„JägerInnen des vierlagigen Klopapiers“ – Einen weiteren Einkauf unverletzt überlebt, puuhh

Eigentlich wollte in die Headline schreiben „unbeschadet überstanden“, aber einen Schaden habe ich vom gleich beschriebenen Phänomen doch erlitten. So ehrlich muss ich mit mir selbst sein.

 

Seit ich Netflix durchgespielt habe, führt mich mein Prokrastinationsverhalten auf Youtube. Dort schaue ich mir dann nochmal Ausschnitte der Serien an, die ich zuvor visuell inhaliert habe und lasse mir erklären, welcher Dekoartikel im Hintergrund der Szene der Schlüssel zur Handlung war.

Zunehmend amüsieren mich aber auch die WIRKLICH obskuren Dinge, die mir das Portal vorschlägt. ‚Das Internet kennt mich schließlich besser als meine Familie oder meine Freunde, das wird schon wissen, was ich mag’, denke ich erwartungsvoll… und werde enttäuscht. Manchmal glaube ich, dass Internet bemüht sich nicht wirklich um mich. Das muss es aber natürlich auch nicht, weil ich, egal wie mies es drauf ist, doch immer wieder zu ihm zurückkomme. Denn das tue ich reiz- und neuigkeitssüchtiger Junkie, sogar nachdem ich HAUL-Videos kennengelernt habe.

Vor diesen sitze ich bis zu 15 Minuten und verfolge, wie eine Frau ihre Aldi- oder DM-Einkäufe in die Kamera hält. Die Sachen hat sie nicht geschenkt bekommen, sondern einfach gekauft oder wie sie glaubt, und der Terminus HAUL signalisieren soll, „erbeutete“. Wären zwischen der Wohnung der Vloggerin und dem nächsten Drogeriemarkt eine Kriegszone, ein Dschungel oder zumindest ein unüberquerbares Gewässer, könnte ich dem Begriff zustimmen. Vielleicht auch, wenn die Güter, die im Laden angeboten würden, so rar wären, dass man mit anderen EinkäuferInnen erst darum ringen müsste. In der DDR würde ich das HAULen vielleicht auch noch anerkennen, aber heute und hier? Aber wer weiß, vielleicht geht die Youtuberin auch in Kampfmontur aus dem Haus und reitet auf ihrem Streitross zum Markt. Vielleicht sind die Blasen an ihren Füßen gar nicht von ihren Pumps, sondern in Wirklichkeit Kriegsverletzungen! Dazu gibt’s leider keine Videos. Darum kann ich nur Vermutung anstellen.

 

Groteskerweise sind die HAUL-Videos so im Überfluss auf Youtube zu finden, wie der Drogeriemarkt Duftkerzen für seine Kunden bereithält.

Fröhlich erzählt die Videoprotagonistin: „Ich hab mich diesmal wieder für das vierlagige Toilettenpapier entschieden, das fand mein Mann letztes Mal so toll. Und dann habe ich noch was gegen Fußpilz geholt. Guckt mal, das hier. Das ist von Marke XY. Die Schwimmbadsaison fängt ja bald wieder an. Und am Nieren-Blasen-Tee konnte ich auch nicht einfach vorübergehen. Die Verpackung ist so hübsch! Schaut mal!“ Ich übertreibe nicht… Wer mir nicht glaubt, möge sich selbst ein solches HAUL-Video bei Youtube ansehen. Dann steht ihr nur leider vor dem selben Dilemma wie ich.

Denn noch mehr, als die Tatsache, dass sich diesen Unsinn schon eine halbe Million Menschen vor mir angesehen haben, irritiert mich, dass ICH mir das ansehe, nüchtern. Betrunken oder auf halluzinogenen Substanzen ist das ja vielleicht reizvoll. Da ich noch für eine Weile nichts dergleichen zu mir nehme, kann ich das leider nicht testen. Ich freue mich aber, sollte es eine oder einer von euch probieren. Schickt mir dann bitte den Link zu eurem HAUL-Videos-auf-Droge-gucken Beitrag.

Das Allerseltsamste an diesen HAUL-Videos sind aber nicht die Videos selbst, sondern die Langzeitfolgen und die Übertragung in die offline Realität. Da stehe ich dann nämlich selbst im DM, während mir durch den Kopf schießt: „HAULE ich gerade? Müsste ich jetzt ein Video dazu drehen? Oh, die Verpackung des Blasen-Nieren-Tees sieht wirklich ganz schick aus.“ Selbst wenn ich mein Device abgeschaltet habe, kriege ich das Internet nicht mehr aus meinem Kopf raus.

Würde für dieses Problem ein Mittel im Drogeriemarkt neben dem Fußpilzgel stehen, hätte ich auch mal etwas worüber sich das Vloggen lohnt. Bis dahin rechne ich nun bei jedem Einkauf damit, dass Horden von Youtuberinnen in Tarnkleidung und bis an die Zähne bewaffnet in den Markt einfallen, um mir die Abschminktücher aus den Fingern zu reißen. Ich bin heilfroh, dass ich es heute unverletzt da raus geschafft habe.

Bullshit + Preisschild = Dekoartikel

Gefühle absoluten Kontrollverlustes und anhaltender Verwirrung sind häufig Nebenwirkungen von verbotenen oder rezeptpflichtigen Substanzen. Seit gestern möchte ich „Dekorations-Einrichtungsgeschäfte“ mit auf die Liste möglicherweise kritischer Wirkstoffe setzen. Deko-Artikel-Wohn-Verschönerungs-Läden sollten sich einem Prüfprozess unterziehen müssen, in dem die gesundheitlichen Folgeschäden für Konsumenten kritisch untersucht werden.

Ich brauchte eines dieser Dinge, die man eigentlich nicht braucht; von denen frau aber das Gefühl vermittelt bekommt, sie fehlen ihr, wenn sie sie nicht hat. Benötigt war eine Aufbewahrung für meine bunten Lidschatten-Puderdöschen, Pinselchen, Tübchen… Die Dinge, mit denen ich mich allmorgendlich als Teil der menschlichen Spezies tarne.

Meine übermenschliche Superkraft hunderte von Tabs und Aufgaben parallel zu erfassen und zu verarbeiten, begegnete gestern ihrem Kryptonit. Ich kämpfte mich durch Geschäfte an deren Türen Begriffe wie Butlers, Habitat, Depot und Zara Home mir Service, Stauraum und Heimellichkeit versprachen. Doch drinnen erwartete mich ein Tornado-gleicher Information Overflow.

Ich wollte doch bloß ein Ding mit einem Deckel; verlor aber zwischen Deko-Gedöns und funktionsfreien Möbelzusätzen auf möbelartigen Ablage-Tisch-Schrank-Hänge-Steh-Sitzgelegenheiten völlig den Überblick. An allem hing ein Preisschild und damit war alles eine mögliche Lösung für mein erst im Laden zu erkennendes Einrichtungsdefizit. Ich hörte stimmen in meinen Kopf, die daran zweifelten, wie ich so Leben konnte, wie ich lebte, ohne all dieses Zeug.

Im dritten Shop musste ich einsehen, dass es das Ding mit dem Deckel, das ich wollte nicht gibt, zumindest nicht als Ding mit Deckel. Bei Habitat lernte ich, dass Dosen mit Deckel out sind. Bei Butlers, dass ich mich erstmal auf Farbe und Form festlegen musste und von mir neben Geld auch die Bereitschaft verlangt wurde, mich auf etwas „total niedliches“ einzulassen. Bei Depot kam ich nicht durch die 50%-Rabatt-Jäger in die Badezimmer-Ecke durch und bei Zara Home lernte ich dann, dass ich nicht eine Lösung brauche, sondern mindestens sieben. Für Wattebäuschchen gibt es beispielsweise eigene Unterkünfte, mit Deckel!

Auf meine Frage, ob ich das nicht nutzen könnte, um mein ganzes Zeug reinzuschmeißen, erhielt ich einen sehr irritierten Blick. Als ich dann fragte: „Wie groß sollte so eine Box für Wattebäuschen denn sein?“, ließen die Zweifel an meiner Zurechnungsfähigkeit nach. Die Verkäuferin referierte ausführlich über die Formen und Größen von Wattebäuschen, mindestens 10 Minuten; so ausführlich, dass wir gemeinsam zu dem Schluss kamen, dass ich für die artgerechte Haltung von Wattebäuschen noch nicht geeignet bin… .

Einen Tag nach dieser Erfahrung fühle ich mich traumatisiert. Ich bin so fertig, dass ich nicht mehr vor die Tür will, raus in die Welt mit alle diese Möglichkeiten ohne Funktion. Aber auch noch zu traumatisiert, um mich online nach Lösungen umzusehen. Ich will keine Lösung für mein Problem mehr… aber stattdessen eine Therapie!

#ROW – Return on Wohltätigkeit mit Ouzo runterspülen oder ist das der nächste #Varufake ?

Grexit wird in die Wikipedia-Einträge der Zukunft eingehen und sollten diese jemals ausgedruckt und zusammen getackert werden, auch in die Geschichtsbücher. Das merken nicht nur jene, die an der aktuellen Europakrise mitleiden oder mitschuldig sind, sondern auch die, die gerne mit daran verdienen möchten.

Die stärkste Währung unserer Zeit ist nicht der Euro, sondern Aufmerksamkeit. Und die akkumuliert die Crowdfundingkampagne #greekbailout bzw. #crowdfungreek grade so heftig als wäre sie die EZB des Internets.

Als ich das erste Mal von der Crowdfunding-Idee hörte, mit der angeblich ein Britischer Schuhgeschäftsangestellter den Griechinnen und Griechen zu Hilfe eilen will, kramte ich spontan meine Kreditkarte raus. Gutmenschsein mit ROW = Return on Wohltätigkeit. Wer 3 Euro für Griechenland spendet, bekommt eine Postkarte. Für 6 Euro gibt‘s Feta mit Oliven, für 10 Euro eine Flasche Ouzo und für mehr Geld mehr Vorurteilsbestätigungsbeweise. Geil, dachte ich. Doch die Pragmatikerin auf meiner linken Schulter fragte: „Und wie soll das gehen?“ Feta und Oliven für 6 Euro aus Griechenland, mit Versand und Hilfe für einen Staat, der sich entscheiden muss, ob man auf der Säuglings- oder der Krebsstation im Krankenhaus den Strom abstellen sollte. Die Verlockung mit vollem Bauch zurückgelehnt dabei zuzusehen, wie all die Leidenden und Kranken gerettet werden, war groß.

Doch die Skeptikerin auf meiner rechten Schulter fragte: „Wieso sollte das Problem mit 1,6 Milliarden Euro gelöst sein?“ Soviel wird laut Beschreibung der Crowdfundingkampagne Greek Bailout für die Europarettung gebraucht. Ich habe zwar keine 1,6 Milliarden Euro als Kleingeld in meinen Handtaschen verstreut, aber weiß dennoch, dass diese Summe für einen Staat nun auch nicht soooo viel ist. 1,6 Milliarden Euro ist die Kreditrate, die Griechenland grade dem Internationalen Währungsfond nicht zahlt. 1,6 Milliarden ist nur eine Rate! Also nicht mal ein mundgroßes Häppchen vom großen Feta!

„Und wer ist eigentlich dieser Schuhgeschäftsverkäufer, der auf diese simple und angeblich geniale Idee gekommen ist?“ fragte die Skeptikerin weiter. Die Redaktion von t3n hat einen Artikel von kurier.at geshared, in dem mal der Frage nachgegangen wird, wer dieser digitale Gutmensch-Griechenfreund eigentlich ist. Man findet ihn auch mit modernsten Online-Stalking-Equipment nur schwer, aber macht wohl (und das habe ich nicht rausgefunden, sondern nur im genannten Artikel abgeschrieben) eigentlich irgendwas mit Marketing.

Ich mache was mit Marketing und gebe das auch nicht immer gerne zu. In diesem Fall gebe ich es gar nicht gerne zu. Denn ich fürchte, dass diese Kampagne wirklich genial ist. Denn wenn hier der Fall ist, was ich glaube, dann wird in 1-2 Jahren jemand auf einer Bühne der großen Media-Konferenzen stehen und erklären, wie geschickt er oder sie den Grexit nutzte, um die Plattform indiegogo ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit zu schießen. Er oder sie wird darüber referieren, wie es gelang tausende Menschen dazu zu motivieren, aktiv zu werden, indem sie den Paypal Button klickten, auflisten wie oft die Meldung retweetet und geshared und geliked wurde und dafür Applaus bekommen, und vielleicht sogar auch einen wikipedia-Eintrag in die Historienerzählungen unserer Zeit.

Solltet ihr an der Kampagne teilnehmen wollen, wählt am besten den Ouzo Deal… mit Schnaps lässt sich die eigene Blödheit besser rechtfertigen.

Das ist keine Kinderarbeit, die spielen nur

In meinem Umfeld tauchen immer mehr neue Menschen auf. Menschen, die vorher nicht da waren und in mein Leben treten, indem sie aus anderen Menschen gepresst werden. Einige werden auch rausgeschnitten. Meine Verstörung über diesen Prozess überspiele ich mit Gratulationen und Geschenken. Das bringt mich dazu neue Einkaufswelten zu betreten. Ich sage neu, denn die heutigen Spielwarengeschäfte haben nichts mit den Kleinstadt-Lädchen zu tun, in denen ich als Kind meine kleinen, schmutzigen Fäuste auf den dreckigen Fliesenboden schlug, während ich bitterlich weinte, weil ich sich die Türen des Spielzeugporsches nicht öffnen ließen. Ich war in großer Trauer darüber, dass die Spielzeugporsche-Entwickler so dumm waren. So konnte doch niemand einsteigen!

Putzen statt im Dreck toben

Als ich vor einigen Tagen in einem Spielzeuggeschäft war, kam ich gar nicht bis in die Automobilabteilung. Fasziniert blieb ich vor dem mir bisher unbekannten Haushaltswaren-Spielwaren-Regal stehen. In dem als „Mädchenwelt“ beschilderten Bereich standen nicht nur Küchen, die denen bei IKEA in Ausstattung und Preis in nichts nachstanden, sondern auch Putzutensilien für’s Kinderzimmer: Staubsauger, Wischeimer und das State-of-the-Art, Hightec Toy „Besen“, mit Holzstil und roten Borsten.

Bildquelle: Amazon.de

Auch in die kleinste Hand passt noch ein Staubsauger

Für Barbie gibt es inzwischen ein Päckchen auf dem „Wohnaccessoires“ steht. Bei Barbie war schon immer alles Accessoire, vom Pony bis zum Mann. Vermutlich aus berechtigter Rache hat ihr darum jemand die folgenden „Accessoires“ verpasst: Eine Handstaubsauger, eine Bürste, eine Sprühflasche mit Putzmittel und ein Raumspray. Ich weiß nicht, was nutzloser ist: Barbie oder Raumsprays.

Bildquelle: Amazon.de

Wenn du fertig bist mit putzen, mach doch bitte noch meine Steuererklärung

Endlich verstand ich meine Freundinnen. Ich war begeistert von diesen Entdeckungen im Spielwarenfachgeschäft. Bisher wollte ich eigentlich keine Kinder in meiner Wohnung, aber ich brauche dringend eine Putzkraft und nun kann ich mir eine ganze Schar von kleinen Füßen vorstellen, die mit Wischmops und Besen durch meine Küche trappelt. Und die kompakten Arbeitskräfte können scheinbar noch mehr. Zwei Regale weiter im Geschäft standen kleine pinke Locher und Aktenordner. Scheinbar outsourced man heute nicht mehr nach Indien sondern ins Kinderzimmer.

Warum Online-Shopping tot ist

… oder es zumindest mal jemand zur Strecke bringen sollte! Dies ist keine Drohung, sondern eine Bestellung!

Die Weihnachtsmärkte haben noch nicht eröffnet und mein Fest ist schon ruiniert. Darum mache ich mir grade selber Glühwein, als Wärmequelle nutze ich dafür meine flammende Wut. Denn es war einmal eine naive Immerabgelenkt, die sich dachte: „Dieses Jahr bin ich mal früh dran mit den Geschenken.“ und fleißig im Internet zusammensuchte, womit sie glaube ihrem Liebsten eine Freude machen zu können. Klick und angucken. Klick und in den Warenkorb legen. Klick und nochmal vergleichen. Klick und nochwas in den Warenkorb, weil sich mehr Geld ausgeben besser anfüllt als Versandkosten zahlen. Klick und die Bestellung ist abgesendet. Und ich dachte wirklich, nun sei alles gut. Aber nein, diese wahre Weihnachtsgeschichte hat kein Happy End.

Der Grinch hat einen neuen Namen: Re-targeting. Als nur Stunden nach meinem grandiosen Zeitsieg gegen den Adventsstress der Beschenkte das „Device“ nutze, das wir, ganz digital nativistisch „sharen“ (liebe Frauen, die ihr denkt eine gemeinsame Wohnung sei eine große Sache in einer Beziehung, lasst mich euch sagen: Wahre Liebe ist, wenn man von „unserer“ Browserhistorie spricht.), sah er, was ich gekauft hatte, eingeblendet auf jeder einzelnen Seite, die er besuchte und sogar in allen Apps. Hätte ich die Historie nach der Bestellung gelöscht, hätte das auch nichts gebracht. Denn Re-Targeting ist fieser, viel, viel fieser. Re-Targeting bedeutet, dass ein Ziel immer und immer wieder beschossen wird, auch wenn es längst am Boden liegt und ausblutet. Geschossen wird mit der schlimmsten aller Munitionen: Werbung. Und dabei geht das Marketing dahinter so unerbittlich vor, wie die IS. Geheimnisse müssen der Möglichkeit auf mehr Umsatz weichen. In Zukunft wird Weihnachten nicht mehr daraus bestehen, dass wir Kekse backen, sondern Cookies löschen.

Nun könnte man meinen die Technologie hat es nicht so gemeint. Sie konnte ja nichts dafür. Doch kann sie. Sie ist ein fieses Miststück, ein Arschloch, eine dreckige, miese ***************************************************************************************************************************************************************************************************/ZENSIERT. Diese These habe ich experimentell erforscht. Ich hab nämlich einige Tage nach dieser Tragödie, Verlauf und Cookies entfernt und begonnen mir im Internet Dinge genau anzusehen, die ICH mir wünsche. Ich hielt das für ziemlich clever. Doch die Maschinen haben mich durchschaut. Statt Einblendungen des Sportwagens, den ich so gerne hätte, bekommen wir jetzt Empfehlungen für günstige Kredite….

Ein Klugscheißer ist Re-Targeting also auch noch. Wenn das mit Weihnachten also noch was werden soll, muss ich echt raus gehen, in die Innenstadt. Igitt. Nicht mehr heute. Nicht bevor die Glühweinbuden öffnen.

Bitte baut mir ein Iphone mit Human-Akku!

Innovation um Innovation fällt dieser Tage vom Applebaum. Sorry, mieser Wortwitz. Doch ich darf das, denn Blogger_innen dürfen 1. Alles und 2. hat es das amerikanische Fallobstnamensunternehmen wieder nicht die Neuheit vorgestellt, die ich mir Wünsche. Ich hoffe bis Weihnachten kriegt ihr das hin, liebe Apple-Entwickler.

Ein größeres Iphone und ein kleineres Ipad sind weltverändernd und ein Betriebssystem, das gestalterisch nun erstmal weniger rund und mehr eckig ist, das  finde ich wirklich alles ganz, ganz, ganz „nett“. Und natürlich muss man auch die Technik dahinter sehen, die ist besser, ja ja, besser als die anderen. Aber noch nicht gut genug.

Ich will ein Human-Akku-Iphone. Eines, das meine Körperkalorien verbrennt, während ich es nutze. Surfen und dabei abnehmen, das wäre mal eine Innovation! Denn ich fürchte, ich surfe und telefoniere immer mehr und bewege mich immer weniger. Es reden doch immer alle von der Ressource Mensch! Und irgendwo müssen die Kalorien doch hin. Wäre es nicht schön, wenn der kleine Akku-Balken auch ein Abnehmbalken wäre? Vielleicht baut dann noch jemand eine App, die mir vor der langen Telko eine Currywurst bestellt. Endlich hätte Essen wieder eine richtige Funktion und nicht nur eine soziale, gemeinschaftliche Erlebnisse schaffende! Endlich hätten unsinnige Lebensmittel, wie Bubble Tea und Frozen Yogurt, eine Funktion! Es wäre eine Weltveränderungen und eine Weltverbesserung! Es ist der unausweichliche technologische, nächste Fortschritt der übersättigten Wohlstandsgesellschaften. Ihr schafft das, liebe Apple-Menschen. Es sind noch gut 10 Wochen bis Weihnachten, bis dahin erwarte ich den ersten Prototypen!

Wählen ist wie Shopping, mit kürzeren Warteschlangen an den Kabinen

Wäre am kommenden Sonntag verkaufsoffener Sonntag und die Wahllokale Markenstores, wäre die Beteiligung dann höher? Ich formuliere diese These als Frage, denn ich kann dafür keine Antwort geben. Ich meide Menschenaufläufe, anstatt ihre Einzelteile zu zählen. Dennoch fällt mir beim kommenden Großwahlsonntag auf, dass mich das Wählen gehen anstrengt, weil ich dazu an meinem SONNTAG (!!!) irgendwann vor 18Uhr aus dem Bett kriechen muss, um in eine verlassene Grundschule zu pilgern. Ähnlich geht es mir bei Verkaufsoffenen Sonntagen, da will ich auch nicht raus, aber aus gegensätzlichen Begründungen, weil es da zu viele Menschen gibt. Jajajaja, ich hätte auch einfach per Post abstimmen können. Solange das aber mehr wie Katalogbestellen und weniger wie Online-Shopping ist, ist der Gang zum Briefkasten äquivalent Freizeitstörend, wie das Wahllokalbesuchen am Sonntag.

Aber genau auf Grund dieser Faulheit und dieses Desintereses, falle ich in DIE Zielgruppe politischer Werbung überhaupt. Denn all die pflichtbewussten Mitbestimmer, machen eh was sie wollen. Aber ich, ich bin beeinflussbar, mich kriegt man mit Wahlwerbung, mit Appellen, mit dem Versprechen, am Weltgeschehen mitentscheiden zu dürfen, zu sagen, wo es langgeht. Meine Stimme könnte das hier alles endlich mal in Ordnung bringen!

Allein zur Unterhaltung meinerseits und Menschen, wie mir, wird grade ganz großes Wahlwerbungstamtam betrieben und Wahl-o-Mat-digital-Umfragen erstellt, in denen ich meine in diesem Falle völlig unentscheidende Meinung dazu abgeben darf, ob die institutionell-demokratische Einheit „die Stadt“ für alle Gassigeher kostenlos unbegrenzt Hundekottüttchen zur Verfügung stellen sollte und der Putin die Ukraine behalten darf.

Es wird bis zum Äußersten gegangen: Fähnchen, Blümchen und Papierflyer werden mir in die Hand gedrückt und dazu immer wieder die Aufforderung zum Wählen gehen. Denn ich entscheide. Was an diesem Szenarium gar nicht lustig ist, ist: Dass es stimmt. All die noch so verzweifelten Versuche, Menschen an die Urne zu kriegen, sind berechtigt. Das könnte hier wirklich alles viel besser werden, wenn ich meinen Hintern hoch kriegen würde. Also stell ich mir diese Woche auch für Sonntag meine Wecker. Achja, immerhin weniger los und weniger zu tragen als an einem verkaufsoffener Sonntag. Und in der Kabine hängt kein Spiegel, der dick macht. 

Anschleicher und Abfuhren

Es ist ja Frühling. Die Zeit in der Entenbabys im Park rumwatscheln, auf der Suche nach Brotkrümchen und Singles in der Stadt auf der Suche nach erwidertem Interesse. Das ist ja auch schön. Menschen sollten einander beschnuppern und kennenlernen und zusammenbleiben und sich wärmen, wenn die warme Jahreszeit vorbei ist und es wieder Winter wird. Doch die Gesamtheit aller verfügbaren anflirtbaren Menschen in der Kölner Fußgängerzone ist beschränkt. Und wenn man sich so dumm anstellt, wie der Herr, der mich gestern Abend bei meinem Einkaufsbummel bedrängte, dann bleibt man allein und erfriert, wenn die Eiszeit hereinbricht!

Eigentlich reagiere ich gerne freundlich auf andere Menschen, besonders beim Bummeln, besonders wenn diese anderen Menschen hinter der Kasse stehen und mir für meine geflunkerte, geflirtete Freundlichkeit Rabatt geben. Davon haben wir alle was. Ich habe die Stiefel, die ich wollte und dennoch ein bisschen Geld in meiner Tasche und die Dame/der Herr, der meine Stiefel gerade als Geschenk für mich selber hübsch verpackt, freut sich über das eigene Gutmenschsein ohne Einbuße, weil der Rabatt ihm ja nicht wehtut. Menschen bei Shoppen kennen zulernen ist nicht die blödeste Idee.

Eine blöde Idee ist aber, wenn man(n) und nun kommen wir zur Geschichte von gestern Abend, zielstrebig einen Laden für Damenkleidung betritt, sich von hinten an mich anpirscht, während ich nach meiner Größe suche und mir ins Ort brullt: „Hallo, ich bin der Kai!“ Schreck und Schock sind keine Basis für Sympathie. Ich drehe mich also verstört in Zeitlupentempo um und Frage: „Ja und?“ während Kai mir seine Hand hinhält, als wolle er mich zu einem Vorstellungsgespräch begrüßen.

„Ja ich hab dich da vorne schon gesehen,“ stammelt der Mann, der nicht zum Personal gehört, in diesem Geschäft nichts kaufen will und sich lediglich eine Abfuhr abholt. „Du kannst direkt wieder gehen.“ Ja, das war nicht freundlich, aber das passiert, wenn man mich vor meinem ersten Kaffee oder von hinten angeschlichen angequatscht.  Kai guckt mich kurz irritiert an, wiederholt nochmal seinen Spruch, in dem er mir seinen Namen offenbart und zieht langsam Hand und Schwanz ein. Ich wende mich wieder der Suche nach dem Blümchenkleid in meiner Größe zu und als ich mich das nächste Mal umdrehe ist er verschwunden und das „Ich hab dich da vorne gesehen“ halt noch in meinen Ohren nach. Mannmannmannn… so wird das nichts mit dem Frühling, meine Herren!

Wasser kochen wäre zu einfach

Wenn es so weiter geht, muss ich immerabgelenkt umbenennen, in immenserüberfluss. Nein, nicht weil ich dank des Bloggens so immens reich geworden wäre oder immens berühmt (wobei ich doch immer wieder erstaunt bin, wer alles mitliest…), sondern weil ich immer wieder Dinge finde, die mich nicht ablenken, sondern dazu bringen meinen hübschen, adrett frisierten, blonden Kopf langsam von links nach rechts zu schütteln, während meine Lippen die laute „Ho-ly-shhhiit“ ausrülpsen.

So geschehen, als ich nichtsahnend durch das Netz bummelte und vor einem Teekapselautomaten stehen blieb. Man mag nun argumentieren, wenn Menschen Kaffee in Kapsel konsumieren, dann ist es doch eine logische Folge, dies mit Tee gleichermaßen zu tun. Und dann irgendwann mit Fruchtsäften und Milka Milchkühen. Doch ich wiederspreche, aus Gründen, die subjektiv und nicht nachvollziehbar sind und darum hier nicht näher erläutert werden, denn Argumente können nur wiederlegt werden, Tatsachen nicht. Und somit ernenne ich es zur Tatsache, dass es bescheuert ist den Prozess Wasser-Kochen-Tee-Beutel-in-Tasse-Wasser-drauf durch eine Maschine ersetzen zu wollen. Die Teemaschine gibt es schon. Sie heißt Wasserkocher! Thronfolger des ehrenwerten, allseits bekannten Topfes.

Dazu kommt eine Reihe von Problemen, die man vor dieser Erfindung nicht hatte: Aluminiumkapseln, die nicht kompostieren, ein Teekapselautomat, der rumsteht und immer wieder die Frage: Wieso???

Doch das größte Defizit der Teemaschine: Der fehlende George Clooney! Die Maschine braucht einen berühmten Menschen, der sich daneben positioniert und ein bisschen was von seinem Ruhm auf sie pisst. Nachdem man mir werblich überzeugend weiß gemacht hat, dass der liebe, wenn auch langsam echt in die Jahre kommende, Herr Clooney nur Kapselkaffee eben dieser Weltmarke schlürft, von der nun auch die Teeautomatik vertrieben wird, kann man ihn hier nicht einfach wiederverwenden. Mit einem im rechten Ohr benutzten Ohrstäbchen stochert man ja auch nicht mehr im Gehörhang auf der linken Kopfseite herum.

Es braucht also einen überzeugenden überzeugten, glaubwürdigen Teegenießer bzw. eine Teegenießerin. Doch wer könnte das sein? Wer hat so gar nichts mit dem Produkt Tee zu tun, aber weckt dennoch so unendliches Interesse, dass es scheiß egal ist? Welcher Promi ist fähig völlig unbeteiligt eine Teetasse zu halten? Ich bin ratlos, genau wie die Menschen bei Nespresso.

Vielleicht kann ja jemand da draußen helfen. Wer einen Vorschlag hat, werfe den ersten Teebeutel! 

 

Auch interessant zu diesem Thema: Das Segway-Syndom

Online-Shopping Highlight der Saison: Toter Eisbär

Bekanntes Problem: Im Internet gibt es alles, aber man findet nix, weil man sobald der Browser geöffnet ist, vergessen hat, was man eigentlich wollte oder suchte. Ich habe keine Ahnung, was mich zu ebay trieb. Aller wahrscheinlich nach wollte ich eigentlich was ganz anders im Netz, aber dann bin ich Falsch abgebogen. Dann wirkte die Umgebung so vertraut (Guck mal, da war ich neulich doch! Achja, hier bin ich schon öfter lang gekommen…) und ich schlenderte einfach weiter und dann, dann stand ich auf einmal vor einem echten, toten, ausgestopften, einmeterneunzig großen Eisbären. Ein ganz normaler Tag im Netz.

immerabgelenkt_onlinenichtkaufen_eisbearebay

Also war ich nicht weiter verwundert, dass bereits über siebzig Leute das Tierchen für knapp 16.000 Euro beobachten und scrollte nach unten. Was hat der Anbieter denn noch so? Schädelrepliken, Pferdeschweife, Penisknochen, Bastelartikel…aha, das Übliche also.

Auch wenn es mindestens 70 Menschen gibt, für die es normal scheint tote Eisbären online zu kaufen, frage ich mich nun, wo Online-Shopping sein Ende findet. Was sollte man, außer ausgestopften Polartieren, doch lieber bei traditionellen Bezugsquellen erwerben? Ich fange mal an, mit der Liste und setze ganz oben drauf:

  1. Nicht-ausgestopfte, lebendige Tiere. Dass es das gibt, erfuhr ich ja vor einiger Zeit, als ich erwägt hatte mir einen Alligator ins Bad zu sperren. (Zur Story geht’s hier lang…)
  2. La Martina Polo-Shirts. Die sollte eigentlich sowieso niemand irgendwo kaufen. Außer um sie zu verbrennen.
  3. Grabsteine. Oder doch? Es gibt tatsächlich Online-Shops für Grabsteine, liefern sogar freifriedhof. Mit Schritt-für-Schritt Editoren bis unter die Erde….Steinart wählen, Schrift wählen, Spruch wählen… Vielleicht ist Grabsteine-Online kaufen doch nicht sooooo doof.

Erweiterungen sind sehr herzlich willkommen! Was sollte man nicht online kaufen (können)???

 

Und hat jemand Lust sich an einem Eisbären zu beteiligen? Eigentlich brauch ich grad keinen, aber der Versand ist kostenlos!!! Das zieht doch immer!

Ich wär mit 50 Cent dabei! Mehr hab ich von diesem Monat irgendwie nicht mehr…… die Verlockungen waren einfach zu groß! Grabsteine!!! Ich konnte mich nicht entscheiden. Und man weiß das Datum ja nicht! Da braucht man ja doch mal ein paar mögliche Versionen…

Immer mehr post-traumatische Erfahrungen mit der Post

Zu Werbung haben die meisten Menschen ja sowieso schon ein tendenziell eher boah-hau-doch-ab-Verhältnis. Außer den Menschen, die Werbung hauptberuflich machen. Die sind meist auf dem Scheiße-zu-Gold-Ego-Trip. Über Geschmack kann man streiten, über Werbung nicht. Dennoch erwischt man sich irgendwann doch dabei den beworbenen Markenmist zu kaufen. Aber dabei zählt natürlich nicht nur, wie Produkte an Mann und Frau gebracht werden –  ob mit Niedlichkeit (Tierbilder), Sex (Frauenbilder) oder „Seriosität“ (Produktbilder) – sondern auch WO. Werbeplacement ist wichtig. Darum findet man in Zeitungen für Kinder keine Zigarettenwerbung und an den Tabakautomaten keine Babybilder. Einfaches Prinzip. Denkt man. Außer bei der Post.

Das ist ja nicht mein erster wunderlicher, grenz-eskalatöser Zwischenfall mit den Herren mit den gelben Taschen. (Remember the story of: Wie ich dem DHL-Boten in die Autotür trat)

Nun bin ich ja vor einigen Wochen umgezogen und habe nun heute, endlich mal einen Nachsendeantrag bei der Post geordert. Dass das online ging und dazu noch richtig flott und bequem hat mich richtig beeindruckt! So richtig! Meine Vorurteile gegenüber der Post waren grad dabei friedlich davon zu segeln…. doch dann… dann haben sie es wieder verbockt! Dabei waren wir auf einem sooooo guten Weg!!

Denn bevor ich den Nachsendeantrag final abschließen konnte, wurden mir noch ein paar super sinnvolle Produkte empfohlen, die ich doch gleich mitbestellen könnte. Und damit sind wir wieder beim Werbeplacement. Moment, ich muss euch das zeigen, dass glaubt ihr sonst nicht:

05012013_post-werbeplacement

 

Wieso? Sind BMI-Maßband, eine hässliche Leuchte, ein paar bunte Stift und ne Rolle Klebeband das neue „Brot und Salz“? Hat da jemand dran gedacht, dass ich umgezogen bin? Welcher demografischen Angabe haben ich das zu verdanken??? Oder sind das einfach die „beliebtesten Artikel“?

Ikea kann das. Bei Ikea will ich nur nen Kaffee trinken und noch schnell die Knaufe für die Schranktüren holen und wenn ich draußen stehe, halte ich einen 150cm langen Rechnungszettel in der Hand und muss wieder rein, um mir den Hänger auszuleihen. Produktplatzierung ist effektiv, wenn sie gut ist. Aber der Gedanke „Ach cool, nehm ich noch ne Rolle Tesafilm und ein BMI-Armband mit“ sorgt in meinem Konsumköpfchen dann doch eher für Irritation als Attraktion.

Eines Tages werde ich es tun. Eines Tages schreibe ich der Post einen Brief.

Immer und überall am bechern

Wenn ich dieser Tage durch den Supermarkt bummele, begegnen mir mit steigender Frequenz Lebensmittel, die in Bechern verpackt werden. Jogurt ist dabei noch die harmloseste Variante dieses Trends.  Bei Keksen im Becher wird’s schon komischer. Zwieback im Becher wundert mich dann kaum noch. Hackbällchen im Becher dafür sehr. Suppe im Becher kann ich nachvollziehen. Mein Verständnis hört aber bei Currywurst im Becher auf.

Das Skurrile an den Bechern ist aber vor allem ihre Größe. Denn diese Verpackungen gleichen auf wundersam unheimliche Weise den klassischen Coffee-To-Go-Bechern, die Menschen wie ich, und da oute ich mich, mit angewinkeltem Arm, den Mitmenschen entgegen zeigend  die eigene Pseudo-Busyness und Dekadenz der Welt präsentierend, vor sich her tragen, während sie von Bahn zu Büro oder Büro zu Poststelle oder Poststelle zu Bahn oder Bahn zu Café von Café zu Sportstudio oder sonstwohin, wo man auch Kaffee kaufen kann, bummeln. Aber der Becher muss mit, denn er ist der Pokal der Kosmopoliten, selbst wenn das Alltagsreich nur einen Umkreis von zwei Kilometern umfasst. Der To-Go-Becher setzt mich von den Gammlern und Rumhängern ab, ist Trophäe  dafür, dass ich es geschafft hab. Ich hab irgendwo zu sein! Ich bin unterwegs! In Bewegung! Bewegung ist gut, selbst wenn der Weg steil bergab geht. Das ist latte, solange ich meinen Macchiato hochhalte.

Während das Tragen von koffeinhaltigen Brühgetränke schon exzentrisch ist, frage ich mich sehr, was die Motive von Fleischfertigwaren-to-go-Trägern sind? Und jetzt sagt nicht, es ging um Hunger! DIESE Art der Lebensmitteldarstellung hat so wenig mit Ernährung zu tun wie Mode mit Wärmefunktion.  Ich verstehe den Becher als Accessoire. Aber nicht, wenn er nach Lammhaxe oder Gänsebraten riecht. Das ist so, wie wenn man Schokolade mit Chili isst. Man erwartet etwas geliebtes Bekanntes aber wird statt befriedigt, einfach nur verstört.

Alligatore.Echse von Google

Man kann heute alles online bestellen, selbst Dinge, von denen man gar nicht wusste, dass es sie gibt und von denen man noch weniger weiß, wofür man sie gebrauchen kann. Vasen in der Form eines Panzers gehören dazu. Stiefel mit offenem Zehenbereich ebenfalls. Eine Popcornmaschine für zu Hause…eine POPCORN-MASCHINE???? Wow! Wie geil ist das denn! Natürlich BRAUCHT man die! Unbedingt! Wie kamen Haushalte bisher nur ohne aus! Ich brauche die! …Liebe Leserinnen und Leser, eine kurze Werbepause für euch…ich muss kurz der Konsumlust frönen.

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Ihr habt euch mal wieder wundgestupst? Überall rote und blaue Flecken ? Es gibt Hilfe! Heilmittel! Und zwar den besten Satire-Erklär-Erzählroman des Jahres „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“. Jetzt bestellen! Unbedingt! Auch präventiv anwendbar! Dieses Buch darf in keinem Lesenotfallkoffer fehlen!

Bei Risiken und Nebenwirkungen konsultieren Sie Ihre örtliche Bloggerin.

Zurück aus der Werbepause. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem Alligator, den ich online bestellen möchte. Denn über Twitter erfuhr ich, dass dies wohl der neuste Trend wird. Google hat nen Alligator im Serverraum, also brauchen wir nun bald alle einen. Schon in wenigen Tagen werden lustige Alligatorenbilder Katzenbilder im Netz ablösen. Und schon jetzt ist es sauschwer noch einen zu kriegen. In meinem Umkreis bieten 4 Anbieter Krokodile an, also das Android-Pendant zum Alligator. Ich will aber ein Original! Kein Mee-Too-Produkt und schon gar keinen Fake aus Taiwan, der nach der Woche kaputt geht. Nach langer Recherche, fand ich nun einen amerikanischen Anbieter, der die Viecher für 90 Dollar anbietet. Es handelt sich dabei aber um „American Alligators“….hmm…dann brauch ich vermutlich für Deutschland auch noch nen Adapter. Aber immerhin Fedexen die die Echse. Hmm…Die Kundenstimmen auf der Webseite sind auch sehr positiv. „Coolest thing I ever bought online“ schreibt da tatsächlich einer. Hmm, hmm, hmmm, hmmm…ich bleibe skeptisch und warte popcornkauend vielleicht doch erst die nächsten Version ab. Vermutlich bräuchte diese noch unzählige Bug-Fixes und ich will keine Käfer zu Hause. Und die Farbvielfalt ist denn auch noch sehr eingeschränkt. Ich hätt meinen schon lieber in Weiß. Vielleicht leih ich mir erst mal einen und teste das. Hat zufällig schon einer von euch einen oder steht ihr noch Schlange?

Surprise! Surprise!

Lernen ist Geschichte. Die Sonne scheint. Es ist Wochenende. Also mache ich mal was ganz Verrücktes. Voll crazy, abgedreht, etc. pp. Ich pflege reale Kontake in der realen Welt. Ja, auch ich dachte nicht, dass dieser Tag nochmal kommen würde. Aber die Realität ist halt immer für eine Überraschung gut.

Apropos Überraschung: Einige von euch waren doch tatsächlich so bekloppt fabelhaft „Kein Protest ohne Shirt“-Shirts zu kaufen. Das hat mich wirklich aus den Ballerinas gehauen.

Drum gibt’s statt vielen Worten einfach nur ein neues Shirt! Tada!! Geht einkaufen! Das macht glücklich! Und zum nackich rumlaufen sind wir alle sowieso noch zu blass.

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immabgelenkt jetzt immer angezogen

Ja, die Headline enttäuscht jetzt einige meiner männlichen Leser. Aber es natürlich mal wieder alles ganz anders, als es scheint. Morgen sind Prüfungen und meine Panik hat mich zu kreativ-produktiven Taten beflügelt, und ein bisschen Hilfe hatte ich natürlich auch. Darum findet ihr jetzt OBEN auf meiner Seite den Shop zum Blog. Ja, es gibt sie endlich. Die versprochenen Shirts. Nicht alle. Aber ein Erstes und weitere sind in Arbeit. Viele weitere!

Immerabgelenkt proudly presents immerangezogen! Geht einkaufen!