Prokrastination – Meine Top 10 Liste

10. Äufraumen, Putzen, Bügeln, Wäschewaschen, Geschirrspülen, Fensterputzen, Staubwischen…

9. Bücher sortieren! One of my favorites! Denn ganz am Anfang steht die Frage: Wonach? Nach Autorenname, Buchtitel, Themengebiet, Farbe, Grund der Anschaffung (business or pleasure),Emotionaler Status des Buchkaufes? Nach Kategorien wie: Gelesen, nicht gelesen, werde ich ganz bald lesen (ja bestimmt, definitiv. Ganz bald! Ganz ganz bald! Bald. Sicher. Irgendwann. Vielleicht. Vielleicht nie. Vermutlich nie. Nein, niemals. Ich geb’s zu. Aber hey, wenn das Bücherverbrennen wieder hip ist, bin ich vorbereitet!), Bücher die ich mal verschenken wollte und dann vergessen hat zu verschenken bzw. für die es keinen Grund mehr gab sie zu verschenken, Bücher die ich zum Teil gelesen hab (, was uns zu Kategorien bringt wie: halbgelesen, viertelgelesen, sechszehntelgelesen, den ersten und den letzten Satz gelesen – hat gereicht für die Klausur! Ha!). Natürlich könnte ich sie auch nach Größe sortieren. Aufsteigend und Absteigend, nach Aktualität, oder danach wie sie auf Besucher wirken. Das wären Bücher die Intellekt (Dostojewski), Attraktivität (Anleitungen zum Surfen), Genußmenschsein (Kochbücher) und natürlich Cosmopoliten-Dasein (Bücher in verschiedenen Sprachen und Reiseführer zu exotischen Orten) signalisieren.

8. To Do Listen erstellen. Ebenfalls eine Aktivität die unzählige Möglichkeiten kreativ zu werden offeriert und die Fähigkeit zum komplexem Denken schult. Es fängt an bei der Wahl des Papiers (Post-It, Schmierblatt, farbiges Papier, rausgerissene Seite aus einem der Bücher, die man sowieso nie, NIE, lesen wird) und des Schreibwerkes (mehrere Farben benutzen? Zusätzlich Textmarker verwenden?), aber hat weit-, weit-, WEITreichende Folgen. Es lässt die To-Do-Listen-Autorin ihre Prioritäten und damit ihr gesamtes vergangenes, jetziges und zukünftiges Dasein überdenken. Weswegen es immer ratsam ist wasserfesten Mascara zu tragen, wenn man sich an eine solch enthüllende Abhandlung der eigenen Existenz traut.

7. Einkaufen. Zum Beispiel wasserfesten Mascara und Dinge, deren Auswahl, Anprobe und Kauf viel Zeit in Anspruch nehmen, also zum Beispiel die „perfekte Jeans“. (Unter uns, ich glaube ja, dass die „perfekte Jeans“ ein Mythos der Werbeindustrie ist. Von allen Textilarten ist Jeans-Stoff die, die sich nun wirklich am wenigstens an die Körperformen der Trägerin anpasst.)

6. Soziale Kontakte pflegen. Mit Freunden darüber sinnieren, was man alles mal tun müsste, welche Bücher man kaufen/lesen/umsortieren sollte, wie sinnvoll wasserfester Mascara ist, dass man neulich die fast-perfekte Jeans gesehen hat, dass man gleich, sofort nach dem nächsten Kaffee anfängt. Und zwar damit, sich eine ordentliche To-Do-Liste zu schreiben. Gleich nachdem man endlich das Bad geputzt hat.

5. Verköstigungstätigkeiten. Prokrastinieren ist kräftezerrend und darum in jeder Hinsicht anstrengend. Körper und Geist brauchen Energie. Also überlegen, welches die beste Nahrung im aktuellen Zustand ist, dabei aktuelle Angebote, Saisonale Gegebenheiten, preisliche und kalorische Aspekte abwägen. Es folgen Aufraffen und Einkaufengehen. Anschließend Lebensmittel reinigen und zubereiten, um sie schließlich zu verspeisen. Die Prozedur hat selbstverständlich für Chaos gesorgt, dem Nemesis der Produktivität. Also erst einmal Geschirrspülen, Aufräumen, Wischen und so weiter. Gelegentlich folgt auch die Notwendigkeit wasserfesten Mascaras, weil durch das Verspeisen des 5-Gänge-Menüs für eigentlich vier Personen (Ich hab’s genau nach Rezept gemacht, das war nunmal für vier!) die Angst aufkeimt NIEMALS in die perfekte Jeans zu passen. Nicht weil es sie nicht gibt, sondern wegen der eigenen Maßlosigkeit in Gegenwart von Lebensmitteln.

4. Sport treiben. Wie sagt die weise Frau im Teleshopping, die versucht ein Kardiogerät zu verkaufen, dass in keiner, aber auch wirklich keiner Weise eine natürliche menschliche Bewegung nachahmt: „In einem gesunden Körper lebt ein gesunder Geist.“ Also auf zum Sport. Das verbrennt die Kalorien dies Fünf-Gänge-Menüs für vier, lässt wieder von der perfekten Jeans träumen und erlaubt zugleich das pflegen sozialer Kontakte. „Machen Sie mit einem Partner Sport. Motivieren sie sich gegenseitig,“ empfiehlt die Dame aus dem Teleshopping nämlich. Und wer würde ihr nicht trauen?

3. Arbeiten. Man suche sich einen schlechtbezahlten, aber zeitraubenden Nebenjob, oder wahlweise ein unbezahltes Praktikum. Mal ehrlich, gibt es eine bessere Ausrede nicht zu arbeiten, als die, dass man arbeiten muss? Prokrastinieren heißt ja eben genau DAS nicht zu tun, was man tun muss. Alles andere ist erlaubt.

2. Wohltätiges Arbeiten, z.B. in dem man statt der eigenen Masterarbeit die Masterarbeit/Diplomarbeit/Magisterarbeit/Dissertation für einen guten Freund/eine gute Freundin schreibt. Oder sich als Ghostwriter für die Autobiographie eines Medien- oder Politstars/-sternchens betätigt. Auch Hybridformen zwischen beiden Tätigkeiten sind möglich. (Bei Interesse bitte melden. Aufträge werden prüfungs- und masterthesisbedingt voraussichtlich noch bis Ende August angenommen.)

1. 10 Listen über Prokrastination LESEN. Ja, liebe Leserin, lieber Leser, du bist angesprochen. DU! Krieg endlich den Arsch hoch!

Ein Gedanke zu “Prokrastination – Meine Top 10 Liste

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