Männerphantasien sind was Wunderbares und dank Internetaustausches dürfen auch wir Frauen daran Teil haben. Und können vor unseren Bildschirmen lachen ohne irgendjemandes Ego zu kränken. Zeit und Co. unterstellten der gegenwärtigen Generation Mann ja kürzlich Mimosenhaftigkeit statt Machotum. Aber eine Meute selbsternannter Kreuzritter kämpft nun mit Ratschlägen und Intensivtrainings für den Schutz des Y Chromosoms.
Da in meinem Erstlingswerk, meinem Book in Progress, auch handelnde fiktive und fickende Figuren vorkommen und die Kerle in meinem Freundeskreis keinen kalten koitusbezogenen Klartetext reden wollten, wand ich mich an und ins Internet. Denn hier gibt’s keine Schamgrenze. Dafür gibt’s Pick Up Foren. An diesen Orten spricht Mann nicht über das Automodell mit gleichem Namen, sondern tauscht Tipps und Erfahrungen rund um das Themenspektrum ‚Frauen ansprechen‘, ‚Frauen von sich überzeugen‘, ‚Frauen flachlegen‘ aus. In dieser Kausalkette. Auf wie vielen Ebenen das moralisch verwerflich ist, thematisiere ich jetzt nicht. Auf wie vielen Ebenen das extrem amüsant ist, aber schon!
Ebene 1: Die Sprache. Anmachen ist Approachen. Körperkontakt ist Eskalation. Der Freundeskreis ist der Social Circle. Die einzelnen Schritte sind Moves. Der Gedanke dahinter (auch wenn ich bezweifle, dass sich hier viel in kognitivrelevanten Körperregionen ereignet) ist das Mindset. Die Gedankenwelt der zu approachendenen Frauen, genannt Target, besteht wiederum aus Beliefs. Erfolg wird gemessen in Closes… Soviel Denglisch wie im größten PickUp Forum, hörte ich zuletzt im Aerobic-Kurs oder einem Marketingseminar. Womit wir bei Ebene 2 der „Ihr wollt mich doch verkackeiern-Analyse“ sind.
Ebene 2: Die deterministische Methodik. Wenn du mit ihr ins Tierheim gehst, denkt sie du bist ein moralisch guter Mensch und dann geht sie auch mit dir ins Bett (und gibt dir Tiernamen). Das Beispiel hab ich da wirklich so gefunden; etwas ausführlicher ausformuliert und mit der Zusatzbemerkung, dass Tierheim ein super Kosten-Nutzen-Verhältnis bietet. Sex gegen Geld ist ein etabliertes Businessmodel, liebe Hasilein und Putzibärchen. Statt dem Gang ins Tierheim sollte Mann, wenn Mann Kosten kalkuliert, vielleicht einfach ins Bordell gehen.
Ebene 3: die ökonomische Seite des Ganzen. Approachen, moven und letztlich aufpickern kostet Zeit und vor allem Geld. Zeigen zumindest die Vorgehenstipps der Seite. Die sind und die gibt’s umsonst. Wer den Pick Up Mindset aber so richtet internalisiert hat, der lernt: Wenn der Einsatz hoch genug ist, dann gewinnt Mann irgendwann. Mehr Einsatz heißt hier: Bücher kaufen, Workshops buchen. Vielleicht sollte das beim nächsten Date im Casino (ja auch das wird vorgeschlagen, genau wie Autokino und Zoo) mal überdenken?!
Ebene 4: Das Kernproblem. Alles steht und schwillt wieder ab mit den Frauen, hier nur als HB bezeichnet. Nicht zu verwechseln mit den Zigaretten, der Hansestadt Bremen oder Hepatitis B. Nein, nein, HBs dann sind „Hot Babes“. Wegen und für uns werden aus Internetlesern Idioten. Wir sind die Bienenköniginnen, um die sich die kleinen Aufpicker scharen, für die sie summen und leben. Wäre das Geschreibsel und Geratschlagel in den Pick Up Foren nicht so selten dämlich, könnte frau sich als HB fast beeindruckt von all diesem Aufwand fühlen. Wären wir wirklich im Bienenreich, würde sich das Problem denn auch von selbst lösen. Denn die Wahrheit über die „Bienen und Blumen“ Geschichte steht nicht im Pick Up Forum, aber die sag ich euch gerne ganz kostenfrei, damit ihr zum Schluss dann doch was gelernt habt: Bienenpenisse explodieren beim Vögeln, bzw. „Bieneln“.
Die armen Bienen Männer, das tut doch weh…
Nettes Bild! Selber geschossen?
Selbstverständlich! Meine Unterwäsche = meine Bildrechte. 🙂
Na dann weiß ich ja jetzt warum ich keine abkriege. *Ironiehüsteln*
Etwa weil du es bisher mit der Pick-Up-Masche versucht hast?
*lach* Nein, SO blöd hab ich mich nun doch nicht angestellt.
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