Titel, Themen und eine Kuh namens Titen

Bücher unterm Bett

Eine Woche später. Und noch immer lautet mein Status: Ich sollte mehr Bücher schreiben. Jajajajaja…. Ich schreibe ja schon! Also ich versuch’s! Aber so ein Buch, das ist ne große Sache! Da setzt man sich nicht einfach hin und schreibt und dann hat man auf einmal ein Buch in der Hand. Nagut, beim letzten Mal war’s so. Aber das war ja auch das ERSTE MAL! Da war das noch aufregend und packend und ich konnte mich gar nicht davon losreißen und dann war’s auch schon vorbei. Buch fertig. Kippe, bitte. Und was folgt dann? Dann folgt das: „Achja, ich müsste wohl mal wieder. Ach, schon so lange nicht mehr? Puh, ich dachte, erst vorgestern…ach, das war letzten Monat. Hmm, ja dann. Dann ist wohl mal wieder an der Zeit. Tja.“ Und dann bügelt man doch erst mal die Wäsche und verschiebt es auf morgen. Den Morgen nach dem Morgen nach dem Übermorgen. Weil man muss ja in Stimmung sein.

Manchmal wird’s dadurch besser, dass man sich vornimmt, was Neues auszuprobieren. Statt der Fortsetzung von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ schreib ich also erst mal anderes. Raus aus der Routine. Wer fleißig mitliest, weiß, dass ich Bücher nach Suchbegriffe auf diesem Blog benenne. Um ein Haar hätte Beziehungsstatus: Verliebt in facebook darum Freiporno geheißen. Vielleicht sollte ich dieses Buch jetzt erst mal schreiben? Oder ein anderes, den Suchbegriffen folgend. Statt Immerantworten schauen, wir uns darum doch heute mal genauer an, was man aus den Suchen, die Leserinnen und Leser hierher brachten literarisch generieren könnte:

Wie wäre es zum Beispiel mit dem Titel „Kuh Titen“? Das klingt doch nach einem schönen Kinderbuch. Die Kuh Titen und ihre Abenteuer. Tag 1. Wiederkäuen. Tag 2. Wiederkäuen. Tag 3. Wiederkäuen. Tag 4. Hilfe, die Bullen kommen!

Gut, vielleicht noch nicht ganz das richtige für den Pulitzer Preis. Was gibt’s noch im meiner Suchstatistik? „Naja, so ganz ist es nicht“. Ein makabrer Coming of Age Roman über einen Jungen, der versucht sich die Frau seiner Träume im Stil von Frankensteins Monster einfach selbst zu basteln. Dank seiner fehlenden handwerklichen Fähigkeiten (welcher kleine Junge lernt heute denn noch Sachen zusammen zu bauen??) fällt Miss Geschick nur leider immer wieder auseinander…. Und…ach, vergesst es…. Dann doch lieber Freiporno. Oder ein Sachbuch! Das hier klingt doch sachbuch-Spiegel-Bestseller-verdächtig: „Lohnt sich Fuckbuck“  Die erste wirklich sinnvolle Nettonutzen-Analyse sozialer Netzwerke. Ich sehe schon die Pressestimmen dazu: Zu viele Zahlen, zu wenig Zweisamkeit! Damit konnte niemand rechnen!

Nein, auch das wäre nicht MEIN Buch. Also doch zurück zu „Kompliziert“, der Fortsetzung von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook, in der keine der Figuren aus dem ersten Teil wieder auftaucht, die nicht IN Facebook spielt und in dem die Geschichte aber dennoch weiter geht! Immer noch besser als Kühe, Kinder oder Kosten-Nutzen-Aufstellungen.

Gesucht: Ein schönes zu Hause für das Immerantworten eBook

OUT NOW! Mein eBook „IMMERANTWORTEN – Wenn die Suchmaschine nicht mehr weiter weiß…“ ist da! Es ist pink, entwurmt, nicht gechipt, ein bisschen bissig und weitestgehend stubenrein und sucht nun ein liebesvolles zu Hause auf einem gängigen Amazon-Kindle eReader (oder was auch immer, man sonst so nutzen kann, um Bücher zu lesen, die man bei Amazon gekauft hat). Es verträgt sich mit anderen eBooks und auch mit Print-Büchern und Katzen.

Was die literarische Gattung angeht, so handelt es sich hier um einen Mischling. In Immerantworten sind Blogbeiträge eingeflossen und ganz viel neues (Gen-)Material, Suchworte, die verlorene Seelen auf diesen Blog geschickt haben, wie z.B. Freiporno und Koala Vagina und die nun ENDLICH Antworten erhalten, auch wenn sie schon längst nicht mehr mitlesen. Entsprechend ist der Charakter des Buches aufgeweckt und sehr verspielt.  So verdient das IMMERANTWORTEN eBook ein gutes zu Hause. Es gibt seinen Leserinnen und Lesern VIEL zurück! Ganz viel!

Abzuholen ab sofort via Amazon-Kindle-Store, gegen eine Schutzgebühr von 2,99 Euro.

 

Cover_immerantworten_eBook copy

Ich bin Geschichte…

Cover Beziehungsstatus Verliebt in facebook…„Erfolgsgeschichte“! Die Damen und Herren meines (Nicht-)Verlags haben mir ein Sonderpositiönchen, aka „Tröhnchen“, in Ihrem Magazin gewidmet. Auf Seite 5 sind wir (mein Buch „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“) und ich zu sehen und werden erfolgshistorisch beschrieben! Danke darum an dieser Stelle an jeden und jede Einzelne von euch, die das Buch gelesen, gekauft, verschenkt oder einfach aus Prinzip für gut befunden hat! Ihr seid das Internet und ihr seid geil! Danke.

Lesen, was die da nun genau über mich schreiben, könnt ihr in der Online-Durchblätter-Version des „Novitäten“-Magazins (Seite 5!!!):

http://issuu.com/books_on_demand/docs/novitaeten_online/4

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass die UNICUM „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ auch stark findet? Tun sie, das denk ich mir nicht aus, steht da wirklich, echt und real und fasst wie zum Anfassen:

http://www.unicum.de/studienzeit/leben/aktuelles/unicum-liest-buecher-fuer-starke-frauen/

Lob animiert ja bekanntlich zum Ausruhen auf den Lorbeeren…das tue ich. Später. Demnächst mal. Erst einmal habe ich beschlossen (und sofort angefangen) an einer Fortsetzung von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ zu arbeiten.

Es wird keine der bekannten Figuren darin wieder vorkommen. Und dennoch wird’s eine Fortsetzung des Buches sein. Das klingt komisch. Is aber so. Die Redaktion von „Novitäten“ hat auch geschrieben, dass ich ein bisschen ballaballa sei…also nicht wörtlich, wenn die das wörtlich geschrieben hätten, hätt ich aber was zurück geschossen!!! Aber so zusammengefasst, haben die das wohl gemeint. Nett gemeint. Damit steh ich letztlich dann … als … Wahnsinnige da … oh… Großartig! Dann ist das eine WAHNSINNIGE ERFOLGSGESCHICHTE! Ach, schön. Die Welt ist wieder rund. Aber apropos, es dreht sich ja alles weiter. Also zur Fortsetzung von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook, die ich grad begonnen habe und bis Herbst runterschreiben will: Facebook wird darin keine große Rolle spielen. Ja, obwohl’s die Fortsetzung vom facebook-Buch ist.

Jetzt guckt nicht so! Ihr seid immerhin hier geblieben, dabei stand oben, dass andere sagen, ich sei irre! Hört ihr nie auf Warnungen? Tretet ihr etwa auch auf nicht-zubetretenden-Rasen? Oder trinkt einfach so koffeeinhaltige Heißgetränke auf denen „Caution“ steht? Ihr Rowdies! …Ich mag das! 😉

Zurück nun endlich zur Fortsetzung: Am besten ihr verschenkt „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ an all eure Freunde (an ALLE) und an eure Familienmitglieder und die Leute in euren Klassen, Kursen und Büros und an euren Hund und eure Katze, dann könnt ich euch alle zusammen auf die Fortsetzung freuen! Die ist in Arbeit! Versprochen! Und achja, nochmal DAAAANKEE!! Ich liebe euch lesenden Leute!

Advent, Advent, die Erde brennt….bald

Im Dezember 2012 spaltet sich die Glaubenswelt in zwei Lager. Auf der einen Seite stehen jene, die an den Weihnachtsmann, die Ästhetik kitschigen Tannenbaumschmucks und die freudebereitende Funktion von öden Grußkartensprüchen glauben. Auf der anderen jene, die der Überzeugung sind, dass all eben genanntes Blödsinn ist, die aber den Weltuntergang für eine reale Zukunft erachten. Am 21.12.2012 geht die Zeitrechnung letzterer zu Ende, während erstere noch drei Kläppchen im Adventskalender übrigen haben. Das ist mega unfair. Ich finde, dass beide Seiten ein Recht auf Vorfreude haben.

Foto (7)

Um eben auch den Weltuntergangsadvent gebührend vor zu feiern, eröffne ich hiermit, ganz offiziell, den Adventgeddon.  Ich übe schon mal auf meiner Ukulele die Melodie zu „Xmal werden wir noch wach, heisa, dann ist Ruhe im Schacht“ und „Kommet ihr Zombies“ und „Fröhliches Ende über all“ und ganz viel weiteres Liedgut für diese Zeit zu spielen. Dazu puste ich jeden Sonntag ein paar Lichter aus und ihr, ihr dürft nicht nur mitmachen, ihr bekommt auch den immerabgelenkt-Adventgeddon-Kalender, mit 21 kleinen Beiträgen auf immerabgelenkt.de, die Vorfreude auf den letzten aller Tage mache.

Und heute, am 01.Dezember geht’s los, mit folgendem wunderbaren Song:

Zombie Crush von Groovie Ghoulies

Beziehungsstatus: RadioAktiv

Hören statt Lesen, heißt es heut. Denn ohne große Kommentare, präsentiere ich hier das aller-wunderbarste Interview zu „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“.  Vielen Dank an Thomas und die Kölncampus-Crew.

Ich klinge noch leicht verschnupft und rede viiiieeeeel zu schnell, aber um mich geht’s ja auch gar nicht, sondern um’s Buch. Und das war fit und munter! Und gutaussehend. Und schlank. Ach, machte es sich gut im Scheinwerferlicht! Das braucht es jetzt wohl noch öfter!

Und es gibt noch mehr NEWS!!!!

Trommelwirbel bitte….Fanfaren….uuunnnddd…..Boah, jetzt habt ihr den La-Ola-Einsatz verpasst. Mann, nee, dann doch nicht. Dann erzähl ich die anderen Neuigkeiten erst morgen. Oder übermorgen. Je nachdem wie lange ihr trainieren müsst, bis das Intro passt. Mannmannmann… gut, ist ja auch schon spät. Wir kriegen das noch hin. Und dann verrate ich die Neeeewwwwwssss. 😉

Es wird kälter, kauft mehr Bücher

Dies ist eine offizielle Werbepause. Japp. Ich kann grad nichts anderes bloggen. Ich bin zu abgelenkt…und beschäftigt und…naja…ach…das erzähl ich demnächst. Ganz bald. Versprochen. Darum für jetzt:

KAUFT/LEST MEIN BUCH!!! Echt jetzt, Leute. Es lohnt sich! Hier geht’s zu Amazon…

 

Was das Bild mit dem Buch zu tun hat? KAUFT DAS BUCH!!!! .…Ja, das könnte ein leeres Werbeversprechen sein. Aber wie wollt ihr das ohne Buch in Händen wissen? Na?! Ja, siehste. Also ab zu Amazon und Buch bestellen. Moin könnte es dann schon da sein.

 

Beziehungsstatus: Zu wenig Zeit

Leider ist Bloggen noch immer ein brotloser Erwerb, in manchen Fällen sogar brotlose Kunst. Da ich auf Grund meiner Zöliakie eh kein Brot vertrage, is mir das Schnuppe und blogge auch pleite. Hin und wieder brauch ich dann aber doch Milch und Kaffee und schufte darum brav im Büroalltag, vollkonzentriert und völlig unabgelenkt.

Und aus diesem Grund wird die Zeit zum Bloggen knapper in den nächsten Wochen. ABER, wie eine moderne Mutter mit 50 Stunden Arbeitswoche kompensiere ich die fehlende Quality-Time mit euch mit ….GESCHENKEN! Jawohl! Ich hab gebastelt. Und zwar Facebook-Header für die Timeline!

Ihr könnt sie gerne für eure Profile nutzen, kopieren und an Freundinnen und Freunde weiterschicken, oder ausdrucken und an eure Kühlschränke kleben. Zu den Kühlschranken komm ich auch ganz bald wieder! Versprochen!

Achja, und ihr könnt euch zum Zeitvertreib oder zum In-den-Kühlschrank-Legen auch gerne mein Büchlein bestellen. Bis ihr die 184 Seiten durch habt, hab ich vielleicht auch schon wieder ganz viel Neues gebloggt.

Beziehungsstatus: Verliebt in facebook gibt’s zum Beispiel http://bit.ly/QBuN2e

Verflixte verspätete Feststellungen

Es ist ein bisschen so, als hätte ich ein Osterei gefunden. Jetzt, im Oktober, wo längst schon Printen im Supermarktkörbchen und später im heimischen Schrank landen. Ein Osterei aus Schokolade müsste es jetzt in der Metapher dann doch zur Abschwächung sein. Denn ganz verdorben ist die Ware nicht, es schmeckt dennoch (schließlich hält sich Schokolade laaanngee, solange man sie denn versteckt und nicht isst), aber optisch ist der Genuss nicht ganz befriedigend. … Was das Rumgeeier soll? … naja, also… Ich hab MEIN Büchlein, Mein „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ am gestrigen Tage dann auch nochmal gelesen, so gedruckt, so als fertiges Buch und ärgerte mich, wie an Ostern, wenn man an den versteckten Kleinigkeiten vorbeiläuft, obwohl man doch schon 12mal direkt davor stand. Ich hab den Fehlerteufel gefunden. Aber erst jetzt. Es sind Kleinigkeiten, Leerstellen und Einrückungen, und solche Sachen, die das leckere Lesevergnügung nicht unbedingt verderben, wie mir erste Leserinnen freundlich mitteilten. Doch ich hätte es gerne perfekt gehabt und das rechtzeitig. Für diesen Zweck hatte ich mir bei der Eier-/Fehlersuche sogar professionelle Hilfe geholt. Doch die liebe Lektorin war wohl auch schon ganz im Weihnachtsstress.

Darum möchte ich mich hier kurz entschuldigen, bei allen Leserinnen und Lesern, die die erste Auflage von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ schon im Schrank oder Büchermarktkörbchen haben, für die doofen Fehler. Ich hoffe sehr, dass die Lektüre dadurch nicht verdorben wird und falls doch, nehme ich gerne jede Kritik an.

Ich hab die letzte Nacht darum weder Auge noch Laptop zugemacht und das Buch nochmal komplett korrigiert und eine Neuauflage in Auftrag gegeben. Diese frische Version sollte bereits in wenigen Tagen einfach und automatisch (dank Bod.de) die alte ersetzen.

Es wird also doch noch alles Gut. So hoffe ich nun. Inhaltlich ändert sich nichts und vielleicht, ja vielleicht, gewinnen diese ersten Exemplare meines allerersten Erstlingswerks ja irgendwann an Wert, werden zu Raritäten oder zum allgemeinen Beispiel für die Betriebsblindheit. Wenn dann irgendwo eines Tages ein Koch merkt, dass er Zucker mit Salz verwechselt hat, wird er sagen: „Oh, das war wohl ein Beziehungsstatus: Verliebt in facebook.“

Oder wenn irgendwo ein Flieger abstürzt, weil der Maschinenkontrolleur geschlampt hat, werden die Zeitungen titeln: „Klassischer Fall von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“.
Ich hoffe, dass die folgen meiner Unachtsamkeit nicht so schwer wiegen und dass die neue Version dann nicht nur genüsslich zu lesen ist, sondern auch anzuschauen.

Ein ganz großes Pardon, meine lieben Erstauflagenleserinnen und –leser!

Kulinarische Freizügigkeiten

Während sich das In-Fremde-Kühlschränke-gucken gerade von der Marginalie zum Trend mausert, dominiert eine anderen Bildkategorie seit langem die Kanäle sozialer Vernetzung: Fotos von Essen, kurz vor dem Verzehr. Wie Friends-Charakter Joey Tribbiani, so muss ich gestehen, bin ich kein(e) Freund(in) des Essenteilens, zumindest nicht auf facebook. Im Bistro immer gerne, wenn meine Gabel dafür auch auf andere Teller vorstoßen darf. Aber online hab ich’s noch nie gemacht. Denn das fotografische Essenteilen über facebook finde ich obskur. Und ich hasse es mit dem Essen warten zu müssen, wenn es erst mal vor mir steht. Vielleicht sind meine Gründe für die Trendverweigerung auch einfach nur Hunger und Ungeduld. Sollte ich’s also doch auch mal probieren?

Denn tatsächlich führen die Essenfotos auf facebook eine lange künstlerische Tradition fort. Schon im 17. Jahrhundert hatten Bilder von Essen (und Blümchen) ihre eigene Kunstkategorie: Das Stillleben. Van Beyeren malte um 1650 einen Humor mit Fruchtbeilage. Noch bevor van Gogh seine berühmten Sonnenblumen (1888) erschuf, pinselte er 1884 einen Topf mit Kartoffeln. Manet stand auf Fischgerichte und Cezanne schmiss Essen gern quer über den Tisch.

Die facebook-food-fotos sind also in berühmter Gesellschaft. Und schaffen vielleicht sogar noch Gemeinschaften. Vielleicht glaubt der Postende, er esse so nicht allein. Sieht man auf einem Profil Bilder von Essen, dann hat man die erste Gemeinsamkeit gefunden. Du isst, ich esse,…wollen wir nicht FreundInnen werden?

Ist es das?

Ganz überzeugt bin ich nicht. Wer fertig zubereitetes Essen postet, versucht doch, sich von der besten Seite zu zeigen, saftig und garniert. Oder nicht? So nett angerichtet isst man im Alltag doch nicht. Mein Misstrauen bleibt und ich halte am Blick in den Kühlschrank fest. Kalt und roh isst einfach ehrlicher. Ich bleibe dabei: Kein Futter für facebook.

Und eine Neuigkeit zum Desert: MEIN BUCH IST DA!!! So richtisch!! Das erste gedruckte Exemplar kam heut mit der Post. Falls ihr auch eins wollt, einfach bestellen und nicht vom „nicht lieferbar“-Quatsch abschrecken lassen.

Und Buecher.de hat es inzwischen auch…vielleicht sogar auch im Kühlschrank.

Käufliche Liebe…jetzt! echt! ohmannmannmannn…

Es ist da! Beziehungsstatus: Verliebt in facebook. Im Netz. Noch ohne Bild, aber das soll in den nächsten Tagen auch angezeigt werden. Das Buch. Bestellbar. Lieferbar. (Ja, bei Amazon steht es sei demnächst lieferbar, das liegt am book on demand. Wird eben gedruckt, sobald bestellt.) Lesbar!! Ein echtes, käufliches, lesbares Buch!!

Und zwar hier: Beziehungsstatus: Verliebt in facebook

Also alles palleti. Oder nicht? Nicht so richtig. Ich bin nervös, aufgeregt und noch nicht ganz fröhlich, weil’s irgendwie noch nicht real scheint. Vielleicht wird’s besser, wenn die von bod und Amazon das Bild dazu hochgeladen haben.

Aber vielleicht funktioniert auch Folgendes: Die These umdrehend, dass der Kühlschrank die Seele des Menschen wiederspiegelt, versuche ich jetzt mal, durch die Befüllung meines coolsten Teils in der Küche, für frohe Feierstimmung zu sorgen:

Nackt, betrunken, auf dem Dachboden, im Liegen turnend, schreiben

Die schwer-schwarz-berahmte Brille ist ein Muss und dazu tief-roter Lippenstift. Ob man sich das schon vor dem Autorinnendasein oder erst mit bestehendem Berufsgrad zulegt, kann ich aktuell noch nicht nachweisen. Ich bin dem Phänomen aber auf der Spur. Denn in den letzten Wochen habe ich exorbitant viele Lesungen besucht, um die Zeit rumzukriegen, in der ich darauf warte, dass mein Manuskript aus dem Lektorat kommt. Und obwohl ich mir viele Titel und Namen nicht gemerkt habe, blieb mir eben doch zumindest das Schema Schriftstellerin im Gedächtnis.

Die Autorin, als stereotype Konstruktion ihrer Selbst und einer Antizipationen anhäufenden und projizierenden Leserschaft, trägt Brille und Lippenstift. Und Genre-passende Bluse. Blümchenblüschen, hoch verschlossen, wenn’s tiefsinnig wird, weiß mit etwas tieferem Ausschnitt, wenn geratgebert wird. Irgendwo in dieser Dresscodierung suchte ich dann meinen Platz und fand ihn nicht. Ich trage keine Brille und werde, wie mir mein Augenarzt nun attestierte, auch nie nie eine benötigen (, dabei hab ich beim Test extra absichtlich geschielt) und mit rotem Lippenstift wirke ich wie eine 5jährige, die Mamas Schminkkasten geplündert hat. Die Zeichen stehen also schlecht für meine klassische Autorinnenkarriere. Blüschen mit Blümchen und Ausschnitten passen zudem nicht zum Buch, denn das spielt ja nicht auf einer Blümchenwiese, sondern in facebook.

Kein Wunder also, dass die LiteratInnen-Prototyp-Mission online weiterging. Und dabei stieß ich auf Charakteristika, die ich leichter adaptieren kann. Na, also. Es geht doch mit der Schreiberei, sofern ich

– mich zum Schreiben hinlege, so wie Truman Capote, dessen größte Idee ihm in der Horizontalen kamen. Mit Füßen hoch und Laptop auf den Beinen, das krieg ich hin. Aber komplett liegend, fällt mir höchstens ein, wie müde ich bin.

–  komplett nackt schreibe, so wie Victor Hugo. Aber es wird doch gerade HERBST!!! Ich müsste ja erst mal eine Million Bücher verkaufen, um das Geld für die Heizkosten wieder reinzukriegen. Ich frier doch selbst im Sommer ohne Schal.

– auf’m Dachboden schreibe, so wie Edgar Allen Poe angeblich. Zählt vierter Stock als Dachboden, wenn statt dem Dachboden, die Terrasse meiner Nachbarn das Haus nach oben hin deckelt?

– zwischen dem Schreiben kleine Turnübungen machen, jede Stunde ein paar Sit-ups, Streches, usw.,  so wie Dan Brown. Nee, echt jetzt? Oh bitte, da schreib ich doch schneller 10 Seiten, als dass ich 10 Liegestütze mache. Ich schaff doch grad mal einen halben, d.h. aufstützen und nach unten ausholen und…ja, das war der halbe.

– oder saufen wie Hunter S. Thompson. Ich weiß nicht, wie lang meine Schreiberinnendasein dann so wird, aber eine der fünf Möglichkeiten MUSS ich ja wählen und zumindest klingt DAS nach mehr Spaß als Lippenstift und Brille.

Damit Prost! Auf die Kunst!

Das Segway-Syndrom und die moderne Schriftstellerei

Es gibt so Ideen, die kommen mit rosa Brille daher und man denkt: Wow! Das verändert ALLES!!

Wenn man sich das Ganze aber mal genauer angesehen hat, dann merkt man, dass die Lösung doch nicht so richtig auf‘s Problem passt. Ich nenne das mal das Segway-Syndrom. Eben weil Segways, diese elektrisch-betriebenen, zweirädrigen Rollplatten, am Anfang auch nach Fortschritt rochen, sich heute aber vornehmlich Touris  fortgeschrittenen Alters, ausgestattet mit Helm und Gelenkpolsterungen, damit durch die Kölner Altstadt schieben lassen.

Man könnte an Stelle des Segways auch einfach Laufen. Laufen hat sich über Millionen von Jahren evolutioniert und bewährt. Und will man schneller voran kommen, dann steigt man eben auf’s Rad oder in Bus, Bahn, Auto, Flugzeug. Vom Segway-Syndrom betroffen sind Lösungen, die glitzernder oder kreativer, aber einfach nicht besser als Bisherige sind.

Das Iphone 5 erscheint gerade ein weiterer Kandidat dafür werden zu können, Barack Obama wird von seinen politischen Gegnern als segway-syndromisiert hingestellt und wisst ihr, was noch gerade befallen wurde? Mein Plan „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ crowdfunden zu lassen. Es macht es nicht billiger, nicht schneller und auch nicht wirklich besser, hab ich herausgefunden, jetzt da mir die Kostenvoranschläge möglicher Druckereien vorliegen.

‚Aber auch ein negativer Versuchsausgang ist ein Versuchsergebnis‘, sagte meine Chemielehrerin immer, mit Ausnahme des einen Males, als die Haare meiner Versuchspartnerin (, die ich mir nicht aussuchen konnte und die zufällig die neue Freundin meines Exfreundes war) Feuer fingen; ausversehen. Ups…. Hem.

Aber zurück zu, „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“. Das wird jetzt natürlich nicht in Rauch aufgehen, sondern früher als erwartet, ganz bald (!!!), vermutlich in den nächsten 2 Wochen (Zwei. Wochen!!!) über BoD bestellbar sein! Jaaaa! Echt! So richtig, gedruckt und fertig. Zum Bestellen, auspacken und ins Bücherregal stellen! Und lesen, falls ihr wollt.

Das. Ist. Seltsam. So richtig, gerade für mich. Aber es wird ernst. Es wird zum Buch. Und so, wird’s aussehen:

Unanständiger Anhang


Hardcore pornographische Literaturversprechen lassen Buchverkaufszahlen gerade mächtig anschwellen. Nun bin ich im Normalblogalltag ja wenig frivolitätsaffin, wie meine kleine Zensur von Schmutzworten zuletzt zeigen sollte. Aber Sex funktioniert als Anreiz, zum Kauf, zum Lesen und zum romantischen Mit-/Auf-/Unter-/Vor-/Hinter-/verdreht-mit-den-Beinen-angewinkelt-auf-dem-Kopf-im-einhändigen-Handstand*-einander.

So kommen zu den 50 Schatten des Herrn Grey gerade eifrig Fortsetzungen auf die Büchertische, von dort in die Haushalte und dann zurück ins Buchbusiness, auf die Bestsellerlisten. Ein Buch das sich förmlich hochschläft.
Sollte ich Verliebt in Facebook also auch um ein paar schmutzige Blicke durchs Schlüsselloch ergänzen, bevor ich es als Projekt bei startnext zum Gemeinschaftsverwirklichen frei gebe? Verglichen mit dem Crowdfunding-Akt, ist herkömmliches Bücherrausgeben nur Blümchensex. Bei Crowdfunding darf nämlich jede und jeder ran. Mit so viel Einsatz, wie man möchte. Und selbst purer Voyeurismus, Zugucken und so tun, als wüsste man nicht, was da vor sich geht, ist erlaubt. Denn alles ist erlaubt.

Damit wären erste schmutzige Nuancen gegeben. Doch zupfe ich auch am Manuskript herum und frage mich, ob es hier nicht offenherziger sein darf und ich dort ein wenig weniger Andeutungen und dafür mehr Blöße geben sollte.
Es ist ja nicht so, dass ich dafür pornotypische handlungsirrelevante Szenen konstruieren müsste, im Stile von: Warum liegt denn hier ein Handy? Oh es hat eine Kamera. Dann lass uns doch nen Sexfilm drehen!

In Verliebt in Facebook geht es um Annäherungen, Sehnsüchte, körperliches Verlangen und zwei Figuren vögeln sowieso mitten im Raum bei einer Party rum, mit körperverletzenden und tierschutzalamierungsnötigen Folgen. Mehr Details normal-menschlichen Verhaltenszüge sind also probat. Mehr Porno für mehr personality meiner Personen? Zwar bin ich keine Anhängerin des Sex-Sells-Determinismus, aber es geht eben doch um Liebe und so dann doch auch um Sexualitäten. Ich werde also wohl doch nochmal ran müssen, bevor wir mit dem gemeinsamen Crowdfucking, pardon CrowdFUNDING beginnen können.

*nicht annähernd so komplex wie es klingt, solange einer der Involvierten Erfahrungen als Zirkusartist vorweisen kann. Sobald die Füße nach oben zeigen, ist es wie Radfahren. Soll heißen, ganz easy…ihr solltet nicht wirklich Radfahr-bewegungen machen. Das wäre seltsam. Die kommen im Bett nie gut an.

Extraterrestrischer Tatendrang

In einer meiner koffein-induzierten Kapriolen kam ich auf die Idee, dass ich doch noch soooo viel mehr schaffen könnte, neben meinem Job, neben dem Bloggen, neben meinem Buchprojektchen (Apropos, das Buch, DAS Buch ist grad unterwegs und wird lektoriert. Ganz bald ist mein ganz wunderbarer Jahresvorsatz für 2012 dann wahr), neben all dem, was man sich so vor nimmt und das die To-Do-Liste zur Endlosen Geschichte macht und PANIK (!!!) entstehen lässt. So richtige Scheiß-Panik (!!!), weil das doch kein Mensch alles schaffen kann in 24 Stunden und man doch auch mal schlafen muss. Aber wenn man grad Kaffe trinkt, vergisst man das. Ich tue das zumindest.

Deswegen sollte ich vielleicht aufhören Kaffee zu trinken. Dies würde zumindest jemand konkludieren, dessen Sinn für Zeit und Raum vom Koffein in Kapselform noch nicht vollständig ruiniert wurde. ICH hingehe denke aber: “Vielleicht sollte ich mich mal nach einer neuen Profession umsehen, um meine da-geht-doch-noch-was-Gelüste zu stillen.”

Ich könnte zum Beispiel ins All fliegen!!! Astronautin, das klingt doch gut. Aber ich glaub der Anzug macht einen dicken Hintern und außerdem ist mir das All zu unordentlich. Das dauert doch Lichtjahre, den ganzen Müll da oben zu sortieren, bis man sich endlich auch nur halbwegs heimelich fühlt. Gut, mit der richtigen Kaffeestärke vielleicht auch nur so 20 Minuten… Wie ist denn der Kaffee im All so? Moment. Ich geh dem mal kurz nach. Bleibt dran. Kurze Startverzögerung.

Mission ‘Immerabgelenkt wird Immerall’ ist abgebrochen. Kaffee aus Urin ist scheinbar das größte mit dem NASA und Ko. (nicht Co, weil “Kommis”) da aufwarten können. Das nennt man dann wohl doppelt gefilert. Nicht ganz meins. Ich mag meinen Kaffee aus Kapseln, ohne krümeliges Kaffeepulver und humanbiologische Restpartikel.

Die Jobwechselwahl geht also weiter. Oder ich steig einfach von Kaffee auf Tee um.

Verliebt in facebook oder doch Freiporno?


Etwas über 45.000 Wörter und damit ist eine erste Version fertig von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“, das so heißt, weil ich einem Benennungsfluch, der an mir zu kleben scheint, entkommen will.

Wir erinnern uns an Matthew, meine Masterthesis. Ich dachte, wenn ich meiner Abschlussarbeit einen persönlichen Namen gebe, dann gibt das dem Ganzen eine persönlichere Ebene und es geht alles viel leichter. Ja. War nicht so. Statt dass sich Matthew zum attraktiven, charmanten Weggefährten entwickelt hat, mit dem ich mir gerne die Nächte um die Ohren geschlagen hätte, wurde er zum fordernden, nörgelnden, pickeligen, kleinen Scheißkerl. Jawohl! So war’s! Jetzt, wo ich Matthew lange abgegeben habe, kann ich es ja sagen. Wir hatten keine gute Zeit. Nein. Und ich war froh, als ich ihn endlich zur Hölle schicken bzw. an meinem Masterthesis-Betreuer übergeben konnte. Sollte der sich doch damit rumschlagen!

Aber das ist nicht das einzige Beispiel dafür, dass Dinge, denen ich schöne Namen gebe, kein schönes Ende nehmen. Zu nennen wären da noch diverse Hauspflanzen. Boris, mein kleiner Tannenbaum. Madame O, meine Orchidee. Ginkgo Gustafo Gerhadson. Alle hinüber. Mein Freund merkt an, ich hätte dem Grünzeug vielleicht lieber Wasser, statt Namen geben sollen. Das auch noch? Was denn noch alles?!

Auf Grund dieser hässlichen Bezeichnungshistorie, hab ich über mein Manuskript einfach die Begriffe geschrieben, mit denen Leserinnen und Leser von Google auf meinem Blog geleitet wurden. Darum Beziehungsstatus: Verliebt in facebook. Beziehungsstaus heimlich ändern, war der zweithäufigste Suchbegriff, darum wurde daraus eine Kapitelüberschrift. Top drei meiner Suchstatistik ist kompliziert. Aber das kommt sowieso rund 44.999 mal im Buch vor. Es geht ja schließlich um facebook.
Problematisch wird es, wenn ich eine Fortsetzung schreiben will. Irgendwann. Dann müsste ich die „Freiporno“, „Penis und Muschi“, „Frühstück Französisch Sex“ oder „Ehepaar sucht ihn mit großem Penis“ nennen.

Vielleicht mache ich aus meinen Suchtreffern aber auch einfach ein Buch mit Ideen für Babynamen.

Leseprobe als leckeres Häppchen

Es birgt gewisse Gefahren, Dinge aus dem Ofen zu nehmen, bevor sie fertig sind und ein Stück abzubrechen, um vorab zu probieren. Dennoch wage ich es und gebe eine kleine Leseprobe meines Büchleins in the making (bzw. in the baking) heraus, um zu sehen, ob’s euch schmeckt. Ich hoffe sehr, dass dadurch nicht alles zusammen bricht und ich komplett von vorne beginnen muss. Dafür hätte ich auf die Schnelle gar keine Zutaten im Haus. Aber damit klar ist, was hier probiert wird, gibt’s erst mal einen kurzen Blick ins Rezept:

Arbeitstitel: Beziehungstatus: Verliebt in Facebook

Speiseart: Unterhaltungssüppchen mit Einlage (Blogähnliche Bällchen)

Zutaten: Fiktive, handelnde Frauen und Männer zwischen 15 und 30 Jahren, mit virtuell-verbundenen Lebenswelten, hybride Erzählformen (Emails, Chat-Protokolle, Tagebuchähnliches, Geschichten aus er omnipräsenten Erzählperspektive, die gute alte Ich-Perspektive)

Das Ganze köchelt aktuell noch auf kleiner Flamme und wird noch einige Wochen brauchen, bis es servierfertig ist. Über die Anmeldung bekommt ihr nicht nur das Probekapitel, sondern nun auch regelmäßig Infos zum Voranschreiten des Projekts, kleine Grüße aus der Küche, Amuse Gueules.

Das geht natürlich alles auf’s Haus. Email-Adresse eintragen, Bestätigen und schon sind die Leckereien unterwegs:

Anklicken und Eintragen

PS: Hier und da fehlt im Probehappen natürlich noch ein Komma oder ein Punkt. Für die Garnierung wird schließlich aber gesorgt werden. Versprochen.

Alles eine Frage der Schokolade

Mein Kopf tut mal wieder weh. Ursache ungewiss. Zuviele Osterschokohasen vielleicht. Da es sich anfühlt, als würden 100 kleine Goldhasen in meinem Kopf irische Volkstänze üben, wäre das wohl die nahliegenste Lösung. Vielleicht liegt’s auch am Wetter, diesem umschwingenden, unberechenbaren Arschloch. Auf’s Wetter kann man alles immer so schön schieben, vom Muskelkater in der Wade bis zum Weltuntergang. Dann heißt es nur nicht mehr Wetter, sondern Klimakatastrophe. Vielleicht kommt das katastrophale Kopfweh ja eben da her und ist ein Zeichen des drohenden Untergangs. Oder was Allergisches, was ganz Ernstes, Böses, eine tödliche, meine Zellen langsam zerfressende, schlimme, schlimme seuchenähnliche, unheilbare, mutierte, bakterielle Virusinfektion. Egal was es ist, ich bin mit Medikamenten für jedes Szenario gewappnet und habe auch schon profimäßig prophylaktisch Pillen jeder Form und Farbe eingeworfen.

Eigentlich wollte ich aber gar nicht über meinen Weltschmerz schreiben, sondern von meinem Manuskriptlein berichten. Aber vielleicht veröffentliche ich statt dessen lieber meine Krankenakte. Seit ich mit dem Projekt Publikation angefangen habe, gibt es hier wirklich seltener heiter Humoriges. Das schaufel ich alles für das Buch beiseite. Und dann lese ich zehnmal drüber, ändere es elf mal, lege es bei Seite, schreibe etwas neues, lese später nochmal drüber, ändere wieder alles (so wie bei den Psychotests in Frauenzeitschriften, bei denen man immer zum Anfang zurück geht und die Kreuze ändert, damit raus kommt, dass man eine Bombe im Bett ist) und dann, wenn ich alles 100mal gelesen und geändert habe, dann denke ich: Ich bin genial! Das ist einfallsreich! Das ist lustig! Großartig! Gut gemacht! Gönn dir zum Lohn noch einen Schokohasen. Dann trommelt auch einer weniger!
Und wenn mir dann von der Schokolade übel ist, merke ich: Es besteht die Chance, dass meine Leserinnen und Leser das Geniale, Einfallsreiche, Lustige und Großartige nicht direkt sehen oder verstehen. Hmmm. Gönnt mir eine Denkpause für einen weiteren Hasenmord…

Vielleicht muss zum Buch noch ein erklärendes Handbuch schreiben… oder Schokolade beilegen. Das versetzt die Leserinnen und Leser dann in den überzuckerten Zustand des Schreibprozesses und sorgt für Nachvollziehbarkeit. Jawohl!! Nicht was hat sich die Autorin dabei gedacht, wird dann einst in Schulen diskutiert werden, sondern WAS HAT DIE AUTORIN DABEI GEGESSEN!! Jawohl! Ich hab doch gesagt, das Buch wird revolutionär! Bis zum fertigen Werk braucht es aber noch ein wenig Zeit und Zucker. Bis dahin, genießt das Wetter!

Prosa in Progress

Im Internet findet man kluge und tiefsinnige Zitate ohne Sinn zu jedem Thema. Ich habe nun eine knappe halbe Stunde pseudo-philosophische Paraphrasen gelesen, auf der Suche nach einer, die ich nutzen könnte, um diesen Blogbeitrag zu beginnen, aber die Suche war erfolglos. Nicht Ergebnislos. Das ist sie im Internet nie. Aber eben doch erfolglos. Spätestens wenn man auf der siebten Google-Ergebnisseite angekommen ist, weiß man, dass man nichts mehr finden wird und nur seine Zeit verschwendet. Meistens erkennt man das aber erst auf der neunten Seite.

Darum versuch ich es ohne episch-einleitende Redekunst, in meinen eigenen Worten: „Läuft!“. Japp. Ich komme der Erfüllung meines 2012-Vorsatzes näher. Ein paar Seiten stehen schon, ich habe einen Plan, ich habe Figuren und Storylines. Figuren!! Japp. Hammer. Ich kann ja nicht 200 Seiten nur über mich reden. Zumindest nicht so offensichtlich. Was es nicht so richtig gibt, ist eine kurze Erklärung WAS dieses Buch nun wird. Denn auch mit Figuren, ist es doch kein Roman. Ich kann mich nicht zurückhalten, hier und dort, das Handeln meiner Akteurinnen und Akteure, in meiner blogbekannten Fassion zu kommentieren. Aber noch ist es nicht fertig, also entwickelt vielleicht noch eine Literaturwissenschaftlerin oder ein Literaturwissenschaftler eine Gattung für mich. Schickt mir Schubladen! Mit Schokolade drin, bitte! Da ich aber nun diesem Projekt so viel meiner Freizeit widme, kommt der Blog etwas kurz. Aber nur so lange bis die große Schaffenskrise kommt, dann brauche ich wieder aktive Ablenkung. Versprochen. Sie wird kommen. Ich weiß das. Sie kommt immer. Sie wartet schon da hinten in der Ecke, wie eine Fluse unterm Bett. Der Struddel aus Kaffeetrinken, Word-Öffnen, Word-Schließen, Schokolade essen, zwei Zeilen auf einen Post-It schreiben, aufräumen, das Post-It-Nicht-wiederfinden, Computer an, an Schokolade denken, mir versprechen mich mit Schokolade zu belohnen, wenn ich eine Seite geschrieben habe, mich selbst auf eine halbe Seite runterhandeln, eine Viertel, fünf Zeilen, zwei Zeilen, ach gibt die Schokolade sofort her, Zucker hilft ja beim Schreiben, Radio an, Koffein, Koffein regt auch an, ich mach mir noch nen Kaffee, Radio aus, so kann ich nicht arbeiten, Computer aus, Notizzettel her, Blick auf’s Handy um Synonyme zu suchen, Emails checken, Emails beantworten, Handy weglegen, wär auch mal Zeit was zu essen und eigentlich ist die Wohnung auch viel zu schmutzig. Was sind denn das für Flusen und wo kommen die schon wieder her? Ich muss grad erst mal für Ordnung schaffen. So kann ja kein Mensch arbeiten!