Entgegen allen Vorsätzen

Schreiben ist für mich die beste Ablenkung von der seltsamen Nervosität, die mich manchmal überkommt. Diese Zustände, man kann es nicht anders nennen, sind schlimmer als jede Schwangerschafts- oder PMS-Stimmungsschwankung und lassen sich zeitweise durch Sport besänftigen. Dann renne ich zwei Stunden auf dem Laufband vor dem Zuviel in meinem Kopf weg. Doch sobald ich stehe oder sitze, kommt das Zucken zurück. Mit den Fingern auf der Tastatur geht es ganz gut, aber was dabei rauskommt, ist nicht immer besser als der Wahn, der mich treibt.

Darum habe ich heute eine der Figuren im Manuskript getötet, an dem ich gerade sitze. Eigentlich sollte es in der Geschichte nicht um Mord und Totschlag gehen. Doch die blöde Kuh ging mir auf Seite 70 so auf den Keks, dass ich sie habe umlegen lassen. Ich fühlte mich danach besser. Doch den eigentlich Plan, den ich für die Handlung hatte, kann ich jetzt vergessen. Damit kann ich die 6000 Worte, die bisher an der Stelle folgten, an der die Figur nun aus der Geschichte ausscheidet, wegwerfen bzw. weglöschen.

Oder nicht? „Mach doch einen Vampirroman draus und lass sie auferstehen“, rät meine stets lösungsorientierte besser Hälfte. Ein netter Rat, aber ich kann ihn nicht befolgen. Denn statt eines unterhaltsamen Frauenromans, wie anfangs geplant, stehe ich mit diesem Mord nun schon wieder mit einem Bein im Krimi. Mit Untoten wird Fantasy draus. Dabei wollte ich diesmal (und das war mein GROßER Vorsatz für diese Geschichte) ein Buch schreiben, das in EIN Genre passt. Es kann doch nicht so schwer sein, dachte ich. Aber dann lag sie schon blutüberströmt auf dem Boden… und jetzt muss ich mir überlegen, was ich mit der Leiche und dem Rest der Handlung mache.… und das hilft so gar nicht gegen die Unruhe. Es wird also noch eine Weile dauern, bis ich mit diesem Manuskript fertig bin, falls überhaupt jemand bis zum Ende überlebt. Im Moment sieht es, was das angeht, nicht gut aus. Vielleicht sind das doch die Schwangerschaftshormone…

Schmackhafte Rezepte zur Zubereitung von Schweinehund gesucht

Ihr habt es gemerkt. Sehr wahrscheinlich indem Ihr Eure Handflächen wie Benedict Cumberbatch in seiner Rolle als Sherlock unter dem Kinn aneinandergepresst habt und für eine Weile in die Luft, aus dem Fenster oder die von schleichender Alopezie heimgesuchte obere Gesichtshälfte eines unbekannten Gegenübers in der U-Bahn starrtet. Dann habt ihr eins und eins zusammengezählt und Handy oder Tablet weggelegt und wusstet, dass es nur einen Grund dafür geben kann, dass die immerabgelenkt so lange nichts mehr gebloggt hat.

Nach dem letzten Buch wollte ich mit dem weitermachen, was ich immer mache: Weitermachen.

Als ich mir vor zwei Jahren beim Snowboarden den Arm verrenkt habe, saß ich mit zur Unbeweglichkeit festgetapter Schulter zwei Tage, nachdem mich der Rettungsdienst im Schlitten vom Gipfel transportiert hat, wieder im Lift nach oben. Das berühmte Hybridtier namens Schweinehund habe ich schon vor Jahren dazu abgerichtet sich selbst zu schlachten, in Portiönchen zu verpacken und bewahre es seitdem in kleinen Portionen im Tiefkühler auf. Wenn es sonntags ganz still in meiner Nachbarschaft ist und nicht alle 10 Minuten eine Bahn vorbeifährt, mache ich mich in meiner Wohnung bereit für die Zombie Apokalypse. Nicht, weil ich der Ruhe nicht traue. Ich finde Ruhe super, solange Ruhe mir Raum zum Reden gibt, während andere die Klappe halten. Wenn Ruhe aber bedeutet, dass ich auch nicht weiß, was ich sagen soll, dann wird mir ganz schwindelig.

Und genau das quält mich gerade. Das schreiben funktioniert gerade nicht so einfach, wie bisher. In den letzten Jahren hatte ich mehr Gedanken gleichzeitig in meinem Kopf, als zehn Finger in der Zeit zwischen Aufwachen und bewusstlos ins Bett fallen, in eine Tastatur hauen konnten. Nach Fertigstellung meiner Bücher war da immer noch mehr, dass ich hineinpacken wollte. Das auf Unendlichkeit angelegte Blogschreiben kam diesem Reflex entgegen. Aber jetzt sitze ich Minutenlang vor einem plötzlich zu grell auf meiner Netzhaut reflektierenden Bildschirm und denke „Achja. Naja. Hm. Also. Ich könnte ja. Ach nee. Achja“ oder einem Tweet und mir fehlen 140 Zeichen. Und dann gehe ich zum Kühlschrank, nehme die Tupperbox mit dem Schweinehund-Schnitzel in die Hand und überlege, ob Pommes oder Bratkartoffeln besser dazu passen.

Vor Kurzem habe ich mir ein Wochenende genommen… ach, seien wir ehrlich und hören wir auf Tatsachen zu verdrehen…mir WURDE ein Wochenende genommen, von meinem Computer… das ich nutzte um alles, was ich mal angefangen oder skizziert mir überlegt oder vielleicht sogar komplett zu Ende geschrieben, aber niemals jemand anderem zu lesen gegeben habe, zu sichten, aufzuräumen und zum Teil auch zu löschen. Ich zweifle nicht daran, dass Schreiben über Kurz oder Lang etwas ist, das ich wieder tun werde, das ich tun muss. Aber im Moment verfolgt mich der Gedanke: „Ist schon okay so.“

Und auch Ihr scheint euch an Schweinehundeschulter und –Koteletts überfressen zu haben, denn einer der häufigsten Suchbegriffe, die in meiner Statistik auftauchen ist die Formulierung:

„Braucht den Tag noch jemand, oder kann der Weg?“

Weniger häufig gesucht, aber auch schön, finde ich übrigens: „Barbie Kinderarbeit“. Ich glaube nicht, dass Barbie hier übernehmen kann, aber ja, dieser Tag kann jetzt weg. Und morgen starre ich nicht mehr in die Luft oder auf Menschen mit vermutlich erblich bedingten Haarproblemen und schreibe an neuen Geschichten. Außer wenn’s regnet. Wenn’s regnet sind alle Vorsätze außer Kraft und ich kann im Bett bleiben und Schweinhund-Bacon frühstücken.

Alleine lachen zur Psychopaten

Liebe Blogfreundinnen und -freunde,

wenn ihr in Düsseldorf oder Umkreis seid, zerrt eure Freunde, Familienangehörigen oder Geiseln heut Abend zur Vintage Fabrik in die Nordstrasse 4! Ja, Omma darf auch mit! Und Hunde müssen zwar draußen bleiben, dürfen aber durch die Scheibe zugucken, wie Frauchen drinnen Sekt trinkt und der Juliane dabei zuhört, wie sie ihr Buch vorstellt.

Foto/Gestaltung: Nathalie Herzhoff

Foto/Gestaltung: Nathalie Herzhoff

Ich freue mich sehr, wenn ihr mich da nicht im Schaufenster alleine sitzen lasst, sonst versteck ich mich unter einem der schicken Vintage-Tische und trinke den Begrüßungssekt alleine!

Bis heut Abend! Hoffentlich. Bitte. Bitttebitteebiitteeee….

Ein Erdmännchen, das die Wärmelampe nutzt, um sich ein Steak zu grillen

Von chinesischen Horoskopen bis hin und zu Tierkreiszeichen, ich mag animalische Zuschreibungen. Mit Freude sortiere ich Menschen in Zoogehege und Heimtiergeschäftsgänge ein. Bei manchen drängt sich dies weniger auf, andere wären im Affenkäfig innerhalb von wenigen Minuten voll integriert und bekämen von den Zoobesuchern Bananen zugeworfen. Im Nachgang zu meiner ersten Lesung am vergangenen Donnerstag, erfuhr ich, wo ich in dieser Wildnis stehen würde.

Ich bin ein T-Rex-Erdmännchen. Darum versage ich auch immer bei Liegestützen… Sobald ich auf der Bühne stand und die großen, wärmespendenden Scheinwerfer auf mich gerichtet waren, streckte ich meine Brust raus, presste meine Oberarme an meinen Oberkörper und gestikulierte nur noch mit den Unterarmen und Händen. Die Show kam insgesamt dennoch gut an, oder auch grade deswegen. Man bekommt ja nicht oft ein T-Rex-Erdmännchen zu sehen, dass angetrunken aus seinem Roman liest!

Ich danke allen, die da waren, mir zuhörten und mich anschließend auf meine Verwandtschaft zu prähistorischen, fleischverfressenden Nagern aufmerksam gemacht haben von ganzem Erdmännchenherzen!

Wie das so ist, mit seltsamen Artenkreuzungen, toure ich dann demnächst weiter durch die Lande. Mein persönlicher Lesezirkus macht als nächstes Station in Düsseldorf. Wann genau ich dort mein Zelt aufstelle, ist noch nicht ganz klar. Aber ihr könnt ja schon mal eure Wärmelampen aus dem Keller holen.

Das Beweisbild. Authentisch verwackelt, wie es sich für Aufnahmen von einer zum ersten Mal gesichteten Spezies gehört.

Das Beweisbild. Authentisch verwackelt, wie es sich für Aufnahmen von einer zum ersten Mal gesichteten Spezies gehört.

Ich in Echt zum Angucken und Zuhören … Anfassen und Füttern verboten!

IMG_2181Hört ihr die Trabbi-Motorengeräusche auch? Ja? Die kommen aus meinem Magen…. My beloved Blogleserlein, solltet ihr am 21. Mai in Köln sein, habt ihr die Chance mir dabei zu zuhören und zu zusehen, wie ich mich ganz furchtbar blamiere. Denn an besagtem Donnerstagabend im Mai findet die Release-Lesung von SO SEIN WIE SIE statt, so ganz öffentlich, für alle, aber Gott sei Dank drinnen. Doch auch von draußen kann man durch die große Scheibe reingucken. Und der Roman ist grad noch gar nicht fertig!!! Darum hole ich mir noch professionelle Unterhaltungsunterstützung. Dann ist zumindest eine da, die was erzählen kann, während ich auf der Bühne sitze und das Buch zum dreihundersten Mal umschreibe.

Release-Lesung klingt vielleicht ein bisschen komisch. Aber wirklich kommt es mir so vor, als entließe ich dieses absurde Wesen nun bald aus seinem Käfig. Ich hoffe es richtet draußen in der Welt nur Schäden an, die reparabel sind und von euren Haftpflichtversicherungen übernommen werden.

Also tragt euch den Tag in eure Kalender ein und kommt vorbei um mich ganz echt zu sehen und zu hören, live und in Farbe… Wobei ich vermutlich was schwarzes anhaben werde.

Was: Release-Lesung „SO SEIN WIE SIE“ von Juliane Ungaenz

Wann: 21. Mai 2015, 19.30Uhr

Wo: GEDANKENtanken Lounge, Brüsseler Str. 92, Köln

Moderiert von Maike Greine (1LIVE)

Und hier der Link zur Facebook-Veranstaltungsseite:

https://www.facebook.com/events/551058601700904/

Ich mach grad mehr Umdrehungen als ein Kettenkarussell

Aktuelle blogge ich hier so wenig wie ich schlafe. Das liegt einerseits daran, dass ich viele Parallelleben lebe, um alle Projekte zu stemmen, die an mich gerissen habe. Andererseits stürze ich mich in Arbeit, weil mein leidenschaftslichstes und aktuell längstes Projekte nun kurz vor der Vollendung steht. Gleich tippe ich meine Danksagungsseite und dann ist wieder ein Schritt getan.

“SO SEIN WIE SIE” ist fast ganz fertig. Noch liegt einige Orga auf meinem Tisch, bis das Buch erworben, beworben und gelesen werden kann. Im Moment bin ich dankbar für diesen Aufwand, denn er so habe ich immer noch einen Fuß, den ich vor den anderen setzen kann. Sobald ich stillstehe und nichts zu tippen, verschicken, bestellen, rückmelden, besuchen und besprechen habe, wird mir ganz schwindelig.

Heute wird das Buchcover “geshootet” oder wie man früher sagte “fotografiert”. Damit bin ich engültig im Schleudergang…

Tausend Dank an Fotografin (Nathalie Herzhaft) und Model!!!!

Angetrunkene intellektuelle Gratisantworten sind auch Antworten

Was bringt es Bücher bei Amazon für Lau anzubieten? Rezensionen in denen man als „angetrunkene Intellektuelle“ bezeichnet wird. Das finde ich so grandios, dass ich direkt auch mein Zu-Anfang-dieses-Jahres-Werk „Immerantworten – Wenn die Suchmaschine nicht mehr weiter weiß…“ für KDP Select angemeldet hab und nun könnt ihr euch das Buch zur Blogkategorie morgen und übermorgen (also das GANZE Wochenende) für Umme im Kindle-Shop holen. Warum? Weil Weihnachten ab dem Moment startet, ab dem es Printen im Supermarkt gib, also irgendwann im Juli.

Für alle, die zum Begriff „Immerantworten“ eine Erklärung brauchen, stelle ich kurz die dümmsten Suchbegriffe, die Fremde auf immerabgelenkt.de führten, hier vor und mache das, was ich schon länger mache: ich beantworte sie. Denn von selbst findet doch heute keiner mehr was.

„Ich stalke gern“ –  Auch wenn Stalken seit facebook eine weitverbreitete Aktivität ist, ist es doch noch kein anerkanntes Hobby. Das könntest du ändern. Ein Rebranding wäre der erste Schritt. Denn ein Rebranding ist immer der erste Schritt, heißt auf Deutsch: Wir geben Stalken einen hübscheren Namen. Wie wäre es mit „aktiver Verfolgungswahn“? Oder gibt’s andere Vorschläge im Raum?

„ihr stalker“ – Ihr so wie „Ihr alten Stalker, ihr!“ oder „ihr ganz persönlicher Stalker, nur für sie“? Stalking also nicht nur als Hobby, sondern Service! Da denkt jemand unternehmerisch! Das mag ich! Wir stimmen demnächst mal für die beiden Namen ab. Aber zuerst mal weiter mit den Antworten. Wer hat noch Fragen, Probleme oder Wünsche?

„Tinte macht Flecken“ – Ach, echt? Willkommen im Leben! Jede Aktion hat eine Reaktion! Hand auf Herdplatte macht Brandblasen und Knutschen ohne Verhütung Syphilis! Naja, nicht ganz vielleicht. Aber so ähnlich. Lass das lieber einfach mit der Tinte und der Hand und dem Knutschen. Macht alles letztendlich Flecken.

„Hardcore Leseprobe“ – Und schon wären wir beim Thema! Danke, das ging schnell. Ja, hier, da auf den Link drücken und kostenlos runterladen, ob du das Hardcore oder nicht machst, hängt wohl von deiner Internetverbindung ab.

Viel Spaß damit und ein schönes Wochenende! Was? Ach, da ist noch jemand? Ja, du! Was willste?

„Wo finde ich Liebesmaschinen“ – Vermutlich auch bei Amazon. Ich guck mal kurz…Moment….ja, meine Befürchtungen wurden bestätigt. Die kriegste da auch. Stehen gleich neben meinen Büchern im Regal… Nämlich hier!

Mein kostenloses ebook, gibt’s gleich daneben, nämlich HIER!!

Oder ihr klickt auf’s Bild und kommt so dahin:

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Kein kostenloses Mittagessen, aber ein kostenloses ebook (vorübergehend)

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TANSTAAFL ist eine unfassbar lange Abkürzung. Größe ist bekanntlich nicht alles, aber hinter diesen neun Buchstaben verbirgt sich ein wichtiger und beliebter Satz: There ain’t no such thing as a free lunch. Das hat Wirtschaftsguru Milton Friedman bekannt gemacht, zuerst verwendet worden sein soll es aber von Autor Robert Heinlein. Ein tatsächliches free lunch haben wohl beide nicht bekommen, dafür waren sie zu spät dran. Denn diese kostenlosen Mittagessen wurden nur zwischen 1870 und 1920 in US-Restaurants verteilt. Und an wen wohl? Die Armen? Die Hungrigen? Nein, die Trinker! Das Mittagessen gab’s gratis und wofür? Wer hat aufgepasst? Ja, da hinten? Nein, der Spanischkurs ist zwei Türen weiter.  Wer hat die Antwort? Ja, du! Nein, es hat nichts mit Work & Travel zu tun. Ich hab’s doch eben schon gesagt! Es ist doch so einfach! Zu Prä-Rauchverbot-Zeiten galt noch Saufgebot oder zumindest die Anstiftung zum Trinken. Damit Leute mittags in ihre Läden kamen, vergaben einige Restaurantbesitzer kostenlose Mittagessen und hofften darauf, dass die Gäste dafür lange blieben und zu ihren vollen Mägen auch ihre Lebern ordentlich strapazierten. Das waren noch Zeiten, die mit der Prohibition ein abruptes Ende fanden. Nicht nur, dass es nix mehr zu trinken gab, jetzt musste man auch für’s Essen bezahlen. Und das ist noch nicht mal das, was Verwender von TANSTAAFL mit Opportunitätskosten meinen, sondern die zahlt man noch zusätzlich. Eigentlich zahlt man immer. Seit dem Euro, wie viele meinen, sogar doppelt. Aber eben auch vorher schon waren sich die berühmten Männer, die heute vielfach auf Wikipedia genannt, gesucht und verwechselt werden einig, dass  nichts umsonst ist. Für das kostenlose Mittagessen zahlte man Getränkekosten. Kostenloses Essen und Getränke gab’s also selbst damals nicht.

Ab und an schauen sich wohl auch die Damen und Herren bei Amazon mal so einen Wikipedia-Artikel zum Thema Wirtschaftstheorien an und haben darum beschlossen, dass man ebooks in ihrem Online-Ladenlokal auch nicht umsonst bekommt, zumindest nicht lange. Nur Fünf Tage lang, kann ich die Geschichte, die ich da veröffentlich habe, kostenlos anbieten. Ich hab zwar eingangs gesagt, auf die Größe kommt es nicht an. Aber das ist doch ein sehr mickriger Zeitraum. Fünf Tage sind viel Kürzer als 1870 bis 1920 und dazu ist das ebook auch noch kalt! Aber gut, das ist dann eben eher so ein Free Brotkrümmelchen. Besser als nix! Und wenn ihr nun schnell zu Amazon klickt und euch das Gratis ebook bis 17.11.2013 runterladet, habt ihr immerhin noch Geld übrig, um euch Alkohol zu kaufen. Nicht viel, denn nach der Frist kostet das ebook auch nur 89 Cent, dafür kriegt ihr gerademal EIN (!!) Bier im Supermarkt!

Und nun ab zu Amazon, bis zum 17.11.2013 könnt ihr euch meine Geschichte „Die Glotzer“ da umsonst holen! Viel Spaß beim Lesen! Danach müsst ihr wieder Flaschensammeln, um euch das Lesevergnügen selbst zu spendieren.

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Aus für Brockhaus und was brauch ich eigentlich zum Leben?

Eigentum ist Ballast. Das merkt man besonders, wenn man 300 Bücher beim nächsten Umzug vier Stockwerke hoch oder runter, oder im schlimmste Fall beides, schleppen muss. Seit ich auf eBooks umgestiegen bin, reduziere ich nach und nach meinen haptischen Literaturvorrat. Dabei sortiert man in wertvolle und weniger wertvolle Lektüren. Was diesen Wert ausmacht, ist ganz und gar eigenmeinungsgeprägt. Doch einige Werke, die muss man sozialkonsensbedingt haben, so meint man zumindest. Und die schrecklich schweren Bände des Brockhaus gehören hierzu. Brockhaus ist Wissen, manifestiert in Kilogramm, ein intellektuelles Statussymbol, das galt als Fakt, bis heute. Denn nun wird der Brockhaus eingestellt. Wissen gibt’s tintenlos im Netz. Ist das gedruckte Wort also doch, wie einst prophezeit, irgendwann obsolet? Anfangs fand ich die Vorstellung noch erschreckend. Doch heute, seit meinem letzten Umzug, gefällt mir der Gedanke. Denn der Trend zum Papierlosen leben, geht einher mit noch mehr Reduktion. Was braucht man eigentlich alles? Was will ich beim nächsten Umzug WIRKLICH mitnehmen? Ohne was, kann ich nicht leben?

Oder reduzieren wir uns damit so weit, bis uns nichts mehr festhält an der echten Welt? Erden uns die Dinge, die wir besitzen vielleicht sogar?

Blogger Andrew Hyde zum Beispiel lebt den Minimalismus und hat es geschafft, sein Hab und Gut auf 15 Dinge zu reduzieren! 15 Dinge! Ich hab mehr Sachen in meiner Handtasche!! 15 Sachen??  Das ist extrem. Aber irgendwie auch passend zu den digitalen Nomaden, die immer weitersuchen, immer weiter wandern. Brockhause kauft man ganz ehrlich doch dann erst, wenn man weiß, dass man im aktuellen zu Hause sterben wird… Brockhausbesitzer sind Seßhaftgewordene. Brockhausbesitzer sind Erwachsene.

Titel, Themen und eine Kuh namens Titen

Bücher unterm Bett

Eine Woche später. Und noch immer lautet mein Status: Ich sollte mehr Bücher schreiben. Jajajajaja…. Ich schreibe ja schon! Also ich versuch’s! Aber so ein Buch, das ist ne große Sache! Da setzt man sich nicht einfach hin und schreibt und dann hat man auf einmal ein Buch in der Hand. Nagut, beim letzten Mal war’s so. Aber das war ja auch das ERSTE MAL! Da war das noch aufregend und packend und ich konnte mich gar nicht davon losreißen und dann war’s auch schon vorbei. Buch fertig. Kippe, bitte. Und was folgt dann? Dann folgt das: „Achja, ich müsste wohl mal wieder. Ach, schon so lange nicht mehr? Puh, ich dachte, erst vorgestern…ach, das war letzten Monat. Hmm, ja dann. Dann ist wohl mal wieder an der Zeit. Tja.“ Und dann bügelt man doch erst mal die Wäsche und verschiebt es auf morgen. Den Morgen nach dem Morgen nach dem Übermorgen. Weil man muss ja in Stimmung sein.

Manchmal wird’s dadurch besser, dass man sich vornimmt, was Neues auszuprobieren. Statt der Fortsetzung von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ schreib ich also erst mal anderes. Raus aus der Routine. Wer fleißig mitliest, weiß, dass ich Bücher nach Suchbegriffe auf diesem Blog benenne. Um ein Haar hätte Beziehungsstatus: Verliebt in facebook darum Freiporno geheißen. Vielleicht sollte ich dieses Buch jetzt erst mal schreiben? Oder ein anderes, den Suchbegriffen folgend. Statt Immerantworten schauen, wir uns darum doch heute mal genauer an, was man aus den Suchen, die Leserinnen und Leser hierher brachten literarisch generieren könnte:

Wie wäre es zum Beispiel mit dem Titel „Kuh Titen“? Das klingt doch nach einem schönen Kinderbuch. Die Kuh Titen und ihre Abenteuer. Tag 1. Wiederkäuen. Tag 2. Wiederkäuen. Tag 3. Wiederkäuen. Tag 4. Hilfe, die Bullen kommen!

Gut, vielleicht noch nicht ganz das richtige für den Pulitzer Preis. Was gibt’s noch im meiner Suchstatistik? „Naja, so ganz ist es nicht“. Ein makabrer Coming of Age Roman über einen Jungen, der versucht sich die Frau seiner Träume im Stil von Frankensteins Monster einfach selbst zu basteln. Dank seiner fehlenden handwerklichen Fähigkeiten (welcher kleine Junge lernt heute denn noch Sachen zusammen zu bauen??) fällt Miss Geschick nur leider immer wieder auseinander…. Und…ach, vergesst es…. Dann doch lieber Freiporno. Oder ein Sachbuch! Das hier klingt doch sachbuch-Spiegel-Bestseller-verdächtig: „Lohnt sich Fuckbuck“  Die erste wirklich sinnvolle Nettonutzen-Analyse sozialer Netzwerke. Ich sehe schon die Pressestimmen dazu: Zu viele Zahlen, zu wenig Zweisamkeit! Damit konnte niemand rechnen!

Nein, auch das wäre nicht MEIN Buch. Also doch zurück zu „Kompliziert“, der Fortsetzung von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook, in der keine der Figuren aus dem ersten Teil wieder auftaucht, die nicht IN Facebook spielt und in dem die Geschichte aber dennoch weiter geht! Immer noch besser als Kühe, Kinder oder Kosten-Nutzen-Aufstellungen.

IMMERANTWORTEN eBook exklusive Leseprobe, die so exklusiv ist, dass sie nicht im Buch ist

Es ist so typisch! Kaum hat man ein Immerantworten-eBook erstellt – ein ganzes Buch, das sich seltsamen Suchbegriffen widmet, mit denen seltsame Menschen seltsames Zeugs im Internet zu finden hoffen, dann aber hier landen und das vermutlich total seltsam finden – da wird der Bedarf an meiner Immerantworten-Sprechstunde nicht kleiner, sondern nur größer! Was habe ich nur getan!! Habe ich statt dem Heilmittel das Monster erschaffen? Schon wieder? Typisch. Mannmannmann … echt typisch. Aber gut, quasi als Vorgeschmack auf das eBook hier eine Sondersprechstunde von Immerantworten. Wer will heute was, das es auf meinem Blog eigentlich gar nicht gibt? Na, wer will zu erst? Du da, setz dich, leg deine Googlesuchperversionen auf den Tisch und lass mich das, mal genauer ansehen.

 

„penis schwillt in scheide stark an“ – Und weil dir das vorher noch nie passiert ist, denkst du jetzt, das sei gesundheitsgefährdend und wolltest mal kurz googlen, ob du Krebs haben könntest? Ich vermute es ist kein Krebs. Anschwellende Penise werden von Penisträgern in der Regel positiv statt pathologisch gesehen. Pack ihn wieder ein und geh weiter spielen.

 

„leseprobe hardcore porno“ – Dies hier ist eine Leseprobe eines hardcore Buches. Das Wort Porno fällt daran auch ab und zu. Kauf dir mein eBook: Immerantworten. Hier bitte der Link.

 

„internet suchabhängig“ – Kinder, jetzt versteh ich es. Ihr seid direkt wegen des Buches her gekommen! Achso!! Ja, dann bitte auch das vorne durch die Tür zu Amazon. Nein, ich hab hier keine Exemplare. Zu viel Arbeit. Ich bin mit dem Immerantworten schon völlig überlastet und mit dem Arbeiten, und dem Bloggen, und Twittern und dem anderen Bücher schreiben, und andere Projekte machen, Leute treffen und der aktuellen Umzugssituation und dem Katzenbildergucken im Internet…

 

„was tun wenn man sich ständig ablenkt“ – Ertappt. Ja, vielleicht müsste ich mich mal wieder ein bisschen strukturieren. Oder Urlaub machen. Aber wenn ich jetzt dran denke Urlaub zu machen, dann lenke ich mich vom Arbeiten nicht nur mit Katzenbildern, sondern auch mit Urlaubsbildern ab. Und an allen anderen Ecken der Welt ist es soooo schön. Sagt zumindest das Internet. Aber das hat schließlich Recht. Immer! Da, also im Internet, steht übrigens auch, dass mein eBook ganz toll ist. Da direkt auf der Amazon-Seite steht das. Unter meinem Buch. Bei den Rezensionen.

 

Wisst ihr was, wenn ihr sowieso nur alle wegen des Buches hier seid, geht doch zu Amazon und schmökert da weiter. Ich komm auch nach. Bin gleich da. Ich räum hier noch schnell auf und dann treffen wir uns im Kindle-eBook-Store! Bis gleich!

Gesucht: Ein schönes zu Hause für das Immerantworten eBook

OUT NOW! Mein eBook „IMMERANTWORTEN – Wenn die Suchmaschine nicht mehr weiter weiß…“ ist da! Es ist pink, entwurmt, nicht gechipt, ein bisschen bissig und weitestgehend stubenrein und sucht nun ein liebesvolles zu Hause auf einem gängigen Amazon-Kindle eReader (oder was auch immer, man sonst so nutzen kann, um Bücher zu lesen, die man bei Amazon gekauft hat). Es verträgt sich mit anderen eBooks und auch mit Print-Büchern und Katzen.

Was die literarische Gattung angeht, so handelt es sich hier um einen Mischling. In Immerantworten sind Blogbeiträge eingeflossen und ganz viel neues (Gen-)Material, Suchworte, die verlorene Seelen auf diesen Blog geschickt haben, wie z.B. Freiporno und Koala Vagina und die nun ENDLICH Antworten erhalten, auch wenn sie schon längst nicht mehr mitlesen. Entsprechend ist der Charakter des Buches aufgeweckt und sehr verspielt.  So verdient das IMMERANTWORTEN eBook ein gutes zu Hause. Es gibt seinen Leserinnen und Lesern VIEL zurück! Ganz viel!

Abzuholen ab sofort via Amazon-Kindle-Store, gegen eine Schutzgebühr von 2,99 Euro.

 

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Beziehungsstatus: RadioAktiv

Hören statt Lesen, heißt es heut. Denn ohne große Kommentare, präsentiere ich hier das aller-wunderbarste Interview zu „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“.  Vielen Dank an Thomas und die Kölncampus-Crew.

Ich klinge noch leicht verschnupft und rede viiiieeeeel zu schnell, aber um mich geht’s ja auch gar nicht, sondern um’s Buch. Und das war fit und munter! Und gutaussehend. Und schlank. Ach, machte es sich gut im Scheinwerferlicht! Das braucht es jetzt wohl noch öfter!

Und es gibt noch mehr NEWS!!!!

Trommelwirbel bitte….Fanfaren….uuunnnddd…..Boah, jetzt habt ihr den La-Ola-Einsatz verpasst. Mann, nee, dann doch nicht. Dann erzähl ich die anderen Neuigkeiten erst morgen. Oder übermorgen. Je nachdem wie lange ihr trainieren müsst, bis das Intro passt. Mannmannmann… gut, ist ja auch schon spät. Wir kriegen das noch hin. Und dann verrate ich die Neeeewwwwwssss. 😉

Nichts sagen hilft… irgendwie auch nicht

„Wie erfahren denn jetzt eigentlich Leute von dem super Buch?“ wurde ich heute gefragt. Gute Frage. Schwere Frage. Meine Problem ist, dass ich meinen Glauben an die Werbung verlor, bevor ich den Glauben an die Menschheit verlor. Also irgendwann vor gestern.

Als Kind des Internets wählte ich für die Veröffentlichung meines inzwischen in Amazon-Kritiken umstrittenen Werkes vollautomatisch den schnellsten, anti-autoritärsten und selbstredend digital verfügbaren Weg: Selber Machen aka Self Publishing aka Book on Demand.

Als eine von den Guten, also von denen die ihr Fahrrad vor dem Biomarkt parkt, um ihr mitgebrachtes Jutebeutelchen für möglichst viel Geld mit möglichst wenig künstlichkulinarischen Zusatzstoffen zu fühlen, hätt ich’s am liebsten ganz digital gemacht. ABER, ich mag Bücher. Ich fass sie gerne an, blättere in ihnen rum, knicke Seiten um, stappele sie und sortiert sie nach AutorInnennamen, Titel, Farben und Größen. Bei Book on Demand wird immerhin nur so viel gedruckt, wie angefordert. Da sterben schon mal ein paar Bäumchen weniger.

Darum liegen aber auch keine Baumleichen in irgendwelchen Buchhandlungen rum. Dafür besteht aber das Risiko, dass keiner den Baum, aka meine Facebook-Satire mit den blauen Herzchen auf dem Cover, umfallen hört. Das wirft mich in eine kleine existenzialistische Krise. Könnte ich, so würde ich jetzt gern Satre antweeten. Denn ich komm nicht weiter. Wenn ein Buch nämlich erst mal kein Buch ist, weil noch nicht gedruckt und nicht in Buchhandlungen im Regal ist, aber dann doch ein fertiges Buch ist, ist es dann noch Essenz oder schon Existenz?

Für‘s Werben ist das egal. Werbung ignoriert den Existenzialismus einfach und sagt dass alles super ist, selbst wenn’s gar nicht da ist. Und schon kaufe ich KEINE Zusatzstoffe, gebe Geld aus, für etwas, das etwas nicht ist. Ein Buch ohne gedruckte Auflage ist dann doch auch nicht viel anders. Ein facebook-Kommentator meinte neulich zu mir „selbstverlegt ist kein Buch weil kein Verlag“. Aber ein Kommentar ohne Grammatik ist doch auch ein Kommentar, oder?

Ich würde Satre gern zutweeten, dass das Nichts ein Sein sein kann, wenn es nur die richtige Marketingstrategie hat.

Aber sie hat schon Recht, die Freundin, die mich fragte „Wie erfahren denn jetzt die Leute von dem super Buch?“. Jetzt gerade, ganz ehrlich, weiß ich’s nicht.

Verflixte verspätete Feststellungen

Es ist ein bisschen so, als hätte ich ein Osterei gefunden. Jetzt, im Oktober, wo längst schon Printen im Supermarktkörbchen und später im heimischen Schrank landen. Ein Osterei aus Schokolade müsste es jetzt in der Metapher dann doch zur Abschwächung sein. Denn ganz verdorben ist die Ware nicht, es schmeckt dennoch (schließlich hält sich Schokolade laaanngee, solange man sie denn versteckt und nicht isst), aber optisch ist der Genuss nicht ganz befriedigend. … Was das Rumgeeier soll? … naja, also… Ich hab MEIN Büchlein, Mein „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ am gestrigen Tage dann auch nochmal gelesen, so gedruckt, so als fertiges Buch und ärgerte mich, wie an Ostern, wenn man an den versteckten Kleinigkeiten vorbeiläuft, obwohl man doch schon 12mal direkt davor stand. Ich hab den Fehlerteufel gefunden. Aber erst jetzt. Es sind Kleinigkeiten, Leerstellen und Einrückungen, und solche Sachen, die das leckere Lesevergnügung nicht unbedingt verderben, wie mir erste Leserinnen freundlich mitteilten. Doch ich hätte es gerne perfekt gehabt und das rechtzeitig. Für diesen Zweck hatte ich mir bei der Eier-/Fehlersuche sogar professionelle Hilfe geholt. Doch die liebe Lektorin war wohl auch schon ganz im Weihnachtsstress.

Darum möchte ich mich hier kurz entschuldigen, bei allen Leserinnen und Lesern, die die erste Auflage von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ schon im Schrank oder Büchermarktkörbchen haben, für die doofen Fehler. Ich hoffe sehr, dass die Lektüre dadurch nicht verdorben wird und falls doch, nehme ich gerne jede Kritik an.

Ich hab die letzte Nacht darum weder Auge noch Laptop zugemacht und das Buch nochmal komplett korrigiert und eine Neuauflage in Auftrag gegeben. Diese frische Version sollte bereits in wenigen Tagen einfach und automatisch (dank Bod.de) die alte ersetzen.

Es wird also doch noch alles Gut. So hoffe ich nun. Inhaltlich ändert sich nichts und vielleicht, ja vielleicht, gewinnen diese ersten Exemplare meines allerersten Erstlingswerks ja irgendwann an Wert, werden zu Raritäten oder zum allgemeinen Beispiel für die Betriebsblindheit. Wenn dann irgendwo eines Tages ein Koch merkt, dass er Zucker mit Salz verwechselt hat, wird er sagen: „Oh, das war wohl ein Beziehungsstatus: Verliebt in facebook.“

Oder wenn irgendwo ein Flieger abstürzt, weil der Maschinenkontrolleur geschlampt hat, werden die Zeitungen titeln: „Klassischer Fall von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“.
Ich hoffe, dass die folgen meiner Unachtsamkeit nicht so schwer wiegen und dass die neue Version dann nicht nur genüsslich zu lesen ist, sondern auch anzuschauen.

Ein ganz großes Pardon, meine lieben Erstauflagenleserinnen und –leser!

Nackt, betrunken, auf dem Dachboden, im Liegen turnend, schreiben

Die schwer-schwarz-berahmte Brille ist ein Muss und dazu tief-roter Lippenstift. Ob man sich das schon vor dem Autorinnendasein oder erst mit bestehendem Berufsgrad zulegt, kann ich aktuell noch nicht nachweisen. Ich bin dem Phänomen aber auf der Spur. Denn in den letzten Wochen habe ich exorbitant viele Lesungen besucht, um die Zeit rumzukriegen, in der ich darauf warte, dass mein Manuskript aus dem Lektorat kommt. Und obwohl ich mir viele Titel und Namen nicht gemerkt habe, blieb mir eben doch zumindest das Schema Schriftstellerin im Gedächtnis.

Die Autorin, als stereotype Konstruktion ihrer Selbst und einer Antizipationen anhäufenden und projizierenden Leserschaft, trägt Brille und Lippenstift. Und Genre-passende Bluse. Blümchenblüschen, hoch verschlossen, wenn’s tiefsinnig wird, weiß mit etwas tieferem Ausschnitt, wenn geratgebert wird. Irgendwo in dieser Dresscodierung suchte ich dann meinen Platz und fand ihn nicht. Ich trage keine Brille und werde, wie mir mein Augenarzt nun attestierte, auch nie nie eine benötigen (, dabei hab ich beim Test extra absichtlich geschielt) und mit rotem Lippenstift wirke ich wie eine 5jährige, die Mamas Schminkkasten geplündert hat. Die Zeichen stehen also schlecht für meine klassische Autorinnenkarriere. Blüschen mit Blümchen und Ausschnitten passen zudem nicht zum Buch, denn das spielt ja nicht auf einer Blümchenwiese, sondern in facebook.

Kein Wunder also, dass die LiteratInnen-Prototyp-Mission online weiterging. Und dabei stieß ich auf Charakteristika, die ich leichter adaptieren kann. Na, also. Es geht doch mit der Schreiberei, sofern ich

– mich zum Schreiben hinlege, so wie Truman Capote, dessen größte Idee ihm in der Horizontalen kamen. Mit Füßen hoch und Laptop auf den Beinen, das krieg ich hin. Aber komplett liegend, fällt mir höchstens ein, wie müde ich bin.

–  komplett nackt schreibe, so wie Victor Hugo. Aber es wird doch gerade HERBST!!! Ich müsste ja erst mal eine Million Bücher verkaufen, um das Geld für die Heizkosten wieder reinzukriegen. Ich frier doch selbst im Sommer ohne Schal.

– auf’m Dachboden schreibe, so wie Edgar Allen Poe angeblich. Zählt vierter Stock als Dachboden, wenn statt dem Dachboden, die Terrasse meiner Nachbarn das Haus nach oben hin deckelt?

– zwischen dem Schreiben kleine Turnübungen machen, jede Stunde ein paar Sit-ups, Streches, usw.,  so wie Dan Brown. Nee, echt jetzt? Oh bitte, da schreib ich doch schneller 10 Seiten, als dass ich 10 Liegestütze mache. Ich schaff doch grad mal einen halben, d.h. aufstützen und nach unten ausholen und…ja, das war der halbe.

– oder saufen wie Hunter S. Thompson. Ich weiß nicht, wie lang meine Schreiberinnendasein dann so wird, aber eine der fünf Möglichkeiten MUSS ich ja wählen und zumindest klingt DAS nach mehr Spaß als Lippenstift und Brille.

Damit Prost! Auf die Kunst!

Anschaffen?

Kinder, ich brauche einen Kindle. Also spart schon mal, legt zusammen, überfallt Banken, Sparschweine und Wunschbrunnen. Ich erwarte das Ding in den nächsten Tagen in meiner Post. Achja: Bittteeeee!!!

Bis eben kam ich ohne Tablet aus. Denn ich mag meine Lektüre traditionell, auf Papier, das ich einknicken und rausreißen kann, wenn ich eine Pause mache oder ich nicht mag, was im Kapitel passiert, das ich gerade lese. Ich hab auch schon mal sehr schöne Stellen aus einem Buch gerissen, um sie in ein anderes zu kleben, das nicht so toll war. Und ein Buch hab ich nach 2 Seiten, in denen klar war, dass es sich um eine Verschwendung meiner Zeit und eines halben Hektars Natur handelt, als Notizbuch genutzt. Geht alles. Bücher sind so vielseitig mit ihren vielen Seiten. Aber seit kurzem, gibt es einige Werke nur noch als ebooks, genauer als Kindle-Versionen bei amazon.

Und obwohl ich in meinem Leben sicher schon über 1000 Euro für Bücher ausgegeben habe, fehlt mir die Bereitschaft 100 Tacken für einen Kindle von meinem Konto abbuchen zu lassen. Denn im Gegensatz zum Buch, liegt so ein Kindle rum. Und ich HASSE Dinge die rumliegen. Bücher tuen das nicht, Bücher erfüllen auch im Stand-by-Zustand noch dekorative Funktionen, vermitteln Botschaften, lassen sich nach Farben sortieren oder eben auf andere Weise nutzen, zum Beispiel als Stützen für mein Bett, nachdem es unsanft im unangemessensten aller möglichen Momente zusammenkrachte. Das alles kann mit einem Kindle nicht. Und hässlich ist das Ding auch. Und es liegt rum. Pfui.

Der Kindle konzentriert sich ganz auf die Worte eines Werkes, die inneren Werte quasi und die haben es mir aktuell auch angetan und so lese ich Probekapitel, die ich über den Browser meines Computers einsehen kann, wieder und wieder und merke, dass ich auch den Rest will, dass innere Werte allein auch sexy sein können und Lust auf mehr machen, aber deswegen in Zukunft mit dem Kindle ins Bett gehen?  An meiner Oberflächlichkeit kratzen? Darüber muss ich wohl noch einige Nächste schlafen…auf meinen Büchern, die derweil das Bett stützen. DAS würde ein Kindle ja auch nicht tun. Unnützes, rumliegendes Ding.

Alles eine Frage der Schokolade

Mein Kopf tut mal wieder weh. Ursache ungewiss. Zuviele Osterschokohasen vielleicht. Da es sich anfühlt, als würden 100 kleine Goldhasen in meinem Kopf irische Volkstänze üben, wäre das wohl die nahliegenste Lösung. Vielleicht liegt’s auch am Wetter, diesem umschwingenden, unberechenbaren Arschloch. Auf’s Wetter kann man alles immer so schön schieben, vom Muskelkater in der Wade bis zum Weltuntergang. Dann heißt es nur nicht mehr Wetter, sondern Klimakatastrophe. Vielleicht kommt das katastrophale Kopfweh ja eben da her und ist ein Zeichen des drohenden Untergangs. Oder was Allergisches, was ganz Ernstes, Böses, eine tödliche, meine Zellen langsam zerfressende, schlimme, schlimme seuchenähnliche, unheilbare, mutierte, bakterielle Virusinfektion. Egal was es ist, ich bin mit Medikamenten für jedes Szenario gewappnet und habe auch schon profimäßig prophylaktisch Pillen jeder Form und Farbe eingeworfen.

Eigentlich wollte ich aber gar nicht über meinen Weltschmerz schreiben, sondern von meinem Manuskriptlein berichten. Aber vielleicht veröffentliche ich statt dessen lieber meine Krankenakte. Seit ich mit dem Projekt Publikation angefangen habe, gibt es hier wirklich seltener heiter Humoriges. Das schaufel ich alles für das Buch beiseite. Und dann lese ich zehnmal drüber, ändere es elf mal, lege es bei Seite, schreibe etwas neues, lese später nochmal drüber, ändere wieder alles (so wie bei den Psychotests in Frauenzeitschriften, bei denen man immer zum Anfang zurück geht und die Kreuze ändert, damit raus kommt, dass man eine Bombe im Bett ist) und dann, wenn ich alles 100mal gelesen und geändert habe, dann denke ich: Ich bin genial! Das ist einfallsreich! Das ist lustig! Großartig! Gut gemacht! Gönn dir zum Lohn noch einen Schokohasen. Dann trommelt auch einer weniger!
Und wenn mir dann von der Schokolade übel ist, merke ich: Es besteht die Chance, dass meine Leserinnen und Leser das Geniale, Einfallsreiche, Lustige und Großartige nicht direkt sehen oder verstehen. Hmmm. Gönnt mir eine Denkpause für einen weiteren Hasenmord…

Vielleicht muss zum Buch noch ein erklärendes Handbuch schreiben… oder Schokolade beilegen. Das versetzt die Leserinnen und Leser dann in den überzuckerten Zustand des Schreibprozesses und sorgt für Nachvollziehbarkeit. Jawohl!! Nicht was hat sich die Autorin dabei gedacht, wird dann einst in Schulen diskutiert werden, sondern WAS HAT DIE AUTORIN DABEI GEGESSEN!! Jawohl! Ich hab doch gesagt, das Buch wird revolutionär! Bis zum fertigen Werk braucht es aber noch ein wenig Zeit und Zucker. Bis dahin, genießt das Wetter!