Was? Was? Wasabi?…. In Schokolade???

Kaum zurück vom Exkurs in den Becherkult, bin ich jetzt in meinem Supermarktlieblingsgang gelandet, zwischen den Regalen mit Gummibärchen und Schokolade. Ja, ich steh auf so Saccharose-Sachen. Schokoschuldig! Absolut! Und nach der Currywurst im Becher hatte ich gedacht, ich wär auf alles gefasst. Wer daran vorbeikommt und weiter durch die Regale pilgert, der ist mit allen Diätlimos gewaschen hatte ich gedacht. Aber nein, die Herren und Damen aus Aachen haben es doch tatsächlich geschafft mich nochmal zu schockieren. Zwei Schocks bei einem Einkauf sind neuer Rekord. Denn im Regal stand, neben Chili-Schokolade, die ich für so ziemlich das Ende der Essbarkeit hielt, Wasabi-Zartbitter. Bitte? Bitter.Schokolade.mit.Wasabi. Schoki mit dem grünen Mega-Meerrettich, den man in Sojasauce verquirlt (oder in Fischsoße..im Fall einer Sojaallergie), der Hulk-gespielt-von-Edward-Norten-mäßig scharf ist. Ja, Edward Norten ist hot! Allerdings verteil ich diesen Ordern auch schon ab dunkelhaarig, sportlich….dennoch! Weg von den Männern und zurück zum liebsten Zuneigungsersatz: der Schokolade. Mit Wasabi. Die mich in einen ernsten Zwiespalt wirft. Denn beim ersten Bissen kommt alles, was man nicht von Schokolade erwartet…Meerrettich pur und ein bisschen Schärfe. Aber dann gewöhnt man sich plötzlich an diese Perversion und findet’s sogar ein bisschen geil….ganz langsam. Immermehr.

Okay, ich führ das jetzt nicht weiter aus. Nicht so lange es noch hell draußen ist. ABER das Zeug fängt an mir zu gefallen. Was mich verwirrt, denn sie ist sonst gar nicht mein Typ. Ich steh sonst ganz klassisch auf den guten alten Kinderriegel. Aber das, das ist anders und dennoch gut. Ändert sich jetzt mein gesamtes Weltbild?? Ich muss den Schock noch verdauen…dann fälle ich mein Urteil. Vielleicht finde ich ja auch noch zu meinem alten, bewährten Schokobeuteschema zurück. Oder ich dreh ganz durch.

Alles eine Frage der Schokolade

Mein Kopf tut mal wieder weh. Ursache ungewiss. Zuviele Osterschokohasen vielleicht. Da es sich anfühlt, als würden 100 kleine Goldhasen in meinem Kopf irische Volkstänze üben, wäre das wohl die nahliegenste Lösung. Vielleicht liegt’s auch am Wetter, diesem umschwingenden, unberechenbaren Arschloch. Auf’s Wetter kann man alles immer so schön schieben, vom Muskelkater in der Wade bis zum Weltuntergang. Dann heißt es nur nicht mehr Wetter, sondern Klimakatastrophe. Vielleicht kommt das katastrophale Kopfweh ja eben da her und ist ein Zeichen des drohenden Untergangs. Oder was Allergisches, was ganz Ernstes, Böses, eine tödliche, meine Zellen langsam zerfressende, schlimme, schlimme seuchenähnliche, unheilbare, mutierte, bakterielle Virusinfektion. Egal was es ist, ich bin mit Medikamenten für jedes Szenario gewappnet und habe auch schon profimäßig prophylaktisch Pillen jeder Form und Farbe eingeworfen.

Eigentlich wollte ich aber gar nicht über meinen Weltschmerz schreiben, sondern von meinem Manuskriptlein berichten. Aber vielleicht veröffentliche ich statt dessen lieber meine Krankenakte. Seit ich mit dem Projekt Publikation angefangen habe, gibt es hier wirklich seltener heiter Humoriges. Das schaufel ich alles für das Buch beiseite. Und dann lese ich zehnmal drüber, ändere es elf mal, lege es bei Seite, schreibe etwas neues, lese später nochmal drüber, ändere wieder alles (so wie bei den Psychotests in Frauenzeitschriften, bei denen man immer zum Anfang zurück geht und die Kreuze ändert, damit raus kommt, dass man eine Bombe im Bett ist) und dann, wenn ich alles 100mal gelesen und geändert habe, dann denke ich: Ich bin genial! Das ist einfallsreich! Das ist lustig! Großartig! Gut gemacht! Gönn dir zum Lohn noch einen Schokohasen. Dann trommelt auch einer weniger!
Und wenn mir dann von der Schokolade übel ist, merke ich: Es besteht die Chance, dass meine Leserinnen und Leser das Geniale, Einfallsreiche, Lustige und Großartige nicht direkt sehen oder verstehen. Hmmm. Gönnt mir eine Denkpause für einen weiteren Hasenmord…

Vielleicht muss zum Buch noch ein erklärendes Handbuch schreiben… oder Schokolade beilegen. Das versetzt die Leserinnen und Leser dann in den überzuckerten Zustand des Schreibprozesses und sorgt für Nachvollziehbarkeit. Jawohl!! Nicht was hat sich die Autorin dabei gedacht, wird dann einst in Schulen diskutiert werden, sondern WAS HAT DIE AUTORIN DABEI GEGESSEN!! Jawohl! Ich hab doch gesagt, das Buch wird revolutionär! Bis zum fertigen Werk braucht es aber noch ein wenig Zeit und Zucker. Bis dahin, genießt das Wetter!