Warum Online-Shopping tot ist

… oder es zumindest mal jemand zur Strecke bringen sollte! Dies ist keine Drohung, sondern eine Bestellung!

Die Weihnachtsmärkte haben noch nicht eröffnet und mein Fest ist schon ruiniert. Darum mache ich mir grade selber Glühwein, als Wärmequelle nutze ich dafür meine flammende Wut. Denn es war einmal eine naive Immerabgelenkt, die sich dachte: „Dieses Jahr bin ich mal früh dran mit den Geschenken.“ und fleißig im Internet zusammensuchte, womit sie glaube ihrem Liebsten eine Freude machen zu können. Klick und angucken. Klick und in den Warenkorb legen. Klick und nochmal vergleichen. Klick und nochwas in den Warenkorb, weil sich mehr Geld ausgeben besser anfüllt als Versandkosten zahlen. Klick und die Bestellung ist abgesendet. Und ich dachte wirklich, nun sei alles gut. Aber nein, diese wahre Weihnachtsgeschichte hat kein Happy End.

Der Grinch hat einen neuen Namen: Re-targeting. Als nur Stunden nach meinem grandiosen Zeitsieg gegen den Adventsstress der Beschenkte das „Device“ nutze, das wir, ganz digital nativistisch „sharen“ (liebe Frauen, die ihr denkt eine gemeinsame Wohnung sei eine große Sache in einer Beziehung, lasst mich euch sagen: Wahre Liebe ist, wenn man von „unserer“ Browserhistorie spricht.), sah er, was ich gekauft hatte, eingeblendet auf jeder einzelnen Seite, die er besuchte und sogar in allen Apps. Hätte ich die Historie nach der Bestellung gelöscht, hätte das auch nichts gebracht. Denn Re-Targeting ist fieser, viel, viel fieser. Re-Targeting bedeutet, dass ein Ziel immer und immer wieder beschossen wird, auch wenn es längst am Boden liegt und ausblutet. Geschossen wird mit der schlimmsten aller Munitionen: Werbung. Und dabei geht das Marketing dahinter so unerbittlich vor, wie die IS. Geheimnisse müssen der Möglichkeit auf mehr Umsatz weichen. In Zukunft wird Weihnachten nicht mehr daraus bestehen, dass wir Kekse backen, sondern Cookies löschen.

Nun könnte man meinen die Technologie hat es nicht so gemeint. Sie konnte ja nichts dafür. Doch kann sie. Sie ist ein fieses Miststück, ein Arschloch, eine dreckige, miese ***************************************************************************************************************************************************************************************************/ZENSIERT. Diese These habe ich experimentell erforscht. Ich hab nämlich einige Tage nach dieser Tragödie, Verlauf und Cookies entfernt und begonnen mir im Internet Dinge genau anzusehen, die ICH mir wünsche. Ich hielt das für ziemlich clever. Doch die Maschinen haben mich durchschaut. Statt Einblendungen des Sportwagens, den ich so gerne hätte, bekommen wir jetzt Empfehlungen für günstige Kredite….

Ein Klugscheißer ist Re-Targeting also auch noch. Wenn das mit Weihnachten also noch was werden soll, muss ich echt raus gehen, in die Innenstadt. Igitt. Nicht mehr heute. Nicht bevor die Glühweinbuden öffnen.

Bitte baut mir ein Iphone mit Human-Akku!

Innovation um Innovation fällt dieser Tage vom Applebaum. Sorry, mieser Wortwitz. Doch ich darf das, denn Blogger_innen dürfen 1. Alles und 2. hat es das amerikanische Fallobstnamensunternehmen wieder nicht die Neuheit vorgestellt, die ich mir Wünsche. Ich hoffe bis Weihnachten kriegt ihr das hin, liebe Apple-Entwickler.

Ein größeres Iphone und ein kleineres Ipad sind weltverändernd und ein Betriebssystem, das gestalterisch nun erstmal weniger rund und mehr eckig ist, das  finde ich wirklich alles ganz, ganz, ganz „nett“. Und natürlich muss man auch die Technik dahinter sehen, die ist besser, ja ja, besser als die anderen. Aber noch nicht gut genug.

Ich will ein Human-Akku-Iphone. Eines, das meine Körperkalorien verbrennt, während ich es nutze. Surfen und dabei abnehmen, das wäre mal eine Innovation! Denn ich fürchte, ich surfe und telefoniere immer mehr und bewege mich immer weniger. Es reden doch immer alle von der Ressource Mensch! Und irgendwo müssen die Kalorien doch hin. Wäre es nicht schön, wenn der kleine Akku-Balken auch ein Abnehmbalken wäre? Vielleicht baut dann noch jemand eine App, die mir vor der langen Telko eine Currywurst bestellt. Endlich hätte Essen wieder eine richtige Funktion und nicht nur eine soziale, gemeinschaftliche Erlebnisse schaffende! Endlich hätten unsinnige Lebensmittel, wie Bubble Tea und Frozen Yogurt, eine Funktion! Es wäre eine Weltveränderungen und eine Weltverbesserung! Es ist der unausweichliche technologische, nächste Fortschritt der übersättigten Wohlstandsgesellschaften. Ihr schafft das, liebe Apple-Menschen. Es sind noch gut 10 Wochen bis Weihnachten, bis dahin erwarte ich den ersten Prototypen!

Überall harte Nippel und trotzdem ist die Welt im Eimer

Herr Obama droht Herrn Putin mit Saktionen, wenn es in der Ukraine nicht bald mal ein bisschen ruhiger wird, woraufhin in „Wir-machen-hier-Party-solange-WIR-wollen“-Manier Herr Donskoj vorgeschickt wird, um zu sagen, dass der Westen sich dann sein Öl woanders her holen muss. Parallel ist Mariupol nicht länger von prorussischen Separatisten besetzt, dafür aber Slawjansk und noch so ein Ort mit bisher unbekanntem Namen hat neue „Besetzer“: Die IS-Kämpfer, die „Al-Quaida-Extrem-Extremisten“, haben mehr als 5000 Menschen abgemurkst, um sich den syrischen Militärflughafen Tabka unter die Nägel zu reißen. Wen das nicht interessiert, der kann auch auf der Weltkarte weiterscrollen und landet in Westafrika. Dort hat das Ebola Virus seit Februar tausende Menschen infiziert, in 1429 Fälle ging das tödlich aus. Bleiben wir auf dem afrikanischen Kontinent, doch zoomen wir weiter raus. Laut Who und UNICEF haben im subsaharischen Afrika, also gut Zweidrittel des Kontinents, circa 330 Millionen Menschen keine gesicherten Quellen für sauberes Trinkwasser.

Diese Milliönchen eingeschlossen und nochmal fast so viele drauf, können nicht einfach in ihr Badezimmer gehen, den Hahn aufdrehen und einen Eimer mit sauberem, kaltem Wasser befüllen, um sich den dann für ein lustiges Internetvideo über den Kopf zu schütten. Sich einen Eimer mit Infektionserregern und vielleicht sogar Medinawurmlarven (die sich dann im Körper ansiedeln, bis zu einem Meter groß werden und ihre Wirte schließlich lähmen) über den knappen Bikini zu schütten, ist auch eher unsexy. Das sollte man dann besser in Nordkorea machen. Da gibt es solche Würmer nicht, aber da sieht das Internetvideo dann blöderweise nicht das ganze World Wide Web.

Als eine meiner ältesten und besten Freundinnen (wobei ich älter bin und sie dafür besser)für die Ice Bucket Challange nominiert wurde und mir schrieb, ich sie die Nächste, geriet ich ganz kurz in die feuchte Schusslinie.

Doch sie beschloss den Eimer im Bad stehen zu lassen und der ALSA, die Organisation, die den aktuellen Internethype gestartet hat, auch nichts zu spenden. Und das finde ich richtig, richtig cool.

Nicht, weil ich um den nassen Topf herum gekommen bin, sondern weil ich jeden Morgen eiskalt dusche und davon vielleicht mein Bindegewebe, aber nicht die Welt besser wird. Langfristig sind sowohl die Welt als auch meine Oberschenkel vermutlich nicht mehr zu retten.

Eine Portion Optimismus kann motivieren und schlimme Krankheiten heilen zu wollen, sich Demokratie und volles Internet für alle zu wünschen und aktiv etwas dafür zu tun, sind mir eine willkommene Ablenkung zu Katzenbildern und Foodporn. Doch das alles wird nicht mit einem Eimer Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen zu bewältigen sein. Ganz nebenbei frage ich mich, wie auch Menschen in Deutschland, die an Amyotrophische Lateralsklerose aka Myatrophe Lateralsklerose alias Motor Neuron Disease aka Lou-Gehrig-Syndrom alias Jean-Martin Charcot Charcot-Krankheit aka der Krankheit, wegen der die halbe Welt grad steife Nippel hat, erkrankt sind, von den Spenden an die US-Stiftung profitieren?

 Die ALSA will die Spendengelder für Forschung ausgeben. In diesem Kontext heißt das Genforschung und geklonte Mäuse. Das ist nicht nur bei ALS so, sondern Standard und hilft tatsächlich Heilmittel oder zumindest Therapien zu finden, für Krebs, für Allzheimer, für Diabetes, für seltene und häufige, für sofort und später tödliche Erkrankungen. Aber wenn man für etwas Geld sammelt und das tut man, wenn man am Eiseimern partizipiert, sollte man ja immerhin wissen, wofür es verwendet wird und kurz mal das PETA-Protestschild aus der Hand legen. 

Den Eiswürfel des Anstoßes finde ich ganz großartig. Doch ich befürchte grade, dass die Ice Bucket Challange zur reinen Selbstbewässerung wird, wie alle „Alle-machen-mit-Aktionen“.  Denn bald kommen wir an den Punkt, an dem wir merken, dass nicht ALLE mitmachen und dann sind nicht nur Leute wie ich die Spielverderber, sondern auch jene, deren Staat ihnen kein Internet gibt, die kein sauberes Wasser haben oder grade um ihr Leben kämpfen müssen.

 

Überall harte Nippel und trotzdem ist die Welt im Eimer

Herr Obama droht Herrn Putin mit Saktionen, wenn es in der Ukraine nicht bald mal ein bisschen ruhiger wird, woraufhin in „Wir-machen-hier-Party-solange-WIR-wollen“-Manier Herr Donskoj vorgeschickt wird, um zu sagen, dass der Westen sich dann sein Öl woanders her holen muss. Parallel ist Mariupol nicht länger von prorussischen Separatisten besetzt, dafür aber Slawjansk und noch so ein Ort mit bisher unbekanntem Namen hat neue „Besetzer“: Die IS-Kämpfer, die „Al-Quaida-Extrem-Extremisten“, haben mehr als 5000 Menschen abgemurkst, um sich den syrischen Militärflughafen Tabka unter die Nägel zu reißen. Wen das nicht interessiert, der kann auch auf der Weltkarte weiterscrollen und landet in Westafrika. Dort hat das Ebola Virus seit Februar tausende Menschen infiziert, in 1429 Fälle ging das tödlich aus. Bleiben wir auf dem afrikanischen Kontinent, doch zoomen wir weiter raus. Laut Who und UNICEF haben im subsaharischen Afrika, also gut Zweidrittel des Kontinents, circa 330 Millionen Menschen keine gesicherten Quellen für sauberes Trinkwasser.

Diese Milliönchen eingeschlossen und nochmal fast so viele drauf, können nicht einfach in ihr Badezimmer gehen, den Hahn aufdrehen und einen Eimer mit sauberem, kaltem Wasser befüllen, um sich den dann für ein lustiges Internetvideo über den Kopf zu schütten. Sich einen Eimer mit Infektionserregern und vielleicht sogar Medinawurmlarven (die sich dann im Körper ansiedeln, bis zu einem Meter groß werden und ihre Wirte schließlich lähmen) über den knappen Bikini zu schütten, ist auch eher unsexy. Das sollte man dann besser in Nordkorea machen. Da gibt es solche Würmer nicht, aber da sieht das Internetvideo dann blöderweise nicht das ganze World Wide Web.

Als eine meiner ältesten und besten Freundinnen (wobei ich älter bin und sie dafür besser)für die Ice Bucket Challange nominiert wurde und mir schrieb, ich sie die Nächste, geriet ich ganz kurz in die feuchte Schusslinie.

Doch sie beschloss den Eimer im Bad stehen zu lassen und der ALSA, die Organisation, die den aktuellen Internethype gestartet hat, auch nichts zu spenden. Und das finde ich richtig, richtig cool.

Nicht, weil ich um den nassen Topf herum gekommen bin, sondern weil ich jeden Morgen eiskalt dusche und davon vielleicht mein Bindegewebe, aber nicht die Welt besser wird. Langfristig sind sowohl die Welt als auch meine Oberschenkel vermutlich nicht mehr zu retten.

Eine Portion Optimismus kann motivieren und schlimme Krankheiten heilen zu wollen, sich Demokratie und volles Internet für alle zu wünschen und aktiv etwas dafür zu tun, sind mir eine willkommene Ablenkung zu Katzenbildern und Foodporn. Doch das alles wird nicht mit einem Eimer Wasser in unterschiedlichen Aggregatzuständen zu bewältigen sein. Ganz nebenbei frage ich mich, wie auch Menschen in Deutschland, die an Amyotrophische Lateralsklerose aka Myatrophe Lateralsklerose alias Motor Neuron Disease aka Lou-Gehrig-Syndrom alias Jean-Martin Charcot Charcot-Krankheit aka der Krankheit, wegen der die halbe Welt grad steife Nippel hat, erkrankt sind, von den Spenden an die US-Stiftung profitieren?

 Die ALSA will die Spendengelder für Forschung ausgeben. In diesem Kontext heißt das Genforschung und geklonte Mäuse. Das ist nicht nur bei ALS so, sondern Standard und hilft tatsächlich Heilmittel oder zumindest Therapien zu finden, für Krebs, für Allzheimer, für Diabetes, für seltene und häufige, für sofort und später tödliche Erkrankungen. Aber wenn man für etwas Geld sammelt und das tut man, wenn man am Eiseimern partizipiert, sollte man ja immerhin wissen, wofür es verwendet wird und kurz mal das PETA-Protestschild aus der Hand legen. 

Den Eiswürfel des Anstoßes finde ich ganz großartig. Doch ich befürchte grade, dass die Ice Bucket Challange zur reinen Selbstbewässerung wird, wie alle „Alle-machen-mit-Aktionen“.  Denn bald kommen wir an den Punkt, an dem wir merken, dass nicht ALLE mitmachen und dann sind nicht nur Leute wie ich die Spielverderber, sondern auch jene, deren Staat ihnen kein Internet gibt, die kein sauberes Wasser haben oder grade um ihr Leben kämpfen müssen.

 

Astralarbeitskraft aka Wenn man nicht merkt, dass man tot ist und einfach weiterarbeitet

Ein tragischer Unfall hat sich in meiner Arbeitswelt ereignet und ich war das Unfallopfer. Das war so dramatisch, wie es sich anhört. Ich wurde gestern einfach (aus-)gelöscht. Bisher habe ich mir das in der Form vorgestellt, dass mich der (Geistes-)Blitz trifft oder ein abstürzendes Ufo. Orks und Zombies kamen in meinen Auslöschalbträumen auch schon vor, aber wenn ich die Wahl hätte, wäre mir irgendwas ohne Zähne lieber. Glücklicherweise war ich nur digital tot und bin schon heute wiederauferstanden. Da war unsere Technikabteilung flotter als der Gottvater. Was genau passiert war? Ich schildere die Ereignisse:

Ich, Projektmanagerin im Marketing, 29 Jahre, kam gegen 8Uhr ins Büro, machte das Fenster auf und meinem Computer an. Für einige Stunden arbeitete ich so vor mich hin, öffnete Dateien, schloss Dateien, schrieb hier was hin, setzte da ein Bild ein und marketingelte so vor mich hin.

Die Geschichte wird erst wirklich spannend, wenn man nun erfährt, was zur selben Zeit anderenorts passierte. In der IT-Abteilung kam ebenfalls jemand ins Büro, öffnete vielleicht auch das Fenster, schaltete auf jeden Fall seinen Computer an, öffnete Tabs und schrieb Emails und IT-lerte so vor sich hin. Irgendwann stolperte er über eine Nachricht, die liebe Frau Ungänz doch bitte zu löschen, weil sie nicht mehr in einer genannten Abteilung beschäftigt ist. (Anmerkung dazu: Ich habe vor einigen Wochen die Abteilung gewechselt. Ich bin noch im selben Unternehmen, aber in einer anderen Abteilung, aber mit demselben Namen, in meinen Benutzerdaten… ich hab ja nur gewechselt und nicht geheiratet.) Der pflichtbewusste IT-Mensch kam also dem Wunsch nach und löschte mich. Zurück zu meinem Büro: Mein PC fährt sich fest, ich starte neu und kann mich nicht mehr einloggen. „Benutzername oder Kennwort unbekannt“ hat in etwa den selben Informationswert wie der Karnevalsausruf „Helau“. Ja hallo, ja nö, ja super, ja dann geh doch mal einer ans Telefon, ja dann leck mich doch, ja dann geh ich eben heim!

Meinen Kollegen wurde dann auf digitaler Nachfragen gesagt, man habe mich gelöscht, weil ihr mitgeteilt wurde „Frau Ungänz ist von uns gegangen.“ Holy Shit. Ich dachte nur ich käme nicht mehr an meinen Computer. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich gestorben war! Und alle meine Kollegen und Freunde haben die Fähigkeit des kleinen Jungen aus the Sixth Sense. Ich bin von lauter übernatürlicher Kompetenz umgeben! Und diese Helden mit Superkräften haben nichts besseres mit ihrem Leben anzufangen als Büroarbeit? Wir brauchen hier mehr Hollywood!

Aber später, noch bewältige ich mein Ableben. Der Schock sitzt noch jetzt tief, selbst nach meiner digitalen Reinkarnation. Und so viele Fragen sind ungeklärt: Muss sich ein Poltergeist an Arbeitszeiten halten? Welchen Anspruch auf Urlaub haben die Toten und zählt das als Behinderung? Kriege ich zu Halloween ein Extra-Weihnachtsgeld? Und ab wann darf ich dann in Rente?

Vielleicht sollte ich meinen Arbeitsbereich zu „Mysthic Marketing“ umbenennen. Die Learnings dieser Experience für die Nachwelt: Astralstatus geht auch ohne Astralkörper, also nicht zu viel Stress in die Bikinifigur investieren. Und: Ich brauche schon wieder neue Visitenkarten…

Online-Shopping Highlight der Saison: Toter Eisbär

Bekanntes Problem: Im Internet gibt es alles, aber man findet nix, weil man sobald der Browser geöffnet ist, vergessen hat, was man eigentlich wollte oder suchte. Ich habe keine Ahnung, was mich zu ebay trieb. Aller wahrscheinlich nach wollte ich eigentlich was ganz anders im Netz, aber dann bin ich Falsch abgebogen. Dann wirkte die Umgebung so vertraut (Guck mal, da war ich neulich doch! Achja, hier bin ich schon öfter lang gekommen…) und ich schlenderte einfach weiter und dann, dann stand ich auf einmal vor einem echten, toten, ausgestopften, einmeterneunzig großen Eisbären. Ein ganz normaler Tag im Netz.

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Also war ich nicht weiter verwundert, dass bereits über siebzig Leute das Tierchen für knapp 16.000 Euro beobachten und scrollte nach unten. Was hat der Anbieter denn noch so? Schädelrepliken, Pferdeschweife, Penisknochen, Bastelartikel…aha, das Übliche also.

Auch wenn es mindestens 70 Menschen gibt, für die es normal scheint tote Eisbären online zu kaufen, frage ich mich nun, wo Online-Shopping sein Ende findet. Was sollte man, außer ausgestopften Polartieren, doch lieber bei traditionellen Bezugsquellen erwerben? Ich fange mal an, mit der Liste und setze ganz oben drauf:

  1. Nicht-ausgestopfte, lebendige Tiere. Dass es das gibt, erfuhr ich ja vor einiger Zeit, als ich erwägt hatte mir einen Alligator ins Bad zu sperren. (Zur Story geht’s hier lang…)
  2. La Martina Polo-Shirts. Die sollte eigentlich sowieso niemand irgendwo kaufen. Außer um sie zu verbrennen.
  3. Grabsteine. Oder doch? Es gibt tatsächlich Online-Shops für Grabsteine, liefern sogar freifriedhof. Mit Schritt-für-Schritt Editoren bis unter die Erde….Steinart wählen, Schrift wählen, Spruch wählen… Vielleicht ist Grabsteine-Online kaufen doch nicht sooooo doof.

Erweiterungen sind sehr herzlich willkommen! Was sollte man nicht online kaufen (können)???

 

Und hat jemand Lust sich an einem Eisbären zu beteiligen? Eigentlich brauch ich grad keinen, aber der Versand ist kostenlos!!! Das zieht doch immer!

Ich wär mit 50 Cent dabei! Mehr hab ich von diesem Monat irgendwie nicht mehr…… die Verlockungen waren einfach zu groß! Grabsteine!!! Ich konnte mich nicht entscheiden. Und man weiß das Datum ja nicht! Da braucht man ja doch mal ein paar mögliche Versionen…

Kauf dir deine Meinung!

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Die New York Times hat sie schon vor langer Zeit hochgezogen, die Money-Mauer genannt Paywall. Bestimmte Inhalte und Artikel gibt’s nur gegen Bezahlung. Das ist irgendwie gemein und zugleich total nachvollziehbar. Denn früher, damals, in einer anderen, fernen Zeit (!!!) vor dem Internet, hat man für die Tageszeitung am Kiosk auch ne Mark oder sogar mal mehr hinlegen müssen. Der Tausch von Zahlungsmitteln gegen Güter war ein akzeptiertes System. Dann kam das Internet und auf einmal wollte alle alles umsonst haben. Mal ehrlich, die Zahlungsbereitschaft im Internet ist noch geringer als im All-Inklusiv-Urlaub.

Online Content ist das neue Leitungswasser und sollte darum einfach aus dem Hahn kommen, dann darf es ja auch was kosten, aber eben nicht pro Duscheinheit. Denn das führt zu Geiz und Geiz führt zu Dreck. Man kann sich das Internet ja durchaus als Informationsdusche vorstellen.

Wenn Content Konsumgut wird, über dessen Charakter die Nachfrage entscheidet, verändert das die Inhalte. Die Wasser- bzw. Informationsqualität nimmt ab, denn die, die am anderen Ende des Rohrs sitzen, wollen ja möglichst viel Geld verdienen und die unter der Brause wollen möglichst wenig zahlen, aber ganz lange duschen.

Die schmutzigen Ausmaße dieses Dilemmas zeigen sich am Beispiel Bild.de. Denn statt dem üblichen Schund zwischen den normalen, überkompakten Meldungen über tatsachlich Relevantes aus dem Weltgeschehen, setzt auf der Onlinepräsenz von Bild seit der Installation der Paywall die Inflation des Bullshits ein. Die superlativierten Megameldungen, die man zumindest im Ansatz als „informativ“ einordnen könnte, scheinen nun ganz verschwunden, stattdessen gibt es nur noch verwässertes Promiblabla, Geschichten, die so belanglos sind, dass sie kein seriöses Medium kaufen wollte und die Bild-Online darum jetzt als „Exklusiv-Story“ verramschen kann.

Soviel ich mich über den bisherigen Extrem(journal)ismus des Blattes aufgeregt habe, die völlig verkürzte oder auch mal schlecht recherchierte Informationsübermittlung regte mich doch bisher wenigstens dazu an, mir eine Meinung zu bilden… jetzt bilde ich mir eine (gar nicht sehr nette) Meinung zum Bild der Nachfragenden dieser Art von Content. Denn irgendwer scheint’s ja doch wieder zu kaufen… und damit zu wollen und damit zu vermehren.

Stumm zum Star oder zum Subalternen

Ich wusste ja immer, dass ich zum Star geboren bin (und zur Königin, wie wir vor kurzem feststellten…), aber aktuell darf ich mich ganz offiziell in eine Reihe mit den bestesten Schauspieler_innen Hollywoods stellen. Was Clara Bow, Max Linder und ich gemeinsam haben, außer Schönheit und Intellekt? Wir alle geben keinen Ton von uns. Bei der lieben Clara und Mister Linder ist das dadurch bedingt, dass sie längst unter der Erde liegen, bei mir durch eine Erkältung. Gestern Nachmittag wurde ich zum Stummfilm. Am Schwarz-weiß-Modus wird noch gearbeitet, der Donner kommt ja auch vor dem Blitz.

Zu Stummfilmzeiten erntete man noch Ruhm und Anerkennung für non-verbale Kommunikationsversuche, heute nur verwirrte Blicke und noch mehr Fragen. Menschen darauf hinzuweisen, dass man nicht sprechen kann, dass kein Ton rauskommt, ist sehr hilfreich. Und mit sehr hilfreich meine ich: bringt gar nix und macht alles nur noch schlimmer.

Selbstverständlich beantworte ich die zweite und dritte und siebenhunderteinundzwanzigste Aufforderung zur Interaktion mit fließendem Singsang, wenn ich die erste mit der Anmerkung schloss, dass Sprechen mir gerade weh tut!!! Mannmannmannn.

Wieder mal müssen sich die Entrechteten anpassen, um am Diskurs partizipieren zu dürfen. Dass Spivak und Bhabha ausgesprochen haben, dass genau das so nicht okay ist, voll und überhaupt nicht, bringt mir da auch nix. Und ohne Stimme kann ich mich nicht wehren. Oder nein, falscher Tempus! Ich habe ja noch Computer und Internet und HIER habe ich eine Stimme, hier hört ihr mich! Das ist schön. Sehr schön. Befreiung durch Digitalität! Das ist tatsächlich die fucking neue bessere Welt! Und hier wird alles besser! Glaube ich! Sicherlich! Vielleicht spricht da auch nur das Erkältungsmedikament aus mir. Das kann ich im Netz online bestellen, was beweist… Dies. Ist. Die. Fucking. Neue. Bessere. Welt! Darauf hebe ich mein Tee-mit-Honig-Glas! Prost! Und jetzt bitte keine Fragen mehr.

Aus für Brockhaus und was brauch ich eigentlich zum Leben?

Eigentum ist Ballast. Das merkt man besonders, wenn man 300 Bücher beim nächsten Umzug vier Stockwerke hoch oder runter, oder im schlimmste Fall beides, schleppen muss. Seit ich auf eBooks umgestiegen bin, reduziere ich nach und nach meinen haptischen Literaturvorrat. Dabei sortiert man in wertvolle und weniger wertvolle Lektüren. Was diesen Wert ausmacht, ist ganz und gar eigenmeinungsgeprägt. Doch einige Werke, die muss man sozialkonsensbedingt haben, so meint man zumindest. Und die schrecklich schweren Bände des Brockhaus gehören hierzu. Brockhaus ist Wissen, manifestiert in Kilogramm, ein intellektuelles Statussymbol, das galt als Fakt, bis heute. Denn nun wird der Brockhaus eingestellt. Wissen gibt’s tintenlos im Netz. Ist das gedruckte Wort also doch, wie einst prophezeit, irgendwann obsolet? Anfangs fand ich die Vorstellung noch erschreckend. Doch heute, seit meinem letzten Umzug, gefällt mir der Gedanke. Denn der Trend zum Papierlosen leben, geht einher mit noch mehr Reduktion. Was braucht man eigentlich alles? Was will ich beim nächsten Umzug WIRKLICH mitnehmen? Ohne was, kann ich nicht leben?

Oder reduzieren wir uns damit so weit, bis uns nichts mehr festhält an der echten Welt? Erden uns die Dinge, die wir besitzen vielleicht sogar?

Blogger Andrew Hyde zum Beispiel lebt den Minimalismus und hat es geschafft, sein Hab und Gut auf 15 Dinge zu reduzieren! 15 Dinge! Ich hab mehr Sachen in meiner Handtasche!! 15 Sachen??  Das ist extrem. Aber irgendwie auch passend zu den digitalen Nomaden, die immer weitersuchen, immer weiter wandern. Brockhause kauft man ganz ehrlich doch dann erst, wenn man weiß, dass man im aktuellen zu Hause sterben wird… Brockhausbesitzer sind Seßhaftgewordene. Brockhausbesitzer sind Erwachsene.

Wenn die alte Welt die neue aufisst: Tumblr ist jetzt Yahoo-Land

tumblr yahoo immerabgelenkt

Yahoo hat Tumblr gekauft. Die alte Welt übernimmt die Neue auf der Jagd nach neuen Profitquellen, Ressourcen, unverbrauchtem Lebensraum. Die Definition für Digitalen Kolonialismus ist eigentlich eine andere. Tom McPhail meinte damit, dass Massenmedien Menschen subversiv von hegemonialen Denkweisen überzeug….okay, überzeugen ist nicht das das richtige Wort,… unterdrücken. Aber es ist ja auch egal. Denn das war in den 1980er Jahren und ist eine ganz andere Geschichte. Und seit wann halte ich mich an Definitionen?

Der digitale Kolonialismus der sich aktuell vollzieht, stellt sich viel mehr darin dar, dass ein antiquierter, inkontinenter (die Yahoo-Blase ist schon vor soooo langer Zeit geplatzt) Internetriese in die neue Welt einfällt, um sich auch ein Stück vom Kuchen zu holen, ein Stück Land, wilden Westen! Yiha! Blöderweise gibt es in diesen „neuen Welten“, das wissen wir seit „1492:Conquest of Paradise“ und „2001:Space Odyssee“, irgendwie immer schon Leben. Oh Wunder! So nun eben auch bei tumblr. Und irgendwie sind viele dieser Ur-Nutzer_innen nicht so von der Übernahme ihres Lebensraums angetan. Während einige vor der Überflutung ihrer Welt mit Marketingswaffentechnik in Form von bunten Pop-Ups fürchten, sehen andere schon den not-safe-for-work-nicht-jugendfrei-Regenwald abbrennen.

Und dann ist da nach wie vor das Problem mit dem „Wem gehört das hier jetzt eigentlich alles?“. Die Geschichte lehrt uns, dass Übernahmen nicht das friedlichste Happening sind. Ein paar Glasperlen werden’s wohl nicht richten. Hat vor einem halben Jahrtausend nicht funktioniert, funktioniert auch heute nicht.

Ich bin äußert gespannt, was passieren wird. Ob die Tumblr-ianer sich wehren, in Reservate vertrieben werden oder einfach verschwinden und in Vergessenheit geraten und irgendwann schlechte Filme über sie gedreht werden, in denen sie stereotyp und völlig inadäquat als dumme Wilde portraitiert werden….oder ob alles doch ganz anders kommt und es nochmal richtig lustig wird?

Welcher Film läuft eurer Meinung nach da gerade ab? Komödie, Tragödie oder Katastrophen-Epos?

Immer mehr post-traumatische Erfahrungen mit der Post

Zu Werbung haben die meisten Menschen ja sowieso schon ein tendenziell eher boah-hau-doch-ab-Verhältnis. Außer den Menschen, die Werbung hauptberuflich machen. Die sind meist auf dem Scheiße-zu-Gold-Ego-Trip. Über Geschmack kann man streiten, über Werbung nicht. Dennoch erwischt man sich irgendwann doch dabei den beworbenen Markenmist zu kaufen. Aber dabei zählt natürlich nicht nur, wie Produkte an Mann und Frau gebracht werden –  ob mit Niedlichkeit (Tierbilder), Sex (Frauenbilder) oder „Seriosität“ (Produktbilder) – sondern auch WO. Werbeplacement ist wichtig. Darum findet man in Zeitungen für Kinder keine Zigarettenwerbung und an den Tabakautomaten keine Babybilder. Einfaches Prinzip. Denkt man. Außer bei der Post.

Das ist ja nicht mein erster wunderlicher, grenz-eskalatöser Zwischenfall mit den Herren mit den gelben Taschen. (Remember the story of: Wie ich dem DHL-Boten in die Autotür trat)

Nun bin ich ja vor einigen Wochen umgezogen und habe nun heute, endlich mal einen Nachsendeantrag bei der Post geordert. Dass das online ging und dazu noch richtig flott und bequem hat mich richtig beeindruckt! So richtig! Meine Vorurteile gegenüber der Post waren grad dabei friedlich davon zu segeln…. doch dann… dann haben sie es wieder verbockt! Dabei waren wir auf einem sooooo guten Weg!!

Denn bevor ich den Nachsendeantrag final abschließen konnte, wurden mir noch ein paar super sinnvolle Produkte empfohlen, die ich doch gleich mitbestellen könnte. Und damit sind wir wieder beim Werbeplacement. Moment, ich muss euch das zeigen, dass glaubt ihr sonst nicht:

05012013_post-werbeplacement

 

Wieso? Sind BMI-Maßband, eine hässliche Leuchte, ein paar bunte Stift und ne Rolle Klebeband das neue „Brot und Salz“? Hat da jemand dran gedacht, dass ich umgezogen bin? Welcher demografischen Angabe haben ich das zu verdanken??? Oder sind das einfach die „beliebtesten Artikel“?

Ikea kann das. Bei Ikea will ich nur nen Kaffee trinken und noch schnell die Knaufe für die Schranktüren holen und wenn ich draußen stehe, halte ich einen 150cm langen Rechnungszettel in der Hand und muss wieder rein, um mir den Hänger auszuleihen. Produktplatzierung ist effektiv, wenn sie gut ist. Aber der Gedanke „Ach cool, nehm ich noch ne Rolle Tesafilm und ein BMI-Armband mit“ sorgt in meinem Konsumköpfchen dann doch eher für Irritation als Attraktion.

Eines Tages werde ich es tun. Eines Tages schreibe ich der Post einen Brief.

Gesucht: Ein schönes zu Hause für das Immerantworten eBook

OUT NOW! Mein eBook „IMMERANTWORTEN – Wenn die Suchmaschine nicht mehr weiter weiß…“ ist da! Es ist pink, entwurmt, nicht gechipt, ein bisschen bissig und weitestgehend stubenrein und sucht nun ein liebesvolles zu Hause auf einem gängigen Amazon-Kindle eReader (oder was auch immer, man sonst so nutzen kann, um Bücher zu lesen, die man bei Amazon gekauft hat). Es verträgt sich mit anderen eBooks und auch mit Print-Büchern und Katzen.

Was die literarische Gattung angeht, so handelt es sich hier um einen Mischling. In Immerantworten sind Blogbeiträge eingeflossen und ganz viel neues (Gen-)Material, Suchworte, die verlorene Seelen auf diesen Blog geschickt haben, wie z.B. Freiporno und Koala Vagina und die nun ENDLICH Antworten erhalten, auch wenn sie schon längst nicht mehr mitlesen. Entsprechend ist der Charakter des Buches aufgeweckt und sehr verspielt.  So verdient das IMMERANTWORTEN eBook ein gutes zu Hause. Es gibt seinen Leserinnen und Lesern VIEL zurück! Ganz viel!

Abzuholen ab sofort via Amazon-Kindle-Store, gegen eine Schutzgebühr von 2,99 Euro.

 

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Twitter macht Menschen ehrlicher, die Welt damit aber nicht unbedingt besser

Wer mir auf Twittter folgt, weiß was gestern abend passiert ist. Ich habe meinen Ex-Chef geschrieben, dass er ein Arschloch ist. Indirekt. Direkt. Digital. Die Menschen bei Twitter sind böse. Denn sie haben mich dazu angestiftet. Aber spulen wir zurück zum Anfang der Geschichte: Es ist Freitagabend und ich beschließe mit einer Flasche Rotwein zu Hause zu bleiben, um endlich mal meinen Rechner aufzuräumen. Er wird immer langsamer, überall sind Programme und Dateien, die ich längst vergessen hatte und darunter ist auch ein Manuskript. Ein ganzes Buch, das ich mit jungen 22 Jahren verfasste und nie jemandem gezeigt habe. Ich habe das geschrieben, während ich im schnöden Dubai ein Praktikum überlebt habe. Das mieseste Praktikum meines Lebens. In den 3 Monaten, die ich da war, hat mein cholerischer Chef 3 Bürostühle zerhauen und zu seinen Angestellten war er nur geringfügig netter als zum Mobiliar.  Das Wiederfinden meiner Erzählung, die ich in dieser Zeit geschrieben habe, und in der ich, die Erfahrungen von damals kreativ umgedeutet habe, hat mich dazu animiert zu schauen, was heute aus ihm geworden ist. Der Arbeitstitel des Werkes war „Kill your boss“. Man kann erahnen, worum es geht. Aber zurück zu den Ereignissen von gestern Nacht. Ich fand seinen Twitter-Stream und eine der neusten Meldungen war eine, in der er einen Artikel empfahl mit dem Titel „Why people quit their jobs“ und ich war sooooo geneigt zurück zu tweeten: Because you’re an asshole!!!

Und dann haben mich die Leute auf Twitter angefeuert. Immer weiter.

immerabgelenkt_twitterfeuertmichan

Und dann habe ich den Rest des Weins geext und hab’s gemacht.

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Und ich fühlte mich besser…. oh gott, und jetzt lese ich immernoch am Manuskript, das ich damals schrieb und das echt nicht schlecht ist… gar nicht schlecht. Aber es ist von der Juliane vor 6 Jahren. Es ist anders. Es ist derb. Es ist nicht so lustig. Denn damals war nichts viel Lustiges. Vielleicht mach ich daraus noch was. Vielleicht. Dann hätte das Ganze wenigstens etwas Gutes gehabt.

Aber erstmal gibt es etwas Lustiges von mir. Darüber wollte ich eigentlich bloggen: Mein IMMERANTWORTEN ebook ist fertig. Und hochgeladen und demnächst bei Amazon für den Kindle als eBook erhältlich. Und das ist das Cover:

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Erst Single, dann schwul, dann tot. Der Weg zur Prominenz.

Gestern fühlte ich mich noch flau und frühlingsvermissend, heute geht’s mir glamourös promiös! Denn die liebenswerte Bücherherz, die mich vor einiger Zeit schon zu Freudensprüngen anregte, als sie mein Buch lobte, stellt sich nun auch noch Google-Suchanfragen zu meiner Person und beantwortet sie freundlich und geduldig. Denn Juliane Ungaenz betreffende Suchanfragen landen nicht mehr direkt bei mir. So trieb es doch tatäschlich einen „Juliane Ungaenz Single“ Suchenden zu Bücherherz, genau wie jemanden dessen „Beziehungsstatus verlieb in Juliane“ lautete. Auf die Suche nach meinem Beziehungsstatus folgt sicher bald, die Suche danach ob ich schwul bin und dann die nach meinem Tod und damit bin ich, gemessen an den offiziellen Regeln des Internets, berühmt!

Na endlich!

Ab jetzt kann ich in Ruhe von meinem Thron herabschauen auf das, was über mich gemunkelt und berichtet wird und dem Volk ab und zu, zu meiner und seiner Belustigung, ein Krümchen hinwerfen, wie zum Beispiel das Immerantworten-eBook, das bald fertig wird. Vielleicht sollte ich Bücherherz als Personal Assistent einstellen. Das Suchanfragen-beantworten macht sie schon sehr fein. Aktuell fehlt dafür leider das Budget, aber dann muss ich eben die Steuern anheben! Einen Pressesprecher brauche ich auch unbedingt. Und einen Stylisten. Und jemanden, der mir meine Schuhe nachträgt und jemanden der mir die Fusseln aus dem Bauchnabel popelt. Zeit für eine deftige Steuererhebung. Liebe Blogleserinnen und Blogleser, ich bitte zur Kasse! Und wenn ich bitte sage, meine ich fordere! Die Stelle des Buchhalters sollte ich dann auch schnell besetzen… der teilt euch dann die weiteren Informationen mit. Wirklich, mit so etwas kann ICH mich doch nun wirklich nicht mehr beschäftigen! Nicht in MEINER Position!

Vielleicht lässt euch dann auch jemand Neuigkeiten zum Immerantworten-eBook zukommen. Ich muss jetzt erst mal an meiner Arroganz arbeiten und winke ein bisschen vom Balkon!

PS: Da ich auch noch keinen Fotografen hab, der mich beim Royalitätüben ablichten kann, musste ich improvisieren. Noch muss ich das selbst machen…noch! Die Krone und damit die Bildrechte stehen eigentlich auf http://www.museumswelt.eu/…

Juliane Ungaenz König des Internets

Ich bin Geschichte…

Cover Beziehungsstatus Verliebt in facebook…„Erfolgsgeschichte“! Die Damen und Herren meines (Nicht-)Verlags haben mir ein Sonderpositiönchen, aka „Tröhnchen“, in Ihrem Magazin gewidmet. Auf Seite 5 sind wir (mein Buch „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“) und ich zu sehen und werden erfolgshistorisch beschrieben! Danke darum an dieser Stelle an jeden und jede Einzelne von euch, die das Buch gelesen, gekauft, verschenkt oder einfach aus Prinzip für gut befunden hat! Ihr seid das Internet und ihr seid geil! Danke.

Lesen, was die da nun genau über mich schreiben, könnt ihr in der Online-Durchblätter-Version des „Novitäten“-Magazins (Seite 5!!!):

http://issuu.com/books_on_demand/docs/novitaeten_online/4

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass die UNICUM „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ auch stark findet? Tun sie, das denk ich mir nicht aus, steht da wirklich, echt und real und fasst wie zum Anfassen:

http://www.unicum.de/studienzeit/leben/aktuelles/unicum-liest-buecher-fuer-starke-frauen/

Lob animiert ja bekanntlich zum Ausruhen auf den Lorbeeren…das tue ich. Später. Demnächst mal. Erst einmal habe ich beschlossen (und sofort angefangen) an einer Fortsetzung von „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ zu arbeiten.

Es wird keine der bekannten Figuren darin wieder vorkommen. Und dennoch wird’s eine Fortsetzung des Buches sein. Das klingt komisch. Is aber so. Die Redaktion von „Novitäten“ hat auch geschrieben, dass ich ein bisschen ballaballa sei…also nicht wörtlich, wenn die das wörtlich geschrieben hätten, hätt ich aber was zurück geschossen!!! Aber so zusammengefasst, haben die das wohl gemeint. Nett gemeint. Damit steh ich letztlich dann … als … Wahnsinnige da … oh… Großartig! Dann ist das eine WAHNSINNIGE ERFOLGSGESCHICHTE! Ach, schön. Die Welt ist wieder rund. Aber apropos, es dreht sich ja alles weiter. Also zur Fortsetzung von Beziehungsstatus: Verliebt in facebook, die ich grad begonnen habe und bis Herbst runterschreiben will: Facebook wird darin keine große Rolle spielen. Ja, obwohl’s die Fortsetzung vom facebook-Buch ist.

Jetzt guckt nicht so! Ihr seid immerhin hier geblieben, dabei stand oben, dass andere sagen, ich sei irre! Hört ihr nie auf Warnungen? Tretet ihr etwa auch auf nicht-zubetretenden-Rasen? Oder trinkt einfach so koffeeinhaltige Heißgetränke auf denen „Caution“ steht? Ihr Rowdies! …Ich mag das! 😉

Zurück nun endlich zur Fortsetzung: Am besten ihr verschenkt „Beziehungsstatus: Verliebt in facebook“ an all eure Freunde (an ALLE) und an eure Familienmitglieder und die Leute in euren Klassen, Kursen und Büros und an euren Hund und eure Katze, dann könnt ich euch alle zusammen auf die Fortsetzung freuen! Die ist in Arbeit! Versprochen! Und achja, nochmal DAAAANKEE!! Ich liebe euch lesenden Leute!

Ein Stück vom Knochen – der Kampf um den Online Heimtiermarkt

Seit ich meine Zeit www.cotier.de -bedingt haustierthematisch gestalte, teilt sich mein Freundeskreis. Auf der einen Seite sind die Hunde-, Katzen- oder sonstwasfürTier-Besitzer. Diesen Freundinnen und Freunden, die mein Haustier-Lifestyle-Magazin sehr mögen, steht die Riege derer gegenüber, die sich nicht für miezende, bellende, wiehernde oder piepsende Gefährten interessieren. Für Letztere bin ich aktuell eine echte Qual. Denn neben Haustieren, Produkten für Tieren, Ernährungsformen von Tieren, Kleidung für Haustiere und immer wieder Katzenbildern, Katzenbildern, Katzenbildern, gibt es für mich gerade wenig andere Themen, über die ich gleichermaßen euphorisch referiere.

So klein dieser Kreis der Haustierignoranten im echten Leben ist, im Internet, da ist er verschwindend klein, nur einen halben Pixel groß, wenn überhaupt. Denn das Netz wird immer tierischer. Wobei wir über die Anfangsphase, die von Katzenbildern, Hundebildern, Haustierbildern etc. dominiert wurde, nun langsam hinweg gehopst. Es folgt nun die „Monetisierung“, in Form von Haustierbedarf-Onlineshops. Die vermehren sich im Netz grad wie Kaninchen.

Ich finde, und das in meinem Fall nicht ganz zufällig, nun jeden Tag neue Heimtierbedarf-Online-Shops. Neben den kleinen, mit besonderem Sortiment, die eigene Halsbänder, Outfits oder Bio-Futter vertreiben, immer mehr Große, neu gegründete, coole, hippe Start-Ups, hinter denen bekannte (Geld-)Dosenöffner wie DuMont stecken oder Start-Up-Züchter (Inkubatoren) wie Venture Stars. Und jedes bellt laut als das andere. www.Hundeland.de und www.Katzenland.de gehen mit Werbespots auf die Tierbesitzer los, www.zooroyal.de schnuppert in den bestehenden Tierzeitschriften. www.zooplus.de war früher da und vertraut darum auf die eigenen Reviermarkierungen.

Werten will ich das nicht, denn ich bin hier nicht objektiv, als Initiatorin eines Haustier-Lifestyle-Magazins. Aber das machen, was ich am liebsten mache, wenn ich eine Entwicklung entdecke, kann ich nicht lassen: Es aufmalen. Darum hier eine kleine Grafik zum Thema Haustiere und das Internet:

Infographik Haustiere Internet

Ich wünschte, ich könnte eine Milchkuh direkt an die Kaffeemaschine anschließen

Ich wünschte, ich könnte eine Milchkuh direkt an die Kaffeemaschine anschließen

DECOtier sucht die schicksten und besten und natürlich AUßERGEWÖHNLICHSTEN Haustiere. Wie wäre es denn mal mit einer Milchkuh auf dem Balkon, oder wenn ich meinen Schrank endlich ausmiste, passt eine „Kleine“, so eine ganz süße „kleine Milchkuh“ doch sicher auch noch irgendwie ins Schlafzimmer. Naja, eigentlich müsste sie ja in die Küche. Neben die Kaffeemaschine. Ob’s wohl nen Direktanschluss für meine PIXIE gibt? Stell ich die Kuh dann kühl oder lieber auf Zimmertemperatur?

PS: Weil ich heut so entscheidungsunfreudig bin, hab ich einfach mal ALLES verlinkt…also klickt hin, wo ihr wollt…außer in diese PS-Zeile…sollte ich die auch noch verlinken?

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Für die Herrschaften mit dem miesen Geschmack: Das VOX Doku-Format „Herrchentausch“

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Was ist bekloppt? Bekloppt ist, wenn man so wie ich, ein Online Trend- und Lifestylemagazin für Haustiere ins Leben ruft. Was ist die Steigerung von bekloppt? Der TV-Sender VOX. Der Unterschied dabei ist jedoch, dass MEINE Idee, mein Online- Magazin, zwar vierbeinige Fashion-Victims präsentiert, aber keine Opfer fordert. Anders bei der geplanten VOX-Doku-Soap „Herrchentausch“. Erst dachte ich, es sei ein Witz. Ich versteh ja Satire. Ich SCHREIBE Satire…das Genre ist mir also bekannt, beiläufig…aber Herrchentausch? Ach nö.

Ich weiß noch nicht, was mich mehr stört. Die Tatsache, dass da Tiere fremden Menschen ausgeliefert sind, die brutal und plötzlich die tierischen Lebensgewohnheiten ändern. Menschen, die sie vermutlich nicht ausstehen können, weil sie eben FREMDE sind, weil sie komisch riechen, klingen und aussehen. Fremd ist, soweit mir bekannt, bei Tieren erst mal subeuphorisierend. Das Idiom „Gewohnheitstier“ könnte da seinen Ursprung haben, wage ich begründet zu mutmaßen. Von diesem Fakt mal abgesehen, stört mich aber eben noch was anderes.

Denn dieses Fernsehspiel mit Titel „Herrchentausch“, das klingt mehr nach Anspielung als nach Spiel & Spaß. Dass sich Frauen wie Haushaltsgeräte hin und her tauschen/ausleihen ließen, wie Staubsauger oder Rasenmäher, das störte mich schon länger. Denn als Individuum möchte ich weder vertauscht noch getauscht werden!

Dass zum Frauentausch nun Herrchentausch hinzukommt, tut dann im ersten Moment auch erst mal so, als würde hier was für die Gleichbehandlung von Frauen und Männern getan. Dem einen die gleichen Untaten und Respektlosigkeiten anzutun, wie der anderen ist dann allerdings auch keine Gleichheit, sondern nur ein weiterer Schritt in Richtung sozialer Untergang. Es würde die Welt nicht besser machen, wenn nun auch Männer hin und her geschoben werden wie… wie Objekte, wie Frauen, wie Tiere…

Aber es werden bei VOX auch keine Herren getauscht, auch keine kleinen, auch wenn’s so klingt, sondern Hunde, Katzen und weitere LEBEWESEN. Damit sind die Tauschfrauen nun auf einer Ebene mit Tauschtieren und beide in der Schublade Tauschobjekte gelandet. Da in der Schublade, im Schrank, im Keller, warten sie nun, bis sie jemand hervorholt und in den Fernseher stellt.

Kann mir jemand sagen, für wann der nächste Weltuntergang geplant ist? Lange halte ich das nicht mehr aus.

Wer dennoch den Trailer sehen will...hier entlang…

Wer geschmackvolleren Umgang mit Tieren und nicht-tier-schädigende Satire sucht..bitte hier entlang… 

Wie ich dazu kam, durch Köln zu rennen und bestrickte Hunde zu fotografieren

Wer mich kennt oder immerabgelenkt.de seit mindestens 2 Wochen verfolgt, der weiß, ich neige zum Exzess. Genauer gesagt, zur exzessiven Obsession. Erst das trifft es wirklich. Bildlich dürft ihr euch mich als Exozistenfilm-ähnlich besessen vorstellen. Wirklich. Mit irrem Blick, dunklen Augenringen und wilden, wenn auch blonden, Haaren. Die Unterschiede zwischen mir und Regan MacNeil liegen in Phasen, während obsessiver Zeiten, wie der aktuellen, nur in kleinsten Details. Das mit der Kopfwende um 360 Grad, das muss noch geübt werden. (Wie praktisch das wäre! Dann wüsste ich jetzt, ob der Kaffee schon fertig ist, ohne aufstehen zu müssen!) Und was die Verrenkungen angeht, da hat mir die kleine Dämonenheimgesuchte aus dem Film (dem Klassiker von 1973 bitte, aber das versteht sich ja von selbst) ebenfalls einiges voraus. Ich bin moralisch und mental flexibel, sehr sogar, aber diese Ich-klemm-mir-die-Füße-hinter-den-Kopf-und-pflechte-mir-mit-den-Zehen-einen-Zopf-Moves krieg ich nicht hin. Vielleicht auch deswegen, weil mich Yoga nie genug fasziniert hat, um mich in seinen Bann zu ziehen.

Nicht mehr losgelassen hat mich aber mein Neujahrsvorsatz für 2013. Schnitt. Rückblende. Unschärfe und Immerabglenkt, die in ihren Blog schreibt, sie möchte ein Unternehmen gründen. Am unteren rechten Bildrand taucht das Datum auf: 16.01.2013. Das Datum am Bildrand verändert sich, Zahlen laufen ab, wie auf einem Zelluloidband, zugleich bewegt sich der Ziffernausschnitt zur Bildmitte und füllt schließlich immer mehr des Ausschnittes. 17,18,19,20,21,22,23…der Zahlendurchlauf verlangst sich…24,25,26,27…und 28. Die Datumsanzeige stoppt. Der 28.01.2013 ist groß auf dem Bildschirm zu sehen. Jawohl. Der 28.01.2013. Heute. Und man könnte fast behaupten ich sei fertig mit meinem Vorsatz. …Nagut, ansatzweise. Meilensteinweise! Jaha! Ein bisschen Papierkram liegt noch vor mir und dazu ist mein Vorsatz auf Unendlichkeit angelegt, ich werde also sowieso NIE fertig… was grade scheiß-negativ klingt. Ich werde nie fertig??? Nie wieder richtig schlafen? Was? Geht das jetzt EWIG so weiter??? Ich versteh ja das Prinzip von Vollzeit, aber das ist nun doch etwas extremer. Hmm. Irgendwie. Hätt. Ich. Vielleicht. Mal. Voher. Ähm. Achhhhh, was soll’s! Der Kaffee ist fertig, also geht’s weiter!

Kommen wir zum Thema, schiebt die Datumsanzeige zur Seite, let the show begin, Cotier.de lädt ein zur Generalprobe! Jawohl! Herein, herein geklickt! www.Cotier.de ist die Adresse, wo es ab jetzt und auf EWIG (bis zum jüngsten Gericht, in dem Gott das Internet abschaltet) DIE neue Quelle für Fashion und Lifestyle und Trends für und rund ums Tier gibt.

Jipp. T.I.E.R. Ich mach das mit den Katzenbildern jetzt hauptberuflich und Hundezeugs aber auch, und Kaninchen, und Frettchen und Minischweine. Und mit Fashiontrends in Sachen Hundemode, Einrichtungsgegenständen für schicke tierbewohnte Welten und und und UNendlichkeit.

Achja, apropos, Generalprobe….ja, offiziell wollte ich eigentlich erst am 14.02.2013 launchen und ich gestehe, dass noch nicht alles präsenTIERfertig ist, aber als immerabgelenkt-Leserinnen und –Leser, habt ihr ja sowas wie einen Backstage-Pass. Also nehmt euch ein Glas Schampus vom Tablet und bummelt durch die ersten Beiträge!

Viel Freude mit Cotier.de! Achja, und auf Facebook liken, könnt Ihr es gerne auch schon: https://de-de.facebook.com/cotier.de … Wenn ich schon als Vorsatz 2012 ein Buch mit und über Facebook geschrieben hab, ist eine FB-Fanpage ja nun mal obligatorisch.

Cotier-Magazin

cotier magazin

Es wird Zeit, dass jemand eine Pille gegen dumme (Googlesuchan-)Fragen erfindet

immerabgelenkt sprechstunde

Es gibt sie immer wieder. Diese Situationen, in denen man wegsehen und weitergehen sollte, aber man kann nicht. Man muss glotzen und staunen und wenn man so wie ich veranlagt ist, so dass man seine Klappe am falschen Ort zur falschen Zeit nicht halten kann, dann muss schnell ausweichen können…oder schnell auf irgendwen, der neben einem steht deuten und „War ich nicht“ nachschieben. Aber manchmal betrifft es einen direkt. Manchmal ist man Teil des Unfalls, irgendwie unbeteiligt doch mitverantwortlich für das Desaster. Aber nein, nein, nein…es ist diesmal keiner gegen ´ne Laterne gerannt, weil er mir hinterher geguckt hat. Es ist Winter, da trage ich Mütze und man sieht die blonden Haare nicht. Damit trägt die Kälte entscheidend zur Verkehrssicherheit in meiner Stadt bei.

Es geht um die Totalschäden, die in den letzten Wochen, über Google und Bing, auf immerabgelenkt gelandet sind. Die Immerantworten-Sprechstunde wird langsam zur Notfallambulanz. Kinder, was macht ihr denn nur im Internet? Ständig verlauft ihr euch, stoßt irgendwo gegen und haut euch dabei die Schädelplatten ein. Und dann soll ich das wieder zusammenflicken. Mannnmannmann, dabei hab ich doch grad soooooo viel zu tun. Aber gut, also ein schneller Immerantworten-Notdienst, bevor noch einer umkippt. Du da mit dem großen Verband, du bist als Erster dran! Was ist dein Problem/deine Google-Suche-die-dich-hersandte?

„Ohne Vagina geboren“ – Gratulation, es ist ein Junge. … Nächster!!!

„Tannenbaummuster am Rücken“ – Das Winter-pendant zum Sommerphänomen „Stuhl am Rücken/Bein“, das bekanntlich davon kommt, wenn man sich im Sommer, leicht bekleidet, mit partiell nackter Haut auf optisch attraktiv wirkende Ratanterrassenmöbel setzt. Spätestens nach einer halben Stunde hat sich das Muster eingeprägt, wie die Stanzung auf einer edlen Visitenkarte. Je nachdem, was zu erkennen ist, ist das schlimmstenfalls emblematisch, aber nicht weiter problematisch. Im Gegensatz zu den Gartenmöbeln, die man nur im Sommer rausholt, ist der Tannenbaum im Dezember/Januar Wohnzimmer aber funktional eher als Dekoration, statt Sitzgelegenheit beabsichtigt. Zur Vermeidung der Symptome empfehle ich darum „Auf dem Sofa sitzen“. Ja, ich schreib dir dafür ein Rezept. Nein, eine Krankmeldung nicht. Nächster!!!

„Aggronyme“ – Ist wenn du statt F*** Y**, FU schreibst. Oder statt A***** nur A. Das versteht aber kein Mensch und wenn man Leute schon beleidigt, dann sollten sie das auch merken. Und jetzt VP dich, du kleiner HS! ….Mannmannmannn…Noch jemand?

„die kennt alle deine Geheimnisse oder?“ – Japp, tue ich. Apropos, Schutzgeld für diesen Monat schon gezahlt?

„darf meine Bank Dispo sperren?“ – Ja darf sie. Meine Rechnung musst du aber dennoch bezahlen. Also hör auf solche Sachen im Internet zu suchen und such dir ´nen Zweitjob! Und ´nen Drittjob. Der Immerantworten-Sprechstunden-Service ist teuer! …. Noch jemand mit Problemen und Barzahlung?

„Champus Bilder“ – Das Edel-Alkoholiker-Äquivalent zum Food Porn – Champagner Porn. Entweder auf den Seiten der großen Marken, Veuve, Pommery, Moet, etc. Oder „LIVE“. Jaaaa, das gibt’s!!! Nicht hier in Deutschland. Aber in Frankreich. In der Champagne! Und wenn du dich schon mal auf den Weg dahin machst, bring mir doch auf welchen mit. Pommery ist meine Marke! Dankeschön. Rechnung gibt’s aber dennoch! … Sonst wär der Champagner ja Bestechung und bestechen lass ich mich nicht, beschenken aber gerne. … So, noch jemand im Wartezimmer?

„Juliane Ungänz Alter“ – Pardon? Also bitte. Ich bin ich einem Alter, in dem man nicht mehr nach meinem Alter fragt! Alter, was ne dreiste Frage! Unverschämtheit. Alter…tz…alt…ich??? Tzz. Die Sprechstunde ist damit geschlossen für heute. Ich brauch mehr Schönheitsschlaf. Und nen Termin bei der Kosmetikerin. Und was gegen Falten. Alter….mannnmannnmann….