Die Katzenbild-Kuratorin präsentiert: Katzen beim Kaffeetrinken

Vergesst das Schreiben und das Marketingen, ich werde Katzenbild-Kuratorin! Angeregt durch einen regen Austausch mit meiner Kollegin und einen wissenschaftlichen Artikel, wonach der Katzenbildkonsum demnächst wohl per Rezept ärztlich vorordnet werden könnte, stellte ich fest, dass die Welt der Katzenbilder bisher kaum sortiert und kategorisiert ist. Katzenbilder werden bisher viel zu häufig konsumiert und zu selten reflektiert! Ich möchte dieses Defizit angehen und darum startet ab sofort auf immerabgelenkt.de die „Ausstellungsreihe Katzenbild“, kurz AKB.

Ich  habe mir erlaubt den Kunstwerken angemessene Titel zu geben. Den Auftakt macht ein Einblick in intime Nachmittagsszenen. Ich präsentiere:  „AKB: Katzen beim Sonntagskaffee“  und gebe alle Aufmerksamkeit nun an die Exponate weiter:

Titel: „Tea Time is me(auuu)-time“ Künstler/Quelle: http://images5.alphacoders.com

Titel: „Tea Time is me(auuu)-time“
Künstler/Quelle: http://images5.alphacoders.com

Titel: “Two Cats, Two Cups” Künstler/Quelle: http://www.copycatfilms.com/

Titel: “Two Cats, Two Cups”
Künstler/Quelle: http://www.copycatfilms.com/

Titel: “Graues Gift“ Künstler/Quelle: http://now-here-this.timeout.com

Titel: “Graues Gift“
Künstler/Quelle: http://now-here-this.timeout.com

Titel: „Alleintrinkerin!“ Künstler/Quelle:  http://www.laureden.com/

Titel: „Alleintrinkerin!“
Künstler/Quelle:  http://www.laureden.com/

Titel: „Kapitalistischer Kalorienbombenkomet mit Karamellgeschmack“ Künstler/Quelle: http://www.funnycutepics.com/

Titel: „Kapitalistischer Kalorienbombenkomet mit Karamellgeschmack“
Künstler/Quelle: http://www.funnycutepics.com/

Ich danke für die Leihgaben. Weitere Ausstellungen folgen. Anregungen sind willkommen, Kaffee auch. Künstler_innen können mir gerne ihre Katzenbilder als Leihgabe schicken. Bitte schicken Sie keine ganzen Katzen.

Kulinarische Freizügigkeiten

Während sich das In-Fremde-Kühlschränke-gucken gerade von der Marginalie zum Trend mausert, dominiert eine anderen Bildkategorie seit langem die Kanäle sozialer Vernetzung: Fotos von Essen, kurz vor dem Verzehr. Wie Friends-Charakter Joey Tribbiani, so muss ich gestehen, bin ich kein(e) Freund(in) des Essenteilens, zumindest nicht auf facebook. Im Bistro immer gerne, wenn meine Gabel dafür auch auf andere Teller vorstoßen darf. Aber online hab ich’s noch nie gemacht. Denn das fotografische Essenteilen über facebook finde ich obskur. Und ich hasse es mit dem Essen warten zu müssen, wenn es erst mal vor mir steht. Vielleicht sind meine Gründe für die Trendverweigerung auch einfach nur Hunger und Ungeduld. Sollte ich’s also doch auch mal probieren?

Denn tatsächlich führen die Essenfotos auf facebook eine lange künstlerische Tradition fort. Schon im 17. Jahrhundert hatten Bilder von Essen (und Blümchen) ihre eigene Kunstkategorie: Das Stillleben. Van Beyeren malte um 1650 einen Humor mit Fruchtbeilage. Noch bevor van Gogh seine berühmten Sonnenblumen (1888) erschuf, pinselte er 1884 einen Topf mit Kartoffeln. Manet stand auf Fischgerichte und Cezanne schmiss Essen gern quer über den Tisch.

Die facebook-food-fotos sind also in berühmter Gesellschaft. Und schaffen vielleicht sogar noch Gemeinschaften. Vielleicht glaubt der Postende, er esse so nicht allein. Sieht man auf einem Profil Bilder von Essen, dann hat man die erste Gemeinsamkeit gefunden. Du isst, ich esse,…wollen wir nicht FreundInnen werden?

Ist es das?

Ganz überzeugt bin ich nicht. Wer fertig zubereitetes Essen postet, versucht doch, sich von der besten Seite zu zeigen, saftig und garniert. Oder nicht? So nett angerichtet isst man im Alltag doch nicht. Mein Misstrauen bleibt und ich halte am Blick in den Kühlschrank fest. Kalt und roh isst einfach ehrlicher. Ich bleibe dabei: Kein Futter für facebook.

Und eine Neuigkeit zum Desert: MEIN BUCH IST DA!!! So richtisch!! Das erste gedruckte Exemplar kam heut mit der Post. Falls ihr auch eins wollt, einfach bestellen und nicht vom „nicht lieferbar“-Quatsch abschrecken lassen.

Und Buecher.de hat es inzwischen auch…vielleicht sogar auch im Kühlschrank.