun nur Artikel finde, in denen angepriesen wird, wie wunderbar sich Self-Publishing-Autor_innen selbst vermarkten, wie sie die angeblich nächste Daseinsstufe erreichen: Mensch – Marke – und irgendwann kommt das MIRvana, wo sich alles nur noch um sich selbst dreht bis in alle Endlosigkeit.

Ich feiere die Tatsache, dass jede und jeder, der eine Geschichte erzählen möchte, dies nun tun kann als tatsächliche Chance für die Entdeckung von neuen Welten! Ich begrüße die Profitgeilheit Amazons mit offenen Armen, weil ich hoffe, dass trotz aller Lust auf Cash, vielleicht auch ein bisschen Raum für Kunst ist, weil der Hippie in meinem Herzen sich einredet, dass nun Menschen schreiben, die es eben nicht für eine Zielgruppe tun, sondern weil sie etwas sagen wollen. Ich finde aber nur Beiträge in den großen Nachrichtenspalten, in denen beschrieben wird, wie erfolgreich sich die neue Autor_innengeneration vermarketet, indem sie eben den Zahn der Zeit treffen, genau das liefern, was, die neuen Zielgruppen lesen wollen. Sie liefern das wovon ich heute noch nicht weiß, dass ich es morgen haben wollen werde, die Objekte, die ich mir ans Ende der Strecke meines Hamsterrads hängen kann. Die Zeit ist ziemlich zahnlos und neue Zielgruppen gab es noch nie und wird es auch nie geben. Es gibt Menschen, denen etwas gefällt oder nicht und es gibt Menschen, die bereit sind für etwas Geld auszutauschen oder eben nicht. Alles, was ich zu den Autor_innen, zu denen ich nun selbst auch gehöre, grade lese, besorgt mich sehr. Denn ich kann mit dem Erwartungsdruck etwas liefern zu müssen, dass ja eigentlich gar keiner will, nicht umgehen, zumindest nicht privat. Wenn man mir dafür ein gutes Gehalt zahlt natürlich schon, darauf bin ich getrimmt.

Vielleicht lese ich aber auch nur die falschen Zeitungsdomains. Hat jemanden einen Tipp oder einen alternativen Erlebnisbericht für mich, etwas für die Zielgruppe Immerabgelenkt?

Adressat uninteressiert

Ich reagiere nie auf Kettenbriefe. Schlichtweg aus dem Grund, dass ich auch nicht auf andere Briefe reagiere, zumindest nicht beim ersten. Da müssen schon ein paar Mahnungen kommen, bis der Briefstapel eine relevante Öffnungshöhe erreicht hat. Dann schau ich vielleicht mal rein oder bewege den Stapel zumindest vom Briefkasten in die Mülltonne. Mit digitaler Post tue ich das nicht. Emails öffne ich sofort, JEDE und lese sie, sogar die komischen Newsletter, von denen ich leugne sie abonniert zu haben. Nur in einem Fall ignoriere ich auch Emails, wenn es solche sind, die der Nachfahrenschaft des traditionellen Kettenbriefes angehören. Denn Kettenbriefe sind lediglich wenig überzeugende Drohbriefe. Wenn ich den Brief nicht weiterschicke, dann wird etwas ganz furchtbares passieren! Es passieren STÄNDIG ganz furchtbare Dinge! Zum Beispiel so Dinge, wie super böse Anrufe, weil ich nicht auf böse Briefe reagiert habe. Um mir zu drohen, muss man schon radikal werden, ansonsten schlägt mein sehr ausgeprägtes Desinteresse aus und ppffff, is mir doch SCHNUPPE!

Nun habe ich von gingerbreadnightingale einen Kommentar bekommen, den ich unter Verdacht stelle ein Kettenbrief in Tarnung einer Wertschätzung zu sein. Also mehr Zuckerbrot als Peitsche oder einfach Bestechung statt Drohung. Für Bestechungen bin ich empfänglich. Doch damit ich den Award, die Ehrung, den PREIS kriege, muss an einem Wettkampf teilzunehmen. Während es die meisten Menschen motiviert miteinander zu konkurrieren reagiere ich wiedermals mit ppfff, is mir doch Schnuppe! Ich partizipiere nicht einmal als Zuschauerin an Wettkämpfen, außer (!!!) es winkt Geld. Darum ist der einzige Publikumssport, für den ich eine gewisse Affinität hege, der bei dem man 50 Cent auf ein Huftier mit Namen Engel des Apfelhains oder Lord Melting Snow setzt, um sich knappe 2 Minuten in der Hoffnung zu wägen, REICH nach Hause zu gehen und dann doch wieder mit 50 Cent weniger in der Tasche dazustehen.

So scheut mich am in Aussicht gestellten Award zum ersten, dass ich hierfür mit Onkel Maike in Wettstreit treten soll, die ebenfalls nominiert wurde und stärker ist als ich! Und zweitens besteht der Preis aus reiner Ehre. Die ist hier völlig deplatziert. Ich bedanke mich aber für die Nominierung bei  gingerbreadnightingale. Mir reicht die Aufmerksamkeit, die ich dadurch erlangt habe und wünsche allen anderen, die zu den Hungerspielen aufbrechen, einen kurzen, schmerzlosen Tod!

 

 

 

Man muss auch nicht immer antworten…

… zumindest nicht, wenn in der Frage Ikea und Porno vorkommt.

Empathie gilt ja aktuell allgemein als positiv. Aber wenn man versteht, was Googlenutzende Sucher eigentlich wollten, als sie mit ihren Suchanfragen auf mein Blog gespült wurden, dann fängt man an, die eigene Informationsspeicherung zu hinterfragen. Man merkt sich ja immer nur das Merkwürdige und Geschmacklose und so liegt in meinem Kopf zu viel Unnützes rum, das man nicht als Wissen bezeichnen dürfen sollte. Dank dieses Übermaßes an Übelkeiterregendem, kann ich den verlorenen Seelen da drinnen im Netz aber helfen. Könnte ich. Wenn ich wollte, es nicht Sonntag wäre und draußen ENDLICH die Sonne scheinen würde. Darum gibt’s keine Immerantworten-Sprechstunde heute. Ihr seid auf euch gestellt! Werdet erwachsen, sucht euch nen Job, verdient Geld und kauft mein Immerantworten-eBook.

Aber damit sich die Täter betroffen fühlen, gibt’s zumindest eine unkommentierte Liste der Besuchersuchen von immerabgelenkt:

immerabgelenkt_immerantworten_juli2013

Titel, Themen und eine Kuh namens Titen

Bücher unterm Bett

Eine Woche später. Und noch immer lautet mein Status: Ich sollte mehr Bücher schreiben. Jajajajaja…. Ich schreibe ja schon! Also ich versuch’s! Aber so ein Buch, das ist ne große Sache! Da setzt man sich nicht einfach hin und schreibt und dann hat man auf einmal ein Buch in der Hand. Nagut, beim letzten Mal war’s so. Aber das war ja auch das ERSTE MAL! Da war das noch aufregend und packend und ich konnte mich gar nicht davon losreißen und dann war’s auch schon vorbei. Buch fertig. Kippe, bitte. Und was folgt dann? Dann folgt das: „Achja, ich müsste wohl mal wieder. Ach, schon so lange nicht mehr? Puh, ich dachte, erst vorgestern…ach, das war letzten Monat. Hmm, ja dann. Dann ist wohl mal wieder an der Zeit. Tja.“ Und dann bügelt man doch erst mal die Wäsche und verschiebt es auf morgen. Den Morgen nach dem Morgen nach dem Übermorgen. Weil man muss ja in Stimmung sein.

Manchmal wird’s dadurch besser, dass man sich vornimmt, was Neues auszuprobieren. Statt der Fortsetzung von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ schreib ich also erst mal anderes. Raus aus der Routine. Wer fleißig mitliest, weiß, dass ich Bücher nach Suchbegriffe auf diesem Blog benenne. Um ein Haar hätte Beziehungsstatus: Verliebt in facebook darum Freiporno geheißen. Vielleicht sollte ich dieses Buch jetzt erst mal schreiben? Oder ein anderes, den Suchbegriffen folgend. Statt Immerantworten schauen, wir uns darum doch heute mal genauer an, was man aus den Suchen, die Leserinnen und Leser hierher brachten literarisch generieren könnte:

Wie wäre es zum Beispiel mit dem Titel „Kuh Titen“? Das klingt doch nach einem schönen Kinderbuch. Die Kuh Titen und ihre Abenteuer. Tag 1. Wiederkäuen. Tag 2. Wiederkäuen. Tag 3. Wiederkäuen. Tag 4. Hilfe, die Bullen kommen!

Gut, vielleicht noch nicht ganz das richtige für den Pulitzer Preis. Was gibt’s noch im meiner Suchstatistik? „Naja, so ganz ist es nicht“. Ein makabrer Coming of Age Roman über einen Jungen, der versucht sich die Frau seiner Träume im Stil von Frankensteins Monster einfach selbst zu basteln. Dank seiner fehlenden handwerklichen Fähigkeiten (welcher kleine Junge lernt heute denn noch Sachen zusammen zu bauen??) fällt Miss Geschick nur leider immer wieder auseinander…. Und…ach, vergesst es…. Dann doch lieber Freiporno. Oder ein Sachbuch! Das hier klingt doch sachbuch-Spiegel-Bestseller-verdächtig: „Lohnt sich Fuckbuck“  Die erste wirklich sinnvolle Nettonutzen-Analyse sozialer Netzwerke. Ich sehe schon die Pressestimmen dazu: Zu viele Zahlen, zu wenig Zweisamkeit! Damit konnte niemand rechnen!

Nein, auch das wäre nicht MEIN Buch. Also doch zurück zu „Kompliziert“, der Fortsetzung von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook, in der keine der Figuren aus dem ersten Teil wieder auftaucht, die nicht IN Facebook spielt und in dem die Geschichte aber dennoch weiter geht! Immer noch besser als Kühe, Kinder oder Kosten-Nutzen-Aufstellungen.