Wozu Anführungszeichen wirklich führen

Die deutsche Sprache wimmelt nur so vor Wendungen und Windungen, um Aussagen zu treffen, deren Ernstgemeintheit kontinuierlich gen „nie und nimmer“ strebt. Der eben geschriebene Satz ist ein Beispiel dafür, denn hier findet sich eine der suptilsten Spitzfindigkeiten in der Zeichensetzung mittels Gänsefüßchen“. Diese Striche, auch „Anführungszeichen“ genannt, wenden jede These in eine Antithese. Ursprünglich intendiert, um Worte kenntlich zu machen, die nicht dem eigenen Gedankengut entsprangen, sind die Vogelextremitäten der deutschen Zeichensetzung inzwischen übergewatschelt ins Non-Referenzielle, ohne Umwege signalisiert „hübsch“ heute „eher nicht so normativ attraktiv“. Auf nur „ein“ Bier folgen mindestens vier. Doch was meint ein Absender, der „Entschuldigung“ eben in dieser Form ausschreibt, mit denen Strichen, die eigentlich vorn unten und hinten oben sein müssten, grammtikalisches Vokuhila, das meine Touch-Tastatur nicht beherrscht. Für diese Irritation bitte ich um Entschuldung, ganz ohne Anführungszeichen. Aber die Verwendung dieser in genannten Kontext werte ich als eben Umkehrung, als zusätzlich Affront zum bereits begangen, den der Absender zu entschuldigen erbittete. Und so werde ich nun „schmollen“, für „immer“! „Jawohl“! „Ha“

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